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0134 - Der Goldene aus der Geisterstadt

0134 - Der Goldene aus der Geisterstadt

Titel: 0134 - Der Goldene aus der Geisterstadt
Autoren: Werner Kurt Giesa
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seine Falle aufgebaut, seine magische Falle, die gleich aktiv werden würde. Jetzt war es soweit, die Chance war da.
    Ynnchaahr lachte!
    Er gehörte zu jenen Dämonen, die nicht vorher schon lautstark prophezeien, was ihren Opfern geschehen wird. Er arbeitete lieber in aller Stille und damit in Ruhe und genoß hinterher den Triumph um so intensiver - den Triumph der Überraschung.
    So hatte er auch nie etwas davon verlautbaren lassen, daß er Zamorra auszuschalten gedachte. Allein das mochte mit ein Grund sein, daß Zamorra nichts von Ynnchaahr wußte, nicht mit ihm rechnete. Das war die große Chance des Drachenwesens.
    Nicht einmal Asmodis wußte, wie weit Ynnchaahrs Plan gediehen war. Ein Plan, wie er einfacher nicht sein konnte!
    Jetzt kam der Wagen über die gerade Straße, erhöhte die Geschwindigkeit noch etwas. Ynnchaahr hob die Krallenhände, vollführte einige blitzschnelle Bewegungen und fauchte Beschwörungsformeln der schwarzen Magie. Aus den Tiefen der Hölle kamen die Energien, die er benötigte und jetzt einsetzte.
    Und binnen Sekundenbruchteilen geschah auf der schnurgeraden Straße die Katastrophe. Es gab kein Ausweichen.
    Der Tod war da!
    ***
    Bei Nicole reichte es nur noch zu einem entsetzten Schrei. Zu einer weiteren Reaktion hatte sie keine Zeit mehr.
    Obwohl die Zeit plötzlich zu kriechen schien!
    Zamorras Augen weiteten sich unwillkürlich. Eine schwarze Wand war von einem Augenblick zum anderen entstanden und versperrte die Straße. Quer über die Fahrbahn verlief diese Wand.
    Seine angeborenen Reflexe ließen Zamorra in diesem Augenblick falsch handeln. Außerdem war die Reaktionszeit zu knapp, die Wand als das zu erkennen, was sie war: eine Illusion, ein Täuschungswerk der Schwarzen Magie!
    Er hielt sie für massiv!
    Ohne zu überlegen, handelte er. Mit hundertzwanzig Sachen fegte der große, schwarze Citroën auf die Mauer zu. Zamorras Füße stiegen auf Kupplung und Bremse. Gleichzeitig krallten sich seine Hände förmlich am Lenkrad fest, seine Augen suchten den Straßenrand ab…
    Ein tiefer Graben!
    Reifen quietschten, kreischten schrill auf, als die Bremsen faßten und die Räder sofort blockierten. Schwarze Striche radierten über den Asphalt. Der Wagen schleuderte. Mit donnerndem Krachen platzten alle vier Reifen gleichzeitig, als Zamorra den Wagen auf den linken Fahrbahnrand zuriß. Abermals ein heftiger Ruck. Metall schrie. Der flache Citroën geriet ins Schwanken, rutschte auf Reifenfetzen und blockierten Felgen weiter. Funken sprühten auf, während der Wagen herumkreiselte und mit dem Heck voran haarscharf an der schwarzen Wand vorbeischleuderte. Nicole schrie noch immer, Todesangst in den Augen. Zamorra selbst verspürte in diesen Sekunden nichts. Er war nur noch ein von rasenden Reflexen gesteuertes Nervenbündel, das verzweifelt versuchte, die Katastrophe noch zu verhindern, dafür aber zu langsam war.
    Er ließ die Bremse los.
    Abermals machte der Wagen auf seinen Felgen einen Satz. Die Ölwanne riß ab. Funken sprühten, dann raste er über den Graben hinweg auf den einen Meter tiefer liegenden Acker zu. Endgültig kippte er um, überschlug sich ein paarmal. Dann flammte etwas mit einem dumpfen Geräusch auf.
    Der Wagen lag auf der Seite. Die Scheiben waren zersplittert, eine Tür weit aufgeflogen. Etwas war in den letzten Sekundenbruchteilen gerissen.
    Zamorras ersterbende Augen sahen eine unförmige Masse ein paar Meter entfernt auf den Erdschollen liegen. Er begriff nicht mehr, daß es Nicole war, die hinausgeschleudert worden war, nachdem der Sicherheitsgurt riß. Er fühlte nur noch, wie es plötzlich an verschiedenen Stellen um ihn herum warm und feucht wurde, dann griff eine gewaltige dunkle Hand nach ihm. Er wurde schwächer, konnte nicht mehr gegen die Bewußtlosigkeit ankämpfen. Bevor er endgültig die Augen schloß, vernahm er noch wie aus weiter Ferne das Knistern von Flammen…
    ***
    Augenblicke später stoppten an der Straße drei andere Fahrzeuge, die den Unfall beobachtet hatten, die gesehen hatten, wie der Wagen plötzlich ohne ersichtlichen Grund ins Schleudern geriet und mit platzenden Reifen auf den Acker raste. Sie sahen auch die aufsprühenden Funken, die lodernden Flammen, sahen, wie im letzten Moment eine Gestalt aus dem Fahrzeug flog.
    Der Fahrer des silbergrauen Mercedes war der erste. Er stoppte den Wagen, setzte mit einem Handgriff die Warnblinkanlage in Betrieb und riß mit der Linken den kleinen Feuerlöscher aus der Halterung. In weiten
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