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0135 - Der Rummelplatz-Boß

0135 - Der Rummelplatz-Boß

Titel: 0135 - Der Rummelplatz-Boß
Autoren: Der Rummelplatz-Boß
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Polizei, Healthy.«
    Er knurrte Unverständliches.
    Plötzlich fiel mir eine Frage ein, die ich dem Manager des »Funny-Clubs« noch nie gestellt hatte.
    »Healthy, kennen Sie einen Mann mit Namen Cress Carrigan?«
    Er zuckte zusammen und warf den schweren Kopf hoch.
    »Carrigan — nein«, stammelte er. Und dann brüllte er los: »Warum stellen Sie mir immer noch Ihre verdammten Fragen? Ich denke, ich soll freigelassen werden. Wollen Sie mich im letzten Augenblick noch ’reinlegen? Ich will endlich ’raus aus eurem Stall!«
    »Ihre Meinung von der Polizei ist wirklich miserabel«, wiederholte ich und ging.
    Ich fand Inspektor Harding damit beschäftigt, die beiden Kellner und den Schankgehilfen Teck Diggins wegen der Marihuana-Geschichte auszuquetschen. Er hatte sie gestern nachmittag schon vernommen, und nun tat er es noch einmal. Er war sehr gründlich. Es ging darum, festzustellen, ob der Catcher wirklich nichts von den Nebenbeschäftigungen seiner Angestellten gewußt hatte. Nur dann konnte ich ihm versprechen, daß er wegen des Marihuana-Handels nicht vor Gericht gestellt wurde.
    Die Verhöre dauerten über drei Stunden. Es wurde hoher Nachmittag darüber. Endlich war Harding fertig und ließ den letzten Mann, den Schankgehilfen, abführen.
    »Was meinen Sie, Cotton?« fragte er und schob mir die Protokolle herüber. »Diggin scheint wirklich in diesem Punkte unbelastet zu sein.«
    »Okay, es ist mir lieber, als wenn ich ihn deswegen hinter Gitter bringen könnte. Jetzt kann ich vielleicht ein Geschäft mit ihm machen, bei dem für uns wichtige Informationen herausspringen.«
    Ich rief Phil an. Er saß immer noch in unserem Archiv in New York und suchte nach dem mageren Mann, der Loosings Geld abgeholt hatte.
    »Hast du ihn?« fragte ich.
    »Ich habe nicht nur ihn, sondern ein Dutzend, auf die die Beschreibung paßt, und ich glaube, ich habe alle Chancen, noch ein Dutzend auszugraben.«
    »Viel Erfolg«, wünschte ich, legte auf und ging hinunter in den Zellentrakt. Ich kam an den Zellen vorbei, in denen Tolden und Healthy gesessen hatten. Sie standen leer.
    Teck Diggin sah mir mit Spannung entgegen.
    »Ich glaube, ich kann dich aus der Sache ’rauslassen, Teck«, sagte ich. »Aber jetzt rück’ dein Geld heraus für meine Ware.«
    Er schnaufte, fuhr sich mit der Hand über das Gesicht, zögerte einen Augenblick und sagte dann rauh:
    »Als ich die ,Crossy-Inn‘ übernahm, mußte ich mich verpflichten, jeden Mann bei mir einzustellen, der mit einer Empfehlung von Harold Loosing zu mir käme.«
    »Du kanntest Loosing also doch? Damals hast du gesagt, du hättest nur mit der Terrain-Inc. zu tun.«
    »Hatte ich auch nur. Der Geschäftsführer der Firma übergab mir einen verschlossenen Brief und sagte, darin stünden die Bedingungen. Er würde sie selbst nicht kennen und wäre auch nicht befugt, darüber zu verhandeln. Wenn ich mich verpflichtete, die Bedingungen zu erfüllen, könnte der Pachtvertrag abgeschlossen werden.«
    »Du nahmst die Bedingungen an?«
    »Ja. Die Pacht war sehr niedrig. Und die Bedingung, jeden einzustellen, der von Harold Loosing geschickt wurde, schien mir nicht von Bedeutung.«
    »Schickte dir Loosing solche Leute?«
    »Ja, sogar eine ganze Anzahl in den ersten Jahren. Sie kamen herein, tippten an den Hut und sagten: ›Ich komme von Loosing und soll hier einen Job finden.‹ Ich beschäftigte sie als Kellner oder hinter der Theke oder als Rausschmeißer. Viel war gewöhnlich nicht mit ihnen los. Gewöhnlich erhielt ich nach zwei oder drei Monaten die Mitteilung von Loosing: ,Sie können den Mann entlassen.'«
    »Wie erhieltst du diese Mitteilungen.«
    »Im Brief und immer über die Terrain-Inc.«
    »In Ordnung. Erzähle weiter, Teck.«
    »Seit zwei Jahren hat mir Loosing keinen Mann mehr geschickt. Jetzt arbeiten nur Leute bei mir, die ich selbst eingestellt habe.«
    Er klappte den Mund zu und schien der Meinung zu sein, genug gesagt zu haben.
    »Teck?« fragte ich eindringlich. »Hast du nie einen von den Leuten wiedergesehen?«
    »Doch«, antwortete er zögernd. »Wann?«
    »Am Abend, als der Mann in der ,Crossy-Inn‘ ermordet wurde.«
    Der Satz kam so leise heraus, wie ich es einem Bullen wie Teck Diggin nie zugetraut hätte.
    »Die beiden Männer, die hinter Kennan her waren?«
    Jetzt nickte er nur noch.
    »Los, los, mein Junge. Raus mit der Sprache.«
    »Sie haben beide vor zwei Jahren bei mir gearbeitet, und als sie fortgingen, habe nicht ich sie entlassen, sondern sie
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