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0133 - Dr. Tods Horror-Insel

0133 - Dr. Tods Horror-Insel

Titel: 0133 - Dr. Tods Horror-Insel
Autoren: Jason Dark
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war bereits mit dem grausamen Nebel gefüllt. Nur wo er stand, gab es noch eine freie Zone.
    Mark Brennan hatte während seines Lebens gelernt zu kämpfen.
    Er hatte sich nie vor irgendwelchen Schwierigkeiten gefürchtet, und er dachte auch nicht daran aufzugeben.
    Nein, er würde nicht kapitulieren.
    Links von ihm, nur eine Armlänge entfernt, hing eine Rettungsweste. Die wollte er haben. Es war schon bald ein Miniboot. Wenn die Weste mit dem Wasser in Berührung kam, blies sie sich von selbst auf. Zudem leuchtete sie hellgelb.
    Brennan riß die Weste von der Wand und legte sie sich um. Das geschah blitzschnell. Jeder Handgriff war geübt. Dann sprang er auf die Konsole und sah die große Scheibe dicht vor sich.
    Er zögerte keine Sekunde.
    Er nahm einen großen eisernen Würfel hoch, der als Briefbeschwerer diente und donnerte ihn mit aller Kraft gegen die breite Scheibe. Diese Gewalt hielt auch das Spezialglas nicht aus, es brach.
    Mit dem Ellbogen hieb Brennan die Splitter aus dem Rahmen, sah sich noch einmal hastig um und bemerkte, daß der Nebel ihn schon fast erreicht hatte.
    Jetzt kam ihm zugute, daß die Brücke ziemlich weit vorgebaut war. Das heißt, sie schloß praktisch mit dem Rand der Plattform ab, und mit einem gewagten Sprung konnte man es schaffen, im Wasser zu landen.
    Brennan versuchte es. Er setzte alles auf eine Karte, schnellte sich wuchtig ab, holte in der Luft liegend Atem und streckte seinen Körper. Er tauchte in die Nebelwolke ein und schloß instinktiv die Augen. Jetzt konnte er nichts mehr sehen, sondern nur noch hoffen.
    Er hatte Glück.
    Mark Brennan prallte nicht auf den Rand der Plattform, sondern stieß wie eine Rakete in das Meer hinein.
    Es war ein harter Schlag, der ihn regelrecht durchschüttelte.
    Im selben Augenblick traf ihn die Erkenntnis wie ein Blitzstrahl: Die Schwimmweste würde sich aufblasen und ihn sofort an die Oberfläche tragen.
    Kaum hatte er den Gedanken erfaßt, da geschah dies schon. Die Schwimmweste blies sich unter Wasser auf und trieb ihn in die Höhe. Wie ein Korken hüpfte sein Kopf aus dem Wasser. Mark hatte Angst, in den Nebel hineinzustoßen und dabei ebenso zerfressen zu werden wie Harry Poole, doch das war nicht der Fall.
    Der Nebel lag nicht mehr auf dem Wasser, er hatte sich voll auf die Bohrinsel konzentriert.
    Brennan fiel ein Stein vom Herzen. Aber er war wieder in den Sturm geraten. Um diese Zeit war das Wasser der Nordsee verdammt kalt. Wellen packten ihn, hoben ihn hoch, trieben ihn gegen die künstliche Insel, rissen ihn gleich darauf wieder zurück oder überschütteten ihn mit gewaltigen Wogen.
    Trotz der Weste hatte Mark Angst zu ertrinken. Es war ein Glücksspiel, und seine Chancen standen verdammt schlecht.
    Wenn ihn eine Welle gegen einen der vier Träger warf, dann würde er zerschmettert.
    Aber er hatte Glück. Als wieder eine Welle anrollte, diesmal von Südosten her, weil der Wind sehr oft wechselte, wurde er weiter von der Insel weggeschleudert. Fast eine Minute befand er sich unter Wasser, hielt verzweifelt die Luft an und spürte die Kälte, die seinen Körper durchdrang.
    Nach einer schier endlosen Zeit wurde er wieder an die Oberfläche geschwemmt, wo er verzweifelt den Mund aufriß und nach Luft schnappte.
    Gierig saugte er sie in die Lungen. Er keuchte und spie, rieb sich das Wasser aus den Augen und schaffte es sogar, zur Insel zurückzuschauen.
    Dort waberte noch immer der gewaltige Nebel. Aber Mark Brennan sah schemenhaft die Gestalten, die wie Geister zwischen den Nebelschlieren auftauchten und sich dann kopfüber in die kochende See stürzten. Auch mit ihnen spielte das Wasser, trieb sie in alle Richtungen und auch auf Mark Brennan zu.
    Plötzlich sah er dicht vor sich eine Gestalt auftauchen. Sie wurde regelrecht hochgepeitscht und prallte gegen Mark Brennan.
    Der schrie gellend auf.
    Denn die Gestalt, die ihn berührt hatte, bestand nur noch aus Knochen. Sie war ein Skelett!
    ***
    Obwohl Mark Brennan ein harter Bursche war, traf ihn der Schock.
    Denn plötzlich wußte er, was mit seinen Kameraden geschehen war und welches Schicksal ihn erwartet hätte.
    Eine nächste Welle riß den Knochenmann wieder weg und spülte ihn unter, während Brennan von der Schwimmweste gehalten wurde. Er wollte nichts mehr sehen, deshalb schloß er die Augen.
    Der Anblick der Skelette hatte ihn bis ins Mark getroffen.
    So also wirkte dieser Nebel.
    Wie eine Säure…
    Die Strömung trieb ihn weiter. Und sie trieb ihn weg von der Bohrinsel,
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