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0133 - Dr. Tods Horror-Insel

0133 - Dr. Tods Horror-Insel

Titel: 0133 - Dr. Tods Horror-Insel
Autoren: Jason Dark
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hinaus auf das weite, offene Meer. Hin und wieder vollführte er Schwimmbewegungen, er ruderte mit Armen und Beinen, damit sich die Kälte nicht zu sehr in seinen Körper fraß, doch gegen die niedrigen Wassertemperaturen kam er einfach nicht an.
    Er merkte selbst, daß seine Bewegungen schwächer wurden, daß es ihm immer schwerer fiel, die Schwimmbewegungen überhaupt durchzuhalten. Hätte ihn die Schwimmweste nicht gehalten, so wäre Mark Brennan in dem kalten Wasser schon längst ertrunken.
    So bekam er eine Galgenfrist.
    Die Kälte wurde immer schlimmer. Sie fraß sich in seine Knochen, fing an den Füßen an und stieg immer höher. Seine Haut war blau angelaufen, der Körper kühlte aus, und es gab für ihn Augenblicke, wo er mehr tot als lebendig war.
    Wenn er in den nächsten Minuten nicht gerettet wurde, war es aus.
    Noch einmal riß er sich zusammen, warf seinen Kopf hoch, als er auf dem Kamm einer Welle schwamm, und schleuderte sein nasses Haar aus der Stirn.
    Für Sekunden sah und dachte er wieder vollkommen klar. Und er sah das Boot.
    Es war gar nicht weit entfernt. Die dunkle Bordwand hob sich wie eine riesige Mauer vor ihm in die Höhe.
    Die Rettung?
    Er begann zu schreien, zu winken. Er glaubte wenigstens, daß er schrie, doch aus seiner Kehle drang nicht mehr als ein schwaches Krächzen.
    Die Entdeckung des Schiffes hatte wieder Energie in ihm hochgeputscht. Er kämpfte gegen den nassen Tod an, wollte nicht ertrinken und erfrieren, doch eine Welle schleuderte ihn wieder in ein Tal hinein, so daß das Schiff vor seinen Augen verschwand.
    Das Wasser und die Strömung machten mit ihm, was sie wollten, wuchteten ihn herum, schleuderten ihn von einer Seite auf die andere und spien ihn kurzerhand wieder aus.
    Er bekam Luft.
    Gurgelnd atmete er durch. Plötzlich wurde ihm schlecht, sein Magen drückte, aber er sah das Schiff wieder.
    Und es hatte sich genähert.
    Verzweifelt hob er den rechten Arm. Eine müde Bewegung nur, zu einer anderen war er nicht mehr fähig. Seine Hand klatschte sofort wieder zurück ins Wasser, und trotzdem hoffte er, daß man auf dem Schiff seine Bewegung gesehen hatte.
    Ja, man mußte ihn einfach gesehen haben, denn dort an Bord blitzte ein Licht auf.
    Ein Signal!
    Wieder »schrie« er, doch diesmal gab er nicht acht, und ein Schwall Seewasser drang in seinen Mund. Gleichzeitig drückte ihn eine Welle wieder unter Wasser.
    Die nächste spülte ihn hoch. Verzweifelt riß er den Mund auf, pumpte Luft in seine Lungen, würgte und spuckte.
    Wild schlug er um sich, das war kein konzentriertes Schwimmen mehr, sondern eher ein Paddeln, das den Bewegungen eines Hundes glich. Nur noch die gelbe Weste hielt ihn über Wasser.
    Abermals hob ihn eine Welle hoch. Als er auf dem Kamm schwamm, schon mehr tot als lebendig, da klatschte etwas gegen seinen Kopf.
    Ein roter Rettungsring.
    Mark Brennan setzte seinen Gedanken sofort um. Bevor eine Welle den Ring von ihm wegspülte, machte er seinen Arm lang und griff zu. Er hatte Glück. Seine steifen, schon fast bewegungsunfähigen Finger umklammerten den dicken Korkwulst. Sofort griff er mit der anderen Hand nach.
    Jetzt hing er fest.
    Doch die Wellen spielten nach wie vor mit ihm, und Mark war klar, daß er auf keinen Fall loslassen durfte, denn dann war er verloren.
    Eisern hielt er fest. Er holte wirklich die letzte Energie aus seinem Körper, denn mit seiner Rettung hatte er nicht mehr gerechnet.
    Hoffentlich überstand er auch noch die letzte Phase.
    Sie zogen ihn an Bord. Sogar ziemlich schnell, daß es ihm vorkam wie ein Kielholen. Wieder schluckte er Wasser, keuchte, spie und würgte.
    Wie ein Untier, so gewaltig tauchte die Bordwand vor seinen Augen auf. In den Pupillen klebte noch immer das Wasser, das Schiff sah er nur schattenhaft.
    Eine gewaltige Welle erfaßte ihn, riß ihn mit Urgewalten hoch und schleuderte ihn direkt auf die riesige Bordwand zu. Alles ging rasend schnell, und Mark glaubte, sein letztes Stündlein wäre gekommen, denn einen Aufprall an der Wand würde er nicht überstehen.
    Und wieder hatte er Glück.
    Dicht vor dem Aufprall riß ihn der Sog in ein Wellental, eine Welle überspülte ihn, drückte ihn noch mehr in die Tiefe, dem Kiel des Bootes zu, doch die Gegenkraft war stärker.
    Man hievte ihn aus dem Meer.
    Mark Brennan konnte selbst nichts mehr machen, sah auch nichts, er merkte kaum, daß er zwischen Bord und Meeresoberfläche schwebte, er spürte nur den harten Aufprall auf die Schiffsplanken.
    Völlig
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