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0134 - Die Kanonen von Everblack

Titel: 0134 - Die Kanonen von Everblack
Autoren: Unbekannt
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gestellt hat- ten. Wir hatten bei den ersten Begegnungen Funksprüche aufgefangen, die nach ihrer Dechiffrierung nur eine Deutung zuließen.
    „Seid Ihr wahres Leben?” - ein Satz, der viele Folgerungen zuließ. Was verstanden die Posbis unter dem Begriff „wahres Le- ben”? War damit eine mechanische Existenz gemeint oder eine biologisch-positronische? War der Haß der Posbis gegen alles Or- ganische der Schlüssel zur Lösung dieses Rätsels? Wir wußten es nicht. Logikauswertungen waren unzureichend, solange wir keine zuverlässigen Grunddaten besaßen.
    Nun war Major Fielpan von einem Patrouillenflug heimgekehrt.
    Die Spezialisten der Solaren Abwehr hatten die Theorie aufgestellt, es müsse außer dem sonnenlosen Planeten Frago noch andere Welten geben, die von den Posbis mit Hilfe von gewaltigen Triebwerken in den interkosmischen Raum transportiert worden seien. Was hatte Fielpan gefunden?
    Vielleicht gar nicht, erklärte mein Extrahirn. Er kann einem Frag- menter vor die Geschütze geflogen sein.
    Ich nickte unwillkürlich. Wie ein Schlafwandler kam ich vor dem Bordlazarett an. Fielpan war bereits von den Medizinern des Kreuzers operiert worden. Zur Zeit wurde die Nahtstelle nochmals überprüft und mit einem frischen Bioplastverband eingesprüht. Die Heilung würde in vierundzwanzig Stunden er- folgt sein. Die bioorthopädische Chirurgie der Erde hatte einen ho- hen wissenschaftlichen Stand erreicht. Fielpan konnte einen künst- lichen Arm erhalten, der sich in nichts von dem verlorenen Glied unterscheiden würde.
    Wir hatten noch eine Viertelstunde zu warten. Dann traten wir ein. Fielpan winkte mit der gesunden Hand. Seine Nerven waren durch eine Anti-Leiter-Injektion der Galaktischen Mediziner ausgeschaltet worden. Durch diese Behandlung blieben Geist und Wille klar. Der Chef des Mutantenkorps, der zum Oberst beförderte Telepath John Marshall, deutete auf einen Hocker ne- ben dem Pneumolager. Ich nahm Platz. Rhodan saß mir gegenüber. Allan D. Mercant war ebenfalls anwesend. Vor dem Schott der klinischen Abteilung waren zwei Posten aufgezogen.
    Die Unterredung war streng geheim.
    „Wir wollen Sie nicht aufregen, Fielpan”, begann Perry etwas schwerfällig. „Die Sache ist wichtig, aber wenn Sie sich noch zu schwach fühlen, warten wir bis morgen. Sie brauchen einen längeren Tiefschlaf.” Fielpans schmales Gesicht verschloß sich.
    Er war blaß. Eine pulsierende Ader zeichnete sich unter seiner ge- spannten Stirnhaut ab.
    „Zu viele Männer meines Schiffes sind in den ewigen Schlaf gesunken, Sir”, entgegnete er stockend. „Ich möchte mit offenen Augen und Sinnen darüber nachdenken.” „Ihre Männer sind im Dienst für die Menschheit gefallen, Fielpan”, warf ich ein. „Trotzdem ist es bedrückend, besonders für einen Kommandanten, unter dessen Kommando sie gestanden haben.” „Ich weiß, was Sie sagen wollen, Sir. Keine Selbstvorwürfe, nicht wahr?” „Ja! Es ist sinnlos. Ich bin ein sehr alter Mann, Fielpan. Viele mußten gehen, die ich liebte oder schätzte.” Er blickte auf meine Uniform. Sie war von terranischem Schnitt, jedoch trug ich auf dem Bruststück der Kampfkombi das Symbol des Großen Imperiums. Unter dem Kunstfaserstoff pulsierte mein Zellaktivator, der mir eine relative Unsterblichkeit verliehen hatte.
    Die terranische Wissenschaft bemühte sich seit Jahren, dem bio- technischen Wunderwerk auf die Spur zu kommen. Bisher hatten wir aber nur erfahren, daß die Aktivierung und Regenerierung meiner Zellen so exakt angeregt und gesteuert wurde, daß ein biologischer Alterungsprozeß nicht erfolgen konnte. In dieser Hinsicht bot das Gerät keine Rätsel mehr, nur würde es kaum jemals möglich sein, die Funktion nachzuahmen.
    Rhodan griff unwillkürlich an seine Brust. Er trug das zweite Aktivierungsgerät, das von dem geheimnisvollen Gemeinschafts- lebewesen auf Wanderer für ihn hergestellt worden war.
    Zwei Unsterbliche saßen vor einem Mann, der eben erst dem Tode entronnen war. Es war ein seltsames Zusammentreffen.
    Der Kreuzerkommandant erkundigte sich nach dem Zustand seines Schiffes. Rhodan gab eine ausweichende Antwort. Dann warteten wir, bis der Schwerverwundete zu sprechen begann.
    „Ich flog befehlsgemäß das Operationsgebiet an, rematerialisierte dort, ortete und ging erneut in die Kalupsche Zwischenzone. Mein Patrouillensektor erstreckte sich über fünftausend Lichtjahre horizontal und sechstausend LJ vertikal.
    Ich tauchte ein in Intervallen von fünf LJ,
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