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0130 - Der Unheimliche aus Lemuria

0130 - Der Unheimliche aus Lemuria

Titel: 0130 - Der Unheimliche aus Lemuria
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sich eine kleine Pause gönnen zu können. Das Röhren des perforierten Auspuffs hatte ihn aus seinem Dämmerzustand gerissen, und dann…
    Mit einem Fluch beugte sich Askins vor und fischte nach der Zigarette. Prompt bekam er sie an der Glut zu fassen. »Hell and damnation«, knurrte er, bekam sie endlich richtig zu fassen und schob sie wieder zwischen die Lippen.
    Der Chrysler war aus seinem Sichtfeld geraten.
    Askins drehte den Zündschlüssel. Die Maschine des Ford Fairlaine kam sofort und begann, weich zu schnurren. Der Polizist setzte den Blinker, scherte aus der Parkbucht und jagte den Wagen voran. Mit einem Handgriff schaltete er das Blaulicht auf dem Wagendach an. Der nächste Griff galt dem Funk.
    »Askins. Verfolge verdächtiges Fahrzeug in der Dutchmans Street.«
    Die Stimme aus dem Empfänger kam quäkend und von Rauschen überlagert. »Brauchst du Verstärkung?«
    »Noch nicht«, knurrte Askins, paffte eine gewaltige Qualmwolke und schaltete ab. Der große Ford fegte hinter dem Chrysler her. Askins vermochte ihn bereits vor sich zu erkennen.
    Der grauhaarige Polizist furchte die Stirn. Ein Wagen, der keinen Fahrer besaß… Das konnte es nicht geben! Und Linkslenkung hatte er nicht besessen, dessen war Askins sich sicher.
    Mit zuckendem Blaulicht holte er bald auf. Er hielt es nicht für nötig, die Sirene einzuschalten. Es herrschte mittags kaum Verkehr, zwei Wagen kamen ihm entgegen und wichen rechtzeitig aus.
    »Bei den Sumpfkrokodilen der Sahara«, murmelte Askins. »Der fährt doch glatt zur Station!«
    Tatsächlich… Der altersschwache Chrysler stoppte Minuten später vor dem breiten Flachbau der Police-Station. Askins kam mit ein paar Sekunden Verzögerung an und stoppte mit quietschenden Bremsen. Fassungslos sah er, wie die Fahrertür des Regal aufschwang und sich sofort wieder schloß.
    »Ich sehe Gespenster«, murmelte der Polizist und stieg ebenfalls aus. Er versuchte zu lauschen. Waren da nicht Schritte?
    Ein Unsichtbarer? Ein Geist?
    Da öffnete sich, wie von Geisterhand bewegt, die große Glastür der Station, um sich ebenfalls sofort wieder zu schließen.
    Das Gespenst hatte die Police-Station betreten!
    Über Funk war er schneller als das Gespenst. Er rief wieder den Kollegen in der Wachstube. »Askins. Bin mit dem Verfolgten vor der Wache. Du bekommst gleich Besuch von einem Geist!«
    »He, Fred, spinnst du?« kam die Rückfrage.
    Askins hörte sie nicht mehr. Zögernd erst, dann etwas rascher schritt er auf den Chrysler zu, vernahm nicht die Verwünschungen, die aus dem Funkgerät seines Patrolcars kamen.
    Er brauchte den Wagen nicht zu umkreisen, um sofort zu erkennen, was damit los war. Die linke Wagenhälfte wurde von einem liegenden Mann eingenommen, und auf der Mittelkonsole zwischen Fahrer- und Beifahrersitz lag ein eigentümlicher Kristall.
    Diamant?
    Fred Askins öffnete die Beifahrerseite, beide Türen. Der Liegende rührte sich dabei nicht, blinzelte nicht einmal. Doch so tief konnte niemand schlafen, zumal, wenn er in einem Höllentempo durch eine City gefahren wurde.
    Zögernd streckte Askins die Hand aus, berührte das Gelenk des Liegenden und tastete nach dem Pulsschlag. Nichts! Der Mann war tot!
    Eine Leiche und ein Unsichtbarer?
    Askins wich zurück, ging zu seinem Wagen. »Tom, schick jemanden raus. Hier ist ein Toter, ich möchte ihn nicht aus den Augen lassen!«
    Es kam keine Antwort.
    Askins konnte nicht ahnen, daß man im Gebäude so beschäftigt war, daß man keine Zeit mehr fand, auf den Funk zu achten.
    Und das - sollte sein Verhängnis werden…
    ***
    Police-Sergeant Tom Preet hatte Wache. In Borroloola geschah kaum einmal etwas, so daß die Polizei personalmäßig ziemlich schwach besetzt war. Hin und wieder gab es mal einen Autounfall, wenn sich zwei Wagen trotz der superbreiten Straßen nicht ganz einig werden konnten, dann und wann lief einem Mann die Frau weg, oder ein Kater kletterte auf ein Hausdach und konnte nur von Amtspersonen dort wieder entfernt werden… Es waren Routinefälle einer dörflichen Ansiedlung. Kapitalverbrechen kamen einfach nicht vor.
    Dabei war Borroloola so dörflich nun auch wieder nicht…
    Der alte Askins funkte. Allem Anschein nach mußte er mit seinem Wagen direkt vor der Wache auf dem Vorplatz stehen, anders war die Sendestärke nicht zu erklären. Im nächsten Moment erhielt Preet die Bestätigung. »Bin mit dem Verfolgten vor der Wache. Du bekommst gleich Besuch von einem Geist.«
    »He, Fred, spinnst du?« fragte Tom
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