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0132 - Wir und der Raketenprofessor

0132 - Wir und der Raketenprofessor

Titel: 0132 - Wir und der Raketenprofessor
Autoren: Wir und der Raketenprofessor
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sich eine ganze Anzahl Leute interessieren. Gehen Sie hin und bleiben Sie die Nacht über dort. Miss Burns wird erst morgen zurückkommen und wie sie sagte, dem Pentagon die Aufzeichnungen ihres Vaters zur Verfügung stellen. Solange muss das Haus unter Bewachung bleiben.«
    »Okay, Oberst.«
    Es war also nichts mit den Drinks. Wir ließen Phils Wagen stehen und fuhren zusammen nach der Garfield Street. Es war fast zehn Uhr und es dämmerte schon stark, als wir dort ankamen. Das Tor zum Garten war geschlossen und nur ein schmaler Eingang geöffnet. Wir stoppten davor und gingen hinein. Wir hatten noch keine zwanzig Schritte zurückgelegt, als ich gegen einen dunklen Körper stieß, der über dem Weg lag und mich fast zum Stolpern gebracht hätte. Ich bückte mich und sah, dass es ein Hund war. Ein englischer Bluthund, fast so groß wie ein Kalb, aber er war harmlos, er war tot.
    Dies war uns eine Warnung. Wir blieben in Deckung der Büsche, während wir auf die Haustür zusteuerten. Zu unserem Erstaunen war diese nicht ganz geschlossen. Sie klaffte einen winzigen Spalt auf. Wie die Indianer auf dem Kriegspfad schlichen wir näher. Und als wir keine zehn Yards mehr entfernt waren, glitt ein dunkler Schatten heraus. Er blieb einen Augenblick regungslos stehen und dann peitschte, ohne dass ich erkennen konnte, woher er kam, ein Schuss. Ein zweiter und dritter folgten. Der dunkle Schatten an der Tür sank in sich zusammen.
    »Bleib hier!«, zischte Phil und war im nächsten Augenblick verschwunden.
    Ich hörte, wie ein Auto gestartet wurde und gleich darauf vernahm ich das Auf heulen eines Motors. Auch unser Chrysler wurde angelassen. Phil musste hinter dem Wagen her sein, der gerade abgefahren war.
    Eilige Schritte knirschten über den Kies. Ein Mann kam näher, erreichte den Niedergeschossenen und beugte sich über ihn. Das alles hatte nur wenige Sekunden gedauert. Ich riss die Smith & Wesson heraus und rief:
    »Hände hoch! Was tun Sie hier?«
    Der Angesprochene gehorchte sofort.
    »Ich hörte das Schießen, als ich über den Lee Boulevard fuhr und wollte sehen, was los sei.«
    »Wer sind Sie?«
    »Ich heiße Menendez und wohne ganz in der Nähe. Wer aber sind Sie?«
    »Ein G-man«, sagte ich und tastete ihn mit immer noch vorgehaltener Waffe ab.
    In der rechten Jackentasche trug er eine zweiunddreißiger Pistole, die ich ihm wegnahm und einsteckte. Dann ließ ich ihn vor mir hergehen, bis zur Haustür.
    »Stellen Sie sich mit dem Gesicht zur Wand«, befahl ich. »Stützen Sie die Hände dagegen, gehen Sie zwei Schritte rückwärts und rühren Sie sich nicht.«
    Das ist ein alter, bewährter Trick. Wenn jemand mit den Handflächen gegen eine Mauer gelehnt, zwei Schritte rückwärts gehen muss, so verlagert sich sein ganzes Gewicht auf die Arme und Hände. Er kann sich nicht aufrichten und muss einfach stehen bleiben. Ich bückte mich nach dem Mann, der auf den Stufen lag und ließ meine Taschenlampe aufleuchten. Er war zweifellos tot.
    Ich nahm die Pistole, die ich dem Burschen abgenommen hatte, aus der Tasche und prüfte Lauf und Patronen, eine war durchgeladen, aber die Hauptsache war, dass aus dieser Waffe nicht geschossen worden war.
    Der Mann war keinesfalls älter als fünfunddreißig Jahre. Er trug keinen Ausweis in der Tasche.
    Alle drei Schüsse hatten getroffen und mindestens einer davon war tödlich gewesen. Ich durchsuchte den Toten und fand in dessen Brieftasche einen Führerschein und den Namen Clyde Bloch und ungefähr hundert Dollar in kleinen Scheinen.
    »Kommen Sie hier her, Menendez!«, befahl ich. »Kennen Sie diesen Mann?«
    »Gewiss. Ich werde doch meine Konkurrenz kennen. Er heißt Bloch und ist Kontaktmann der General Development. Ich sah ihn zuletzt vor acht-Tagen beim Abschuss der letzten Vanguard Rakete in Cap Canaveral.«
    »Und was tun Sie?«
    »Manchmal nichts, manchmal sehr viel. Ich bin einer der Leute, die hier bei den zuständigen Stellen herumhorchen, wo es was zu verdienen gibt. Ich kann Ihnen ehrlich sagen, dass ich mich nicht schlecht dabei stehe.«
    »Und wieso fahren Sie gerade jetzt hier durch die Straßen?«
    »Das ist Zufall, ich habe einen kleinen Ausflug gemacht und komme gerade zurück.«
    Ich glaubte diesem Menendez kein Wort. Wenn ich jemals einen ausgekochten Mexikaner gesehen hatte, so war es dieser. Solche Burschen sind zu allem fähig, wenn sie Geld verdienen können. Allerdings konnte ich ihm im Moment nichts anhaben. Ich schrieb mir seine Adresse auf und riet ihm,
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