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0132 - Wir und der Raketenprofessor

0132 - Wir und der Raketenprofessor

Titel: 0132 - Wir und der Raketenprofessor
Autoren: Wir und der Raketenprofessor
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Fahrer war überprüft worden und hatte sich als zuverlässig und vertrauenswürdig erwiesen. Weitere Aussagen konnte er nicht machen, genauso wenig wie die Haushälterin und das Dienstmädchen, die außerhalb schliefen und die man am frühen Morgen aus den Betten geholt hatte.
    Wir fuhren zum Federal Building und waren recht erfreut, als Oberst Lamont uns erklärte, er brauche uns zurzeit nicht mehr. Allerdings bat er darum, wir möchten uns in New York umtun und auch mit Enid Burns sprechen, die angeblich dort bleiben wollte, bis sie die Leiche ihres Vaters mitnehmen konnte.
    Das nächste Flugzeug ging um elf Uhr und so hatten wir noch reichlich Zeit. Wir fuhren zum Hotel, um unser Gepäck zu holen. Und vor allem, uns zu rasieren und ein frisches Hemd anzuziehen. Der Pförtner sah uns stimrunzelnd von der Seite an. Es ist in Washington ja nicht üblich, dass man die Nacht über ausbleibt und erst am nächsten Vormittag wieder auf taucht.
    ***
    In das Schnurren meines Rasierapparates schnitt plötzlich der grelle Ton der Fernsprechklingel.
    »Mr. Parkinson bittet die Herren um eine Unterredung«, meldete der Pförtner.
    Ich kannte keinen Mr. Parkinson und so fragte ich, wer denn das sei.
    »Einen Augenblick«, bat der Pförtner und meldete wenig später: »Mr. Parkinson ist Kontaktmann der ›United States Motors‹.«
    »Lassen Sie ihn warten. Wir kommen, sobald wir fertig sind.«
    »Das muss mit Burns Zusammenhängen«, behauptete Phil. »Die US Motors experimentieren ebenfalls an einer Rakete herum.«
    »Wer tut das heutzutage nicht?«, sagte ich. »Ich sehe schon, wie die Fidschi-Insulaner uns noch den Rang ablaufen.«
    Als wir in die Halle kamen, erhob sich ein vielleicht vierzigjähriger sehr eleganter Herr aus einem Sessel und begrüßte uns mit formvollendeter Verbeugung.
    »Parkinson«, stellte er sich vor. »Major Parkinson. Habe ich das Vergnügen mit Mr. Cotton und Mr. Decker?«
    »So heißen wir allerdings, aber woher wissen Sie das? Woher wissen Sie überhaupt, dass wir in Washington sind?«
    Er lächelte nachsichtig.
    »So etwas spricht sich schnell herum.«
    »Was können wir für Sie tun?«, fragte Phil und ich beschloss, ihm die Führung des Gespräches zu überlassen.
    Dabei besah ich mir unseren Besucher von der Seite und kam zu dem Schluss, dass sich unter der glatten Oberfläche ein ganz ausgekochter Hai verbarg. Seine ganze Art war mir zu smart und zu liebenswürdig.
    »Wollen wir uns nicht setzen«, schlug er vor, und wir gruppierten uns um eines der kleinen Tischchen. »Was möchten die Herren trinken?«
    Ich blickte auf die Uhr. Es war neun Uhr fünfzehn, also gerade die richtige Zeit für den ersten Scotch.
    »Tja«, Mr. Parkinson faltete seine gepflegten Hände, machte eine kleine Kunstpause und fuhr fort. »Es handelt sich um Professor Burns. Darf ich wissen, wer seine Forschungen weiterführen wird und wer verfügungsberechtigt ist?«
    »Wahrscheinlich seine Erben«, entgegnete Phil diplomatisch.
    »Hm, das wäre also Miss Burns.«
    »Es tut uns leid, aber darüber sind wir nicht informiert.«
    »Dann muss ich Ihnen sagen, dass die ›United States Motors‹ an Professor Burns eine Forschungsbeihilfe von zwanzigtausend Dollar gezahlt haben und dass er unseren Werken versprochen hat, ihnen als Ersten die Erfindung anzubieten, sowie sie vollkommen ausgearbeitet ist.«
    »Damit haben wir nicht das Geringste zu tun«, antwortete Phil. »Zweifellos hat Miss Burns einen Anwalt und ich würde Ihnen raten, sich an diesen zu wenden.«
    Mr. Parkinson schüttelte nachdenklich den Kopf.
    »Die ist keine Angelegenheit für Anwälte. Es besteht weder ein-Vertrag noch eine schriftliche Abmachung. Meine Firma hat lediglich eine Quittung über zwanzigtausend Dollar. Wir sind also mehr oder weniger auf den guten Willen der Personen angewiesen, in deren Besitz sich zurzeit die Pläne und Zeichnungen befinden.«
    »Und da tippen Sie auf uns?«, fragte Phil. »Mein lieber Mr. Parkinson, da sind Sie unbedingt an der falschen Adresse. Wir sind G-men, das heißt Beamte der Bundespolizei, aber keine Händler oder Agenten. Wir haben nichts damit zu tun.«
    Parkinson kniff die Augen etwas zusammen und trommelte mit den Fingerspitzen auf die Tischplatte.
    »Schade, ich hatte geglaubt, dass auch die Herren von der Bundespolizei geneigt seien, eine reichliche Entschädigung gegen eine kleine Gefälligkeit einzutauschen. Sie brauchen uns die Papiere des Professor Burns nicht einmal auszuliefern. Es würde genügen,
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