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0133 - Dr. Tods Horror-Insel

0133 - Dr. Tods Horror-Insel

Titel: 0133 - Dr. Tods Horror-Insel
Autoren: Jason Dark
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der Klabautermann seine Hand im Spiel haben mußte.
    Wie weit war er noch weg? 500 Yards? Mehr bestimmt nicht. Und er war einfach nicht aufzuhalten.
    Zwei Arbeiter passierten seinen Standort. Auch sie sprachen über den Nebel, waren aber nicht weiter beunruhigt.
    »Wir spielen eine Partie, Harry. Kommst du mit?«
    »Nein.«
    »Okay, dann nehmen wir eben das Geld einem anderen ab.« Lachend gingen sie weiter.
    Poole aber blieb.
    Fünf Minuten, zehn Minuten – immer näher kam die gewaltige grauweiße Wand.
    Bald mußte sie die Insel erreicht haben und sie wie ein riesiges Leichentuch einhüllen.
    Poole starrte ihr entgegen. Aus der Ferne hatte der Nebel so ruhig ausgesehen, doch jetzt erkannte Poole, daß sich innerhalb dieser Wand alles in Bewegung befand. Schlieren rollten hin und her, langen Armen gleich schienen sie nach allem greifen zu wollen, was sich in ihrer Nähe befand. Poole glaubte auch, ein gelbliches Schimmern innerhalb der Nebelwand zu sehen, ein Phänomen, das ihm bisher unbekannt war.
    Dann hatte der Nebel die Bohrinsel erreicht. Er kroch an den riesigen Pfeilern hoch, und im selben Augenblick erstarb auch der Sturm. Es wurde ruhig.
    Auch das hatte Poole noch nie erlebt. Er hörte das Klatschen der Wellen gegen die Pfeiler und sah die ersten Wolken heranquellen.
    Sie rollten über die Plattform, griffen mit ihren gierigen Fingern in jeden Winkel, und Harry Poole hielt es in seinem Versteck nicht mehr aus.
    Er wollte hoch zu Brennan. Er mußte ihn warnen, das ging nicht mit rechten Dingen zu.
    Poole lief auf die Leiter zu. Hoch über seinem Kopf befand sich die Arbeitsplattform, ein riesiges Rechteck, auf dem man eine kleine Siedlung hätte erstellen können.
    Der Nebel verfolgte ihn.
    Er kam überall hin, in jede Ecke, in jeden Winkel. Nichts war vor ihm sicher.
    Auf der Mitte der Leiter blieb Harry Poole stehen. Mit einer Hand hielt er sich fest und schaute zurück.
    Der Nebel kroch heran.
    Schlangengleich glitt er über die Plattform, erreichte das Ende der Leiter und stieg daran hoch, als würde er nur den einen Mann verfolgen.
    Eine grauenhafte Vorstellung.
    Harry hastete weiter hoch. Er ließ die Leiter hinter sich und blieb abrupt stehen.
    Von links schob sich eine gewaltige grauweiße Wolke heran. Der Nebel hatte ihn also eingeholt und den Weg abgeschnitten. Instinktiv fürchtete Harry sich, die grauweiße Wand zu durchqueren, aber es gab keine andere Möglichkeit, wenn er zu Brennan in die Brücke wollte.
    Er faßte sich ein Herz und stolperte in die Nebelwolke hinein.
    Zuerst geschah nichts, dann aber brach das Verhängnis schlagartig über Harry Poole herein.
    Es begann mit schlimmen Schmerzen im Gesicht. Ein heißes Brennen wollte ihm die Haut zerreißen, er konnte plötzlich nichts mehr sehen und stolperte blind weiter.
    Das Brennen blieb, es verstärkte sich sogar noch, und Poole stöhnte vor Schmerzen wild auf. Irgendwie fiel er gegen die Tür der Brücke, bekam die eiserne Klinke zu fassen und drückte sie nach unten.
    Die Tür schwang auf, Poole stolperte auf die Brücke. Im selben Moment fuhr Mark Brennan herum, sah seinen zweiten Mann und stieß einen gellenden Schrei aus.
    Mark Brennan erkannte seinen Freund kaum wieder.
    Harrys Haut begann sich aufzulösen!
    ***
    Es war grauenhaft.
    Die Haut fiel von seinem Körper, da die Kleidung schon vernichtet worden war. Blanke Knochen waren zu sehen, und durch die offene Tür drangen weitere Nebelwolken.
    Mark Brennan schloß die Augen. Er konnte es einfach nicht mehr mit ansehen, wie sich die Haut von den Knochen des Mannes löste.
    Dann hörte Brennan einen dumpfen Fall.
    Er öffnete die Augen wieder.
    Harry Poole lag am Boden. Sein Kopf befand sich nicht einmal weit von Marks Füßen entfernt, doch das war kein Kopf mehr, sondern ein Skelettschädel, an dem noch wie zum Hohn einige schwarze Haare klebten.
    Eine Erklärung fand Mark Brennan nicht. Er wollte auch keine haben, das Grauen reichte ihm, und wild schluchzte er auf. Er wußte nur, daß dieser Nebel nicht normal war, daß sie ihm den ganzen Horror zu verdanken hatten.
    Die Tür war offen geblieben. Immer dickere Wolken strömten auf die Brücke, und durch die offene Tür vernahm Mark Brennan auch gellende Schreie.
    Sie waren in wilder Panik ausgestoßen worden. Er hörte verzweifelte Hilferufe, und er wußte, daß dieser schreckliche Nebel auch vor seinen Leuten nicht haltgemacht hatte.
    Nur er war noch normal.
    Doch wie lange?
    Er schaute sich wild um. Die Hälfte der Brücke
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