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0133 - Dr. Tods Horror-Insel

0133 - Dr. Tods Horror-Insel

Titel: 0133 - Dr. Tods Horror-Insel
Autoren: Jason Dark
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sie weiter.«
    Poole lachte. »Die und Liebe. Nee, Freund, das ist nur was fürs Bett. Komm ich nicht, kommt ein anderer. Sie soll Zigeunerblut in den Adern haben.«
    »Dann paß mal auf, daß du dich nicht verbrennst.«
    »Ich doch nicht.« Poole spie einen Tabakkrümel aus.
    Brennan hatte wieder das Glas genommen und hielt es vor seine Augen. Er suchte das Meer ab.
    Poole schlenderte näher und blieb neben ihm stehen. »Gibt’s was Besonderes zu sehen?« erkundigte er sich.
    Der andere schüttelte den Kopf.
    »Warum schaust du dann?«
    »Nur so.«
    »Aha.«
    Minuten vergingen. Der würzige Zigarettenrauch verdrängte für eine Weile den Geruch von kaltem Öl. Poole dachte an seine Zigeunerin und grinste.
    »Da ist doch was!« Brennans Stimme riß ihn aus seinen Gedanken.
    »Und?«
    »Ich glaube…« Der Bohrinselchef zögerte. »Ja, ich glaube, das ist Nebel.«
    »Was du nicht sagst.«
    »Doch, es stimmt.«
    »Zeig mal.« Poole drückte die Zigarette aus und griff bereits nach dem Glas.
    Er schaute hindurch und ließ das Glas wandern. »Mehr nach links«, sagte der andere.
    »Okay.« Poole kam der Aufforderung nach und zuckte plötzlich zusammen. »Stimmt, Mark. In der Tat ist da eine Nebelwolke. Aber das kann doch nicht sein.« Harry setzte das Glas ab und schüttelte verwundert den Kopf. »Nicht bei dem Sturm. Das widerspricht allen Gesetzen der Natur. Der Wind würde doch den Nebel zerreißen.«
    »Man hat schon Pferde kotzen sehen«, erwiderte Brennan gelassen.
    Poole reichte ihm das Glas wieder. »Ich bin da verdammt skeptisch. Dieser Nebel kommt nicht von ungefähr. Da muß irgend etwas los sein.«
    »Und was?«
    »Keine Ahnung.«
    »Vielleicht ist es gar kein Nebel«, vermutete Mark Brennan.
    »Sondern?«
    »Gas oder Dampf. Es könnte ja sein, daß dort ein Unglück passiert ist. Möglich ist alles.«
    Poole fuhr durch sein lackschwarzes Haar. »Deine Vermutung wäre zumindest eine Diskussion wert.«
    Brennan grinste schief, hob das Glas wieder an und schaute hindurch. Dabei spannte sich seine Haltung, und Poole bemerkte die Veränderung sehr wohl.
    »Mensch, der Nebel bewegt sich«, sagte Brennan.
    »Soll wohl sein. Bei dem Sturm.«
    »Er kommt genau auf uns zu.«
    »Das ist weniger schön.«
    »Eben«, sagte Brennan trocken. Eine Weile schwiegen die Männer.
    Poole hustete trocken. Er hatte sich erkältet. Schließlich fragte er: »Wandert er immer noch?«
    »Klar.«
    Jetzt schaute auch Poole durch die breite Sichtscheibe. Seine Gesichtsmuskeln zuckten. Mit bloßem Auge hatte er jetzt die verdammte Wolke erkannt. Sie schwebte über den Wellen, schien von unsichtbaren Händen getragen zu werden, und der Wind tat ihr nichts. Das war es, was die beiden Männer so irritierte. Normalerweise hätte die Nebelwolke zerfetzt werden müssen – hier passierte nichts.
    »Hast du eine Erklärung?« fragte Poole. Unwillkürlich hatte er seine Stimme gesenkt.
    »Nein.«
    »Sollen wir die Männer alarmieren?«
    »Wozu? Wegen einer Nebelwolke?«
    Poole hob die Schultern. Er war nur zweiter Mann und hatte nicht viel zu sagen. »Ich gehe mal nach draußen«, sagte er.
    Brennan nickte. »Sieh nur zu, daß dich der Wind nicht wegbläst.«
    »Keine Bange, ich bin sturmfest.« Poole zog die Metalltür auf und rammte sie sofort wieder hinter sich zu, weil der Wind sie ihm fast aus den Fingern gerissen hätte. Harry stellte den Kragen seiner gelben Windjacke hoch, duckte sich zusammen und bewegte sich auf die kleine Leiter zu, die auf eine der Plattformen führte.
    Er kletterte die Sprossen hinab.
    Der Wind zerrte und riß an seiner Jacke, und die Gummihaut knatterte. Poole schimpfte, sprang zu Boden, wurde von einer Bö erfaßt und fast zu Boden geworfen.
    »Shit.«
    Auf der Insel war wirklich der Teufel los. Der Wind heulte, jammerte und jaulte. Es sang in den eisernen Verstrebungen, fuhr um Ecken und Pfeiler und wollte das mitreißen, was nicht niet- und nagelfest war.
    Poole suchte nach einem geschützten Platz, von wo er das Meer überblicken konnte. Er fand ihn in der Nähe der Unterkünfte. Dort klemmte er sich buchstäblich fest.
    Und der Nebel kam näher.
    Erschreckend sah die gewaltige Wolke aus, wie sie heranrollte und durch nichts aufzuhalten war. Sie schien sogar stärker als der Wind zu sein. Harry Poole, sonst ein Kerl, der selbst des Teufels Großmutter aus der Hölle holte, begann zu schlucken. Solch ein Nebel war nicht normal, das ging nicht mit rechten Dingen zu, und er, ein ehemaliger Seemann, glaubte, daß
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