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0134 - Die Kanonen von Everblack

Titel: 0134 - Die Kanonen von Everblack
Autoren: Unbekannt
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fahren, wie sehr sie uns überlegen waren.
    Es hatte lange gedauert, bis wir entdeckten, mit wem wir es zu tun hatten. Diese Roboter waren nicht mit irdischen oder arkonidischen Maschinen zu vergleichen. Die Posbis besaßen ein biologisch lebendes Zusatzgehirn, das von unseren Wissenschaftlern als Gefühlssektor eingestuft worden war.
    Die Verbindung zwischen dem Plasma und der positronischen Schaltung hatte zu einem Effekt geführt, den der terranische Robotiker Van Moders als „hypertoyktische Verzahnung” be- zeichnet hatte. Die Kybernetiker verstanden darunter die rätselhaften Wechselwirkungen, die zwischen den künstlichen Nervenleitern des Plasmas und der positronischen Steuermechanik entstanden. Wir hatten festgestellt, daß diese phantastisch anmutende Verbindung zwischen lebenden Zellen und ultramikroskopischen P-Schaltungen gefühlsbedingte Denkvorgänge abgeleitet hatte. Sie waren weder elektronisch noch positronisch. Ein neuer Begriff war entstanden. Die Verzahnung hatte zu einem „hyperinpotronischen” Kunstgehirn geführt, das alle Posbis besaßen. Vor wenigen Wochen waren die ersten Raumfahrzeuge der Unheimlichen in der Galaxis erschie- nen. Unser Abwehrkampf hatte die Schlacht über dem Springerplaneten Panotol ausgelöst. Dabei hatten wir schwere Verluste hinnehmen müssen.
    Zu diesen Gefahren kamen noch die innenpolitischen Schwierigkeiten hinzu. Unter den Völkern der Milchstraße keimte die Saat des Widerstandes gegen die Obrigkeit. Das arkonidische Imperium war von den Terranern nach der Zerstörung des Robotregenten gerettet worden, jedoch hatten Perrys Verbände fast täglich Einsätze zu fliegen, um Bürgerkriege zu verhindern.
    Vor allem die Akonen begannen sich zu regen. Ihr Streben nach dem Aufbau einer eigenen Raumflotte war verständlich, nachdem sich ihre genialen Transmitterverbindungen als militärisch unzureichend erwiesen hatten.
    Zur Zeit bemühten wir uns nach Kräften, vor den Völkern der Milchstraße die Eigenarten der Posbis zu verschleiern. Noch ahnte man nicht, daß es sich bei diesen Geschöpfen um selbständig denkende Biorobots handelte, die durchaus nicht auf die Programmierung von rein organischen Intelligenzen angewiesen waren. Unser Abwehrkampf gegen die Unbekannten aus den Tiefen des intergalaktischen Raumes näherte sich dem Höhepunkt. Wir wußten, daß die Posbis vor unbekannter Zeit er- baut worden waren. Alles deutete darauf hin, daß sie ursprünglich aus den Werkstätten der Mechanica-Wesen hervorgegangen waren. Dann hatte offenbar eine Abspaltung stattgefunden. Eine eigenständige Roboterdynastie hatte sich entwickelt. Die Maschinen waren mit organischen Zusatzgehirnen ausgerüstet worden, die infolge eigenen Bewußtseins eine Programmierung unnötig machten.
    Mitten im Abgrund zwischen den kosmischen Sternenballungen waren riesige Raumstationen entstanden. Einsame Randplaneten waren mit unbekannten Mitteln aus dem Gravitationsbann ihrer je- weiligen Sonnen herausgezerrt und in das absolute Nichts geschoben worden.
    Mit „Frago” hatten wir eine solche Welt gefunden. Sie stand im leeren Raum, besaß weder eine Lufthülle noch einen Stern, und doch war sie ein Stützpunkt der Posbis. Es war alles so unvorstellbar, daß ich mich innerlich noch weigerte, an die Existenz der Biorobots zu glauben.
    Rätsel auf Rätsel türmten sich vor uns auf. Andere Lebewesen, mit denen wir schon zusammengetroffen waren, schienen die Erz- feinde der Posbis zu sein. Wir hatten Raumschlachten zwischen den sogenannten „Fragmentraumschiffen” der Biorobots und den tropfenförmigen Fahrzeugen der Unsichtbaren beobachtet. „Laurins” hatten wir jene genannt, die noch keines Menschen Auge deutlich erblickt hatte. Dieses Problem war jedoch zurückgestellt worden. Die von den Posbis drohende Gefahr war akuter. Außerdem schienen sie die wirkungsvolleren Waffen zu be- sitzen, was mich in meiner Eigenschaft als Imperator des Arkonidenreiches bewogen hatte, alle Kräfte gegen die Posbis zu mobilisieren.
    Die Verhandlungen mit den Galaktischen Händlern waren erfolgversprechend. Die Drohung aus den Tiefen des Interkosmos konnte unter Umständen zu einer Vereinigung der Machtgruppen führen.
    „Seid Ihr wahres Leben?” sagte jemand hinter mir. Nervös zuckte ich zusammen und drehte mich rasch um. Allan D. Mercant lächelte ironisch. Die wenigen Worte waren für Menschen und Arkoniden schicksalhaft geworden. Niemand wußte genau, weshalb die Fragmentschiffe der Posbis diese Frage
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