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0133 - Dr. Tods Horror-Insel

0133 - Dr. Tods Horror-Insel

Titel: 0133 - Dr. Tods Horror-Insel
Autoren: Jason Dark
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aber Sie haben eine Aufgabe zu erfüllen, eine Funktion. Sie werden nämlich unser Alibi sein, das wir wiederum benötigen.«
    Mark Brennan nickte.
    »Sie sind Chef dieser Bohrinsel?«
    »Ja.«
    »Sie kennen sämtliche Funktionen?«
    Mark nickte.
    »Sie wissen auch über technische Details Bescheid? Wie man den gewaltigen Bohrer anstellt, zum Beispiel?«
    »Das weiß ich, Sir.«
    »Gut, dann werden Sie das in die Hand nehmen.«
    »Sie… Sie wollen weiterbohren?« fragte Mark.
    »Natürlich.«
    Brennan war erstaunt und überrascht. Man hatte den Bohrbetrieb eingestellt, weil es sich nicht mehr rentierte. Zudem war die Insel technisch längst nicht mehr auf dem neuesten Stand. Sie sollte aufgegeben werden, und jetzt verlangte dieser Kerl, daß weiter gebohrt wurde.
    Unmöglich.
    »Das… das geht nicht«, machte er dem im Schatten stehenden Mann vor ihm klar. »Wir sind technisch gar nicht mehr so gut ausgerüstet. Außerdem finden Sie kein Öl mehr.«
    »Reden Sie nicht!« zischte Dr. Tod. »Mir geht es nicht um dieses miese Öl. Ich weiß selbst, was mit der Bohrinsel los ist. Ich habe mich lange genug erkundigt. Ich will kein Öl, sondern etwas ganz anderes. Sie können mitmachen, Sie werden mitmachen, denn Ihnen bleibt keine andere Wahl. Weigern Sie sich, so wird Ihnen mein Diener Tokata den Kopf abschlagen.«
    Die Worte waren lässig dahingesagt, aber sie machten Mark Brennan klar, daß er mit Gnade nicht zu rechnen brauchte. Deshalb nickte er. Und noch nie in seinem Leben war ihm eine Antwort so schwer gefallen wie jetzt.
    ***
    Es gibt gewisse Bereiche, wo auch Scotland Yard Grenzen gesetzt sind. So mächtig die Polizeiorganisation auch ist, aber bei einigen Fällen muß auch sie auf die Hilfe anderer Organisationen zurückgreifen.
    Wie jetzt.
    Ich hatte über Autotelefon einen Kurzbericht an meinen Chef abgegeben. Natürlich wußte auch Sir James Powell von der Existenz des Todesnebels. Er unterschätzte die Gefährlichkeit ebensowenig wie ich.
    »Ich werde alles veranlassen, John«, sagte er mir. »Sobald Sie in London sind, melden Sie sich bei mir. Wir warten auf Sie.«
    Wir, hatte er gesagt. Sir James war also nicht allein. Dieser Fall zog Kreise. Und vor allen Dingen durfte nichts an die Öffentlichkeit dringen, denn wenn das geschah, war es aus. Dann wurde unsere Arbeit behindert, und eine Massenpanik war möglich. Gerade auf der Insel, wo der Nebel zum Herbst gehörte wie die Nudeln zu einem italienischen Gericht.
    Auch ich fuhr in den Nebel hinein. Hinter Colchester, etwa Meilen vor London, lag er wie eine Wand. Ich mußte die Scheinwerfer einschalten und mit der Geschwindigkeit herunter. Dabei hoffte ich, daß der Nebel nur kurzfristig sein würde. Es war schon ein komisches Gefühl, dort hineinzutauchen, aber alles ging glatt.
    Ich hatte Glück.
    Nach etwa zehn Meilen wurde die Sicht wieder klar, und ich konnte ohne Licht fahren.
    Die Zeit saß mir im Nacken. Niemand wußte, wann Dr. Tod und seine Mordliga zuschlagen würden. Daß sie aktiv waren, dafür waren die Knochen ein schauriger Beweis.
    Ich fieberte London entgegen. Auch ich hatte bereits einen Plan, der nur mit Hilfe der Luftwaffe und der Marine zu verwirklichen war. Und ich hoffte, daß ich diese Unterstützung bekommen würde.
    Ich sehnte London herbei. Mit Einbruch der Dämmerung erreichte ich die Riesenstadt, wühlte mich durch den Verkehr und erreichte das Yard-Gebäude, als es schon längst dunkel war.
    Dort wußte man Bescheid. Zwei Kollegen von der wissenschaftlichen Abteilung standen bereit und nahmen mir den Sack mit den Knochen ab. Sie wurden sofort ins Labor geschafft.
    Ich aber fuhr hoch zu meinem Chef.
    Überrascht blieb ich in der Tür stehen, als ich die Männer sah, die in Sir James’ Büro versammelt waren. Hohe Militärs und ein Mann vom Geheimdienst, den ich schon mal gesehen hatte. Da fiel es mir ein. Es war Colonel Ryker, einer der Chefs vom Secret Service. Vor Jahren hatte ich den Mann mit dem Hamstergesicht und den stahlharten Augen kennengelernt. Dieser Ryker war ansonsten ein mickriges Männchen und machte einen arroganten Eindruck. Er war es gewesen, der mich damals auf die Totenkopf-Insel geschickt hatte, und jetzt gestattete er sich sogar ein Lächeln, als ich auftauchte. Anscheinend hatte sich seine Meinung über mich geändert, denn die Geheimdienstleute halten sich oft für den Nabel der Welt.
    Ich wurde vorgestellt. Die Namen der Militärs vergaß ich. Es waren knochentrockene Führungstypen, für die alles
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