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0133 - Dr. Tods Horror-Insel

0133 - Dr. Tods Horror-Insel

Titel: 0133 - Dr. Tods Horror-Insel
Autoren: Jason Dark
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gesehen.
    Und damit stand eines fest: Er war in Dr. Tods Fänge geraten!
    ***
    Ich fror und dachte daran, daß das Futter meines Mantels zu Hause im Schrank lag. Ich hätte es doch einknöpfen sollen. Jetzt war nichts mehr daran zu ändern. London lag einige Meilen weg, ich aber stand am Ufer der englischen Ostküste in der Grafschaft Suffolk.
    Vor mir ein grauer Strand, an den der Wind ununterbrochen die Wellen des Meeres schaufelte und sie dort auslaufen ließ.
    Ich rauchte eine Zigarette. Der Qualm wurde mir von den Lippen gerissen und zerflatterte sofort. Umringt war ich von einigen Polizeibeamten und einem Fischer, dem ich meine Reise in diese Gegend überhaupt zu verdanken hatte.
    Der Mann hatte die Knochen gefunden.
    Jawohl, sie haben richtig gelesen: Knochen. Teile eines menschlichen Körpers waren hier an Land geschwemmt worden. Sie hatten sich am Strand in einem alten Drahtnetz verhakt, so daß das Meer sie sich nicht zurückholen konnte.
    Zuerst hatte der gute Mann ja gemeint, daß es Tierknochen wären, doch ein hinzugerufener Arzt hatte bestätigt, daß es sich um Menschenknochen handelte.
    Das war das Schlimme.
    Der Landpolizei war der Fall zu heiß. Sie alarmierte Scotland Yard, und so bekam ich Bescheid.
    Dies nicht von ungefähr. Ich war noch immer auf der Spur des geheimnisvollen Nebels.
    Mein Chef, Superintendent Sir James Powell, hatte Order gegeben, daß alles, was irgendwie auf unerklärliche Vorgänge auf hoher See zurückzuführen war, sofort als Meldung auf seinem Schreibtisch landete. Und von seinem zu meinem Schreibtisch waren es eigentlich nur ein paar Schritte. Morgens traf die Meldung ein, nachmittags war ich bereits in Suffolk.
    Nicht nur die Polizei stand am Strand, auch ein Arzt und ein Experte für Strömungstheorie, wie er sich nannte. Er war ein kleiner Typ, mit abstehenden Ohren und Kugelbauch. Er hieß Dr. Peters und konnte nie ruhig auf der Stelle stehenbleiben. Als Gepäck hatte er einen Koffer an den Strand mitgenommen und wühlte darin herum. Er mußte achtgeben, daß ihm der Wind die Papiere nicht davontrug.
    Der Arzt hatte die Knochen inzwischen zusammengesammelt und wie bei einem Puzzlespiel aneinandergelegt. Es fehlten einige, aber wir konnten deutlich erkennen, daß die Knochen zu zwei Leichen gehörten.
    Also mindestens zwei Tote.
    Leider hatten wir keine Kleidungsreste gefunden, und das war ungewöhnlich. Auch wenn eine Leiche lange im Wasser gelegen hat, sind meistens doch die Reste der Kleidung vorhanden.
    Hier jedoch nicht.
    Das wunderte nicht nur mich, sondern auch den Arzt. »Haben Sie eine Erklärung dafür, Doc?« wollte ich wissen.
    »Nein.«
    Ich trat die Zigarette aus. »Sie bleiben jedoch bei der Meinung, daß es sich hier um männliche Personen handelt?«
    »Ja.«
    Der Arzt war ziemlich schweigsam. Er strich wie die Katze um den heißen Brei um die beiden Skelette herum, schüttelte hin und wieder den Kopf und murmelte etwas, was keiner verstand.
    »Lange können Sie noch nicht skelettiert sein«, meinte er.
    »Wie lange?« fragte ich.
    »Keinen Monat, vielleicht nur Tage. Und dann sind die Knochen so blank, als hätte man das Fleisch mit einer Säure vom Körper gelöst. Entschuldigen Sie den etwas zynischen Ausdruck.«
    Ich winkte ab. »Ich weiß, daß Ärzte oft hart sind.« Das sagte ich so hin, denn mir war eine Idee durch den Kopf gezuckt.
    Der Arzt hatte von einer Säure gesprochen. Jemand hatte mir in letzter Zeit doch schon mal etwas davon erzählt.
    Wer war das nur?
    Da fiel es mir ein. Dieser Kapitän, den ich getötet hatte, sprach davon, daß sich der Nebel noch verdichten würde und daß er dann wie eine Säure wirken würde.
    Sollten diese Skelette, als sie noch lebende Menschen gewesen waren, vielleicht dem Todesnebel begegnet sein? Diese Vermutung war nicht so unwahrscheinlich, wie sie sich anhörte. Je mehr ich darüber nachdachte, um so überzeugter wurde ich von meiner Theorie.
    Jetzt mußte mir Dr. Peters helfen.
    Der Knabe hatte sich endlich hingesetzt. Er hockte auf einem Stein, hatte den Koffer auf seine angewinkelten Knie gelegt, hielt einen Schreibblock fest und gleichzeitig einen Taschenrechner, in dessen Speicherwerk er einige Zahlen tippte. Hin und wieder murmelte er etwas und wiegte den Kopf.
    Als mein Schatten auf ihn fiel, hob er den Kopf und schaute mich irritiert an.
    Ich lächelte. »Haben Sie vielleicht ein paar Minuten Zeit, Dr. Peters?«
    »Gleich. Ich will erst noch etwas errechnen.«
    »Tun Sie das.«
    Ich schaute
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