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0129 - Die Vampir-Lady

0129 - Die Vampir-Lady

Titel: 0129 - Die Vampir-Lady
Autoren: Werner Kurt Giesa
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befunden und ein Mädchen namens Manuela Ford, eine deutsche Kunststudentin, von der der blonde Historiker seitdem träumte. Die Phantom flog im Auftrag Asmodis’, des Fürsten der Finsternis, der Pilot stand unter Hypnose. Er hatte den Befehl, mit seinem Raketenwerfern Château Montagne mit allem lebenden und toten Inventar zu vernichten. Im letzten Moment war es Bill gelungen, den Jäger abzuschießen. Mit einer Strahlwaffe, die Zamorra aus einer anderen Dimension mitgebracht hatte und die seitdem leergeschossen war und sich durch nichts mehr wieder aktivieren ließ. Nur - das konnte man keinem nüchtern und »realistisch« denkenden Agenten oder gar einem Richter erzählen. Die Einweisung in eine Nervenklinik wäre Zamorra sicher gewesen, zumindest so lange, wie sich nichts von seinen Behauptungen beweisen ließ.
    »Schön. Und nun taucht eine Frau auf, eine gewisse Tanja Semjonowa, deren oberster Chef sein Büro in Moskau in der Dzerzhinsky-Straße Nr. 2 hat. Was folgert man daraus in Verbindung mit den beiden anderen Fällen?«
    »Häh?« murmelte Zamorra etwas verblüfft. »Wie hieß die Adresse gerade? Woher kennst du denn die?«
    Nicole hob ihre wohlgerundeten Schultern und die Brauen über ihren faszinierenden Augen. »Man kommt herum in der Welt, Chef«, seufzte sie. »Mit dir ganz besonders, und während du dich der Vernichtung von Vampiren und anderen Flattertieren widmest, halte ich die Augen offen. Irgendwer muß doch für die Allgemeinbildung sorgen. Nun?«
    Zamorra nickte bedächtig. »Man folgert«, nahm er den Faden wieder auf, »daß ich mit den Herren und Damen Spionen von der anderen Feldpostnummer engen Kontakt habe, für sie Geheimwaffen wie den Hypnostrahler und den Superlaser entwickele und ausprobiere.«
    »Schon wieder richtig. Diesmal gibt’s ’nen Leuchtkeks. Den kannst du im Dunkeln verputzen«, triumphierte Nicole und stand auf. Gegen das helle Sonnenlicht, das ihren Hausanzug durchscheinend werden ließ und ihren Körper nachzeichnete, wirkte sie aufregend. »Und wer glaubt dir, wenn du erzählst, daß die Hypnowaffe in Callantsoog keine Hypnowaffe war, sondern das Raumschiff einer fremden Dimension, daß die Strahlwaffe keine russische Erfindung ist, sondern ebenfalls ein Relikt einer fremden Dimension und der Pilot der vernichteten Phantom zudem von einem Dämon besessen, und daß besagte Tanja Semjonowa nicht als KGB-Agentin, sondern als Angestellte einer russischen Uni zu dir kam?«
    »Keiner«, gestand Zamorra. »Mon dieu, Nicole, du hast recht, und dieser unhöfliche Gaston Verdier auch. Wer keine Ahnung hat, was sich hinter den Kulissen abspielt, muß ja auf diese Ideen kommen!«
    Nicole lächelte. Ein Geheimdienst, der keine Ahnung von den Vorgängen hinter den Kulissen hatte… und in diesem Fall stimmte es tatsächlich! Denn hier ging es keineswegs nur um das internationale Spiel zwischen den verschiedenen feindlichen und freundlichen Spionage-Nachrichtendiensten, sondern um weltbedrohende Belange. Jede Nation, jedes Volk, jeder Staat und jeder einzelne Mensch waren gleichermaßen von den Kräften der Schattenwelt bedroht.
    Zamorra fühlte sich plötzlich hilflos. Ohne sein Zutun war er plötzlich in eine Zwickmühle gerutscht, in ein Mahlwerk, das ihn unerbittlich zerquetschen konnte, wenn es erst einmal über die entsprechenden Mühlsteine, sprich Fakten, verfügte. Das Günstigste, was ihm geschehen konnte, war die Zwangseinweisung in eine Heilanstalt. Auch sein bedeutender Ruf als Parapsychologe und Geisterjäger konnte ihm nicht helfen, wenn die Behörde, die gegen ihn ermittelte, an jene Phänomene einfach nicht glaubte, sie als Irrwitz und Hirngespinste betrachtete.
    »Was wird dieser Verdier jetzt tun?« fragte er, ohne wirklich eine Antwort zu erwarten.
    Nicole wandte sich um und sah in Zamorras Gesicht. Jenes markante Wikingergesicht mit den zahlreichen, winzigen Lachfältchen. Doch Zamorra lachte nicht. Jetzt nicht mehr. Er hatte es von einem Moment zum anderen verlernt.
    »Er wird einen Haftbefehl erwirken, Polizei zur Amtshilfe mitbringen und dann - ab nach Paris. Wenn du Glück hast, ist es nur ein Hausdurchsuchungsbefehl.«
    Zamorra zuckte unter ihren Worten wie unter Peitschenhieben zusammen Sie kam auf ihn zu, ging neben seinem Sessel federnd in die Knie und schlang die weichen Arme um seine Schultern Ihre Wangen berührten sich.
    »Wir werden es schaffen, Chéri«, flüsterte sie.
    Nach einer langen Weile erhob er sich und ging zum Tresor.
    Es war ein
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