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013 - Das MAFIA-Experiment

013 - Das MAFIA-Experiment

Titel: 013 - Das MAFIA-Experiment
Autoren: STAR GATE - das Original
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wurde seine Flucht zwar verlangsamt, letztlich konnte man ihn aber nicht aufhalten. So erreichte er schon nach recht kurzer Zeit das Freie und trat auf das weitläufige Außengelände des MAFIA-Konzerns hinaus.
    Über Neapel ging gerade die Sonne auf und übergoss den Himmel mit leuchtenden Farben. Zwischen zwei riesigen Betonklötzen, Verwaltungsgebäude des Konzerns, war der Gipfel des Vesuvs zu sehen. Eine immer weiter zerfasernde weiße Wolke hing seitlich von seiner Spitze. War es Rauch oder nur eine Wolke? Nergaard wusste es nicht. Es war ihm auch egal. Tief atmete er die frische Luft ein.
    Doch seine Flucht war noch nicht zu Ende. Zunächst musste er das riesige MAFIA-Gelände verlassen und dann seine Verfolger, die Parisi hinter ihm her schicken würde, abschütteln. Offene, gewaltsame Angriffe würde man sicherlich nicht mehr wagen, sobald er das Gelände verlassen und die Stadt erreicht hatte. Nergaard hoffte, in den engen Gassen der Altstadt seine Verfolger abschütteln zu können.
    Als er den freien Platz vor dem Gebäudekomplex über den unterirdischen Laboranlagen betrat, hinderte ihn eine weitere Maßnahme Parisis am schnelleren vorankommen. Der hatte offensichtlich Scharfschützen mit weit tragenden Gewehren auf den Dächern der umliegenden Gebäude platziert, die Nergaard jetzt mit Explosivgeschossen eindeckten. Zwar konnten auch diese seinen Schutzschirm nicht durchdringen, doch warfen ihn die heftigen Explosionen immer wieder zurück. Mühsam arbeitete er sich voran.
    Da erregte ein neues Geräusch seine Aufmerksamkeit. Motorengedröhn trat auf, lautes Rasseln und Klirren. Er schaute sich um. Gerade bogen von zwei Seiten gepanzerte und bewaffnete Kettenfahrzeuge auf den Vorplatz ein. Die Geschützrohre schwenkten herum, bis sie in seine Richtung zielten.
    Nergaard blieb abrupt stehen. Er konzentrierte sich mit aller Macht auf seine neuen Kräfte. Würden sie auch dem widerstehen können? Er wusste es nicht. Aber mit seinen geschärften Sinnen konnte er noch sehen, wie die Panzer unter den Abschüssen zurück ruckten. Den Donner der Schüsse konnte er nicht mehr hören, er erreichte die Stelle, an der er stand, erst nach dem Einschlag. Vorher schon verging die Welt für ihn in einem gleißenden Blitz.
     
    *
     
    Epilog
     
    Neapel, 18. Juli 2063
     
    Don Alfonso Volpone saß hinter seinem mächtigen Schreibtisch und schaute mit gerunzelter Stirn auf die zwei Männer, die ihm gegenüber saßen. Giancarlo Parisi, Sicherheitschef des Konzerns MAFIA und Enzo Natto, MAFIAs Chefwissenschaftler und Dimensionsexperte, machten keinen sonderlich glücklichen Eindruck. Sie schienen gerade ein gewaltiges Donnerwetter von ihrem Boss eingesteckt zu haben.
    Francesco Rosario, Volpones hagerer Privatsekretär, stand wie immer dezent im Hintergrund und konnte sich ein leicht hämisches Grinsen nicht verkneifen.
    »Ich weiß, dass dieser Verlust unersetzlich für die Firma ist«, sagte Natto gerade. »Es wäre ein großartiges Forschungsobjekt für uns gewesen. Aber ich bin nicht dafür verantwortlich, was da geschehen ist. Ich weiß nicht, ob es nötig war, gleich mit solchen Kanonen auf Nergaard zu schießen und damit die halbe Konzernzentrale oberirdisch in Schutt und Asche zu legen. Viele unschuldige und treue Gefolgsleute mussten dabei ihr Leben lassen. Auch brave Sicherheitsleute, die sich zu nah am Detonationsherd befanden. Vielleicht hätte es ja noch andere Möglichkeiten gegeben?«
    »Es gab keine«, knurrte Parisi zurück. »Alles andere, was wir ausprobiert haben, hat ihm nichts anhaben können. Und wenn ich nicht so gehandelt hätte, wäre er wenige Minuten später vom Gelände runter gekommen. Dieses Risiko konnten wir nicht eingehen, das wissen Sie doch auch.«
    »Nun, wie auch immer«, grollte der Don. »Wir können nicht ungeschehen machen, was geschehen ist. Also ziehen wir unsere Lehren daraus. Sie, Natto …«, er schaute den Wissenschaftler durchdringend an, »… Sie werten alle Unterlagen und Aufzeichnungen aus, die wir haben. Ich erwarte täglich einen Bericht. Und Sie, Parisi …«, er wandte sich jetzt seinem Sicherheitschef zu, »… klären, warum es nicht gelungen ist, die beiden Nergaards oder auch nur einen von ihnen zu schnappen, bevor sie sich zu einem Überwesen vereinigen konnten. Da gab es schließlich noch keine Kräfte, von denen wir nichts ahnen konnten.«
    Danach lehnte er sich in seinem Sessel zurecht. »Nun denn«, seufzte er, »fangen wir wieder von vorne an. Nergaard ist
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