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0133 - Dr. Tods Horror-Insel

0133 - Dr. Tods Horror-Insel

Titel: 0133 - Dr. Tods Horror-Insel
Autoren: Jason Dark
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aufs Meer. Es war stürmischer geworden. Die grüngraue Fläche wogte vor und zurück. An der Kimm sah ich die Umrisse eines Öltankers. Er fuhr auf das Festland zu. Der Himmel war wolkenbedeckt. Hin und wieder stießen ein paar Möwen daraus hervor und segelten dicht über die rollenden Wellen, wobei sie krächzende Laute ausstießen.
    »Jetzt habe ich für Sie Zeit«, sagte Dr. Peters und rückte ein Stück zur Seite. »Wollen Sie nicht Platz nehmen?«
    »Danke, sehr freundlich.« Ich setzte mich.
    Von der Seite her schielte mich Dr. Peters an. »Sie wollen sicherlich wissen, wie die Strömungsverhältnisse in diesem Teil des Meeres sind?«
    »Genau.«
    »Das habe ich bereits ausgerechnet.«
    Ich war überrascht. Der Junge war fixer, als er aussah.
    Er wies auf einen Zettel, den er mit Zahlen vollgekritzelt hatte.
    Dazwischen sah ich einige Linien, und ich verstand erst einmal nur Bahnhof.
    »Darf ich Ihnen erklären, wie…«
    Ich hob die Hände, denn ich ahnte, was kam. »Um Himmels willen, machen Sie es nicht wissenschaftlich.«
    »Wie denn?«
    »So, daß es auch ein Naivling wie ich verstehen kann.«
    »Nun ja, das wird schwer.« Er wühlte sein Haar durch. Es gab noch ein kleines Hin und Her, doch schließlich erklärte er mir den Verlauf der Strömungen so, daß auch ich Bescheid wußte.
    Nach seiner Meinung konnten die Skelette von einem Platz ins Wasser geworfen sein, der ungefähr 200 Meilen entfernt in nördlicher Richtung lag.
    »Aber nicht von der Küste«, sagte ich.
    »Nein, das nicht.« Er lächelte. »Dann wären sie sehr schnell wieder angeschwemmt worden.«
    »Gibt es in dem Gebiet denn Inseln?« hakte ich nach.
    »Ja und nein.«
    »Werden Sie bitte konkret.«
    »Dort existieren Bohrinseln.«
    Ich pfiff durch die Zähne. Mein lieber Mann, das war konkret.
    Genauer ging’s wirklich nicht.
    »Zufrieden?« erkundigte sich Dr. Peters.
    »Und wie.«
    »Der Rest ist dann Ihr Job.«
    »Klar, wir brauchen nur noch die Inseln der Reihe nach abzufahren«, sagte ich und stand auf.
    Damit hatte ich nicht einmal gelogen. Ich wollte in der Tat dafür Sorge tragen, daß zahlreiche Bohrinseln in der Nordsee kontrolliert wurden. Und zwar aus der Luft. Dieser Nebel war nicht nur gefährlich, sondern höllisch. Falls Dr. Tod irgendeine Teufelei vorhatte, durfte er um Himmels willen nicht merken, daß wir ihm bereits auf der Spur waren. Und wegen hoch fliegender Flugzeuge, die mit Spezialkameras ausgerüstet waren, würde er sicherlich keinen Verdacht schöpfen. So dachte ich, als ich langsam den Strand hochschritt und den schmalen Weg erreichte, wo mein Bentley stand. Ich wollte wieder zurück nach London fahren und dabei die Knochenteile mitnehmen, damit sie in unserem Labor untersucht werden konnten.
    Der Arzt hatte die Teile freigegeben. Sie waren in einem Plastiksack verstaut worden, den ein Uniformierter in den Kofferraum lud. Ich klappte die Haube zu.
    Dr. Peters kam noch einmal. »Ich wollte Ihnen etwas sagen, Mr. Sinclair.«
    »Bitte.«
    »Im Bereich der Bohrinseln herrscht, wie ich hörte, ziemlich mieses Wetter. Sie müssen schon mit Sturmböen rechnen und verdammt rauher See.«
    Ich bedankte mich für die freundliche Warnung und stieg ein.
    Eine lange Fahrt durch eine reizvolle Landschaft lag vor mir. Ich hoffte trotzdem, gegen Abend in London zu sein. Und dort wollte ich dann weitersehen.
    ***
    Die Spitze der Klinge tupfte unterhalb des Adamsapfels gegen Mark Brennans Hals.
    Brennan hatte Angst. Höllische Angst sogar, denn was er erlebt hatte, glich einem Alptraum. Die letzte halbe Stunde war ihm wie eine Szene aus einem Horrorfilm vorgekommen.
    Grausam, unwirklich, schrecklich…
    Das Schiff war mitten in den Nebel hineingefahren, und Brennan hatte sich noch auf Deck befunden. Er rechnete damit, ebenfalls von dem verdammten Nebel gefressen zu werden, doch das trat nicht ein. Er passierte den Nebel, als wäre dieser völlig normal.
    Ein Phänomen, eine unerklärliche Sache – er wußte keine Antwort. Für ihn war das Ganze nicht mehr begreifbar, es lag jenseits des Verstehens. Er hatte alles auf sich zukommen lassen.
    Das Schiff war an einem der Träger vertäut worden. Zwar bestand die Gefahr, daß hochlaufende Wellen den Kahn gegen den Träger schleuderten, doch dieses Risiko waren die Menschen eingegangen.
    Menschen? Nein, Menschen waren das sicherlich nicht. Brennan wußte auch nicht, als was er sie bezeichnen sollte, denn auf den Begriff Dämonen wäre er nie gekommen.
    Und vor ihm stand der
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