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0134 - Der Goldene aus der Geisterstadt

0134 - Der Goldene aus der Geisterstadt

Titel: 0134 - Der Goldene aus der Geisterstadt
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Abwehrmittel immer mehr vervollkommnet worden, so daß sie mittlerweile einen Sperrschirm bildeten, der superstark war und nur von einem Schwarzblütigen mit Super-Kräften überwunden werden konnte. Nicole zweifelte sogar, daß Asmodis, der Fürst der Finsternis, stark genug war, diesen Schirm zu durchbrechen - wenn er sich überhaupt aus seiner finsteren Burg hervorwagte.
    »Weiße Magie… hm, könnte sein, Nicole, und vielleicht wäre es daher nicht unvorteilhaft, der brieflichen Anweisung nachzukommen und um die mitternächtliche Stunde das Arbeitszimmer des jüngst verschiedenen Schloßherrn aufzusuchen…«
    »Himmel«, platzte da Nicole heraus, »Raffael, können Sie auch mal etwas weniger geschwollen reden? Was ist denn mit Ihnen auf einmal los?«
    Im gleichen Moment begriff sie, daß Raffael zum Hobby-Psychiater geworden war. Mit seiner gewollt umständlichen Redeweise hatte er sie aus ihrer Lethargie gerissen und zum erstenmal nach Stunden wieder zu einem Gefühlsausbruch gebracht.
    Plötzlich lächelte sie ihm dankbar zu.
    »Raffael, Sie sind ein Schatz. Ich glaube, das war mal nötig…«
    Raffael, der Alte, lächelte zurück.
    »Ohrfeigen hättens auch getan, nur verabreicht man die einer Dame nicht…«
    Jetzt wurde ihr Lächeln sogar gelöster. In ihren Händen hielt sie den Papierbogen und las wieder die Unterschrift. »Ansu Tanaar…«
    Raffael war zufrieden. Das war wieder die Nicole von früher. Eine Nicole, die sich jetzt an den Zipfel einer Hoffnung klammerte. Eine Hoffnung, die den exotischen Namen Ansu Tanar trug.
    Sie wartete auf Mitternacht!
    ***
    Das rötliche, warme Licht in der Kristallkammer war intensiver geworden. Professor Zamorra hatte sich von seinem Lager erhoben und aufgesetzt. Immer wieder tastete er zum Hinterkopf. Die Wunde, die dort gewesen war, hatte sich rasend geschlossen. Auf dem Lager gab es noch Blutflecken, und der Fußboden, der aus spiegelblankpolierten Steinplatten bestand, wies eine rote Tröpfelspur auf.
    Zamorra überlegte. Man mußte den Körper, in dem er sich jetzt befand, mit seiner schweren Kopfverletzung hergebracht haben. Und in ihm war er jetzt erwacht.
    Seine Hand tastete nach dem Schwertgriff. Er fühlte sich warm an, und ein leichtes Pulsieren ging von ihm aus. Der Parapsychologe hob die Brauen, zog das Schwert vorsichtig aus der Scheide und besah es sich näher.
    Es war eine geradezu kostbare Waffe, handgeschmiedet und am Griff mit Blattgold belegt. Ein paar Edelsteine funkelten in verschiedenen Farben, und da war noch etwas…
    Blau funkelnd, in den Griff eingearbeitet…
    Zamorra erstarrte förmlich, als er erkannte, um was es sich handelte. Von diesen Steinen, diesen Kristallen, gab es nur noch wenige auf der Welt. Vor Urzeiten, als noch Götter auf der Erde wandelten, sollte es viele dieser Kristalle gegeben haben, berichtete die Fama. Götter, Dämonen und Schamanen sollten diese Kristalle benutzt haben, um ihre magischen Kräfte zu richten und zu lenken.
    Einmal hatte Zamorra einen solchen Kristall gesehen und in Aktion erlebt. Es war in Italien gewesen, am Gardasee, als eine Nebelhexe ihm nach dem Leben trachtete, die jahrtausendelang auf den Grund des Sees verbannt und nur durch eine starke Beschwörung zu neuem Leben erweckt worden war. [2]
    Damals war der Kristall zerstört worden. Zamorra war bekannt, daß es noch einige weitere Kristalle gab, doch wo sich diese befanden und wer sie in seinem Besitz hatte, entzog sich seiner Kenntnis.
    Ein Dhyarra-Kristall…
    In einen Schwertgriff eingearbeitet! Das übertraf fast alles, was er bislang kennengelernt hatte, sogar jenes legendäre Flammenschwert, mit dem er in Jerusalem der Vergangenheit gegen Dämonen gekämpft hatte.
    Ruckartig richtete er sich auf. Er mußte sich im Körper einer bemerkenswerten Persönlichkeit befinden, wenn er über ein solches Instrument verfügte. Ein Schwert mit einem Dhyarra-Kristall - mit einem magischen Verstärker, dessen Leistung alles andere übertraf!
    Plötzlich vernahm er seltsame Laute. Ein eigenartiges, rasches Tappen, ein Schaben und Kratzen… Es klang, als bewege sich jemand kriechend über den Steinboden.
    Zamorra sah sich um. Der Griff um den Schwertknauf wurde fester. Jetzt erkannte er eine Türöffnung. Die Tür war geschlossen, besaß von innen keinen Griff und war nur an den Haarrissen zu erkennen. Hier mußte jemand mit einem geradezu fantastischen Feingefühl für die Wandbearbeitung gearbeitet haben. Auf den ersten Blick war die Tür nicht zu
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