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0132 - Wir und der Raketenprofessor

0132 - Wir und der Raketenprofessor

Titel: 0132 - Wir und der Raketenprofessor
Autoren: Wir und der Raketenprofessor
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wenn wir sie nur fünf Minuten lang prüfen könnten.«
    »Sie meinen wohl fotografieren«, rief ich aus. »Ich rate Ihnen, sich schnellstens zu verziehen. Auf Bestechungsversuche reagieren wir außerordentlich sauer. Wenn ich nicht so menschenfreundlich wäre, so würde Sie das jetzt ein paar Jahre kosten.«
    »Wer redet denn von Bestechung?« Er hob entrüstet die Hände. »Sie haben mich vollkommen missverstanden. Ich habe nicht im Entferntesten daran gedacht, Ihnen persönlich etwas anzubieten. Es war ein Angebot an das FBI und damit an die Regierung der Vereinigten Staaten.«
    »Sind Sie fertig, Mr. Parkinson?«, fragte Phil und stand auf.
    Mir zuckte es in den Fingern, dem unverschämten Burschen eine gründliche Abreibung zu verpassen, aber ich beherrschte mich. Derartige Kerle finden immer einen Weg, um sich herauszuwickeln und den Spieß auch noch umzudrehen.
    »Das ist ja eine Höllenschweinerei«, meinte Phil, als der vornehme Herr gegangen war.
    »Und der gute Professor scheint auch nicht gerade geschäftsuntüchtig gewesen zu sein«, sagte ich. »Er hat sich zwanzigtausend Dollar zahlen lassen, ohne etwas anderes in der Hand zu geben, als eine einfache Quittung. Mir gibt keiner auch nur hundert Dollar auf blauen Dunst.«
    Jedenfalls beschloss ich, mir den Namen des Kontaktmannes der US Motors zu merken. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man derartigen Leuten des Öfteren begegnet.
    Um zwölf Uhr zehn landeten wir auf dem La Guardia Flugplatz, und um ein Uhr erstatteten wir Mr. High unseren Bericht.
    »Sie sind es nicht allein, die eine derartige Erfahrung gemacht haben«, meinte er, als wir vom Besuch des Mr. Parkinson erzählten. »Sogar bei mir hat sich ein solcher Vogel gemeldet, allerdings war er weniger ungeschickt. Ein Mr. McCroy, der behauptet, Agent der General Development Corporation zu sein, erkundigte sich nach den Bedingungen, unter denen seine Gesellschaft Einblick in die Papiere des Professor Burns nehmen könne. Ich habe ihn natürlich hinauskomplimentiert und ihm gesagt, er möge sich an die Erben wenden. Dabei kam allerdings heraus, dass der Professor auch von dieser Gesellschaft einen größeren Betrag für seine Forschung kassiert hat.«
    »Ich kann nicht umhin, die Tätigkeit dieses Wissenschaftlers zu bewundern«, sagte Phil kopfschüttelnd. »Er hätte Bankier in Wall Street werden sollen.«
    »Übrigens soll dieser Bloch, der vor dem Haus des Professors erschossen wurde, ebenfalls Agent derselben Gesellschaft gewesen sein«, erinnerte ich mich. »Ich hätte Lust, mit dem ganzen Laden aufzuräumen. Dieser Bloch hatte nichts anderes vor, als im Haus von Professor Bloch, das er für leer hielt, zu stöbern. Und ich lasse mich braten, wenn es nicht einer von der Konkurrenz war, der dieselbe Absicht hatte und kurzerhand tötete. Da sind also Parkinson, McCroy und auch dieser Menendez und ich wäre sehr erstaunt, wenn Professor Burns nicht noch ein paar andere Typen in seiner Sammlung gehabt hätte.«
    »Wenn Sie nicht so sicher wären, dass es wirklich ein Selbstmord ist, so würde ich darauf tippen, dass einer der Kontaktleute dem Professor die leichtfertig gemachten Versprechungen übel genommen hat.«
    »Dann hätte der Betreffende aber keinesfalls die Aktentasche mit dem ganzen Material zurückgelassen. Darum ging es ja letztlich.«
    »Hat man diese Papiere schon geprüft?«, fragte ich.
    »Die Sachverständigen sind damit beschäftigt. Natürlich hat Miss Burns ihre Einwilligung geben müssen«, erklärte Mr. High.
    »Ich hätte sehr gern einmal mit dem Mädel gesprochen, wenn das möglich ist«, schlug ich vor.
    Ich hatte immer noch das Gefühl, mit diesem Selbstmord stimme etwas nicht. Wenn jemand nicht nur ein wissenschaftliches Genie ist, sondern es auch versteht, Interessenten ohne jede konkrete Gegenleistung große Summen zu entlocken, so ist das ein Zeichen dafür, dass er in jeder Lebenslage und bei jeder Schwierigkeit einen Ausweg finden wird. Ich konnte mir nicht denken, dass Professor Burns so in die Enge getrieben worden ist, dass ihm nichts anderes übrig blieb als ein Sprung vom Dachgarten eines Wolkenkratzers.
    »Miss Enid Burns wohnt im Ritz Tower Hotel«, sagte Mr. High. »Ich habe durchaus nichts dagegen, wenn Sie mit ihr sprechen, aber ich fürchte, es wird zwecklos sein. Ich selbst hatte schon eine eingehende Unterhaltung mit ihr, ohne das etwas herauskam, was darauf schließen lassen könnte, der Professor sei ermordet worden. Darauf läuft ja Ihr Zweifel
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