Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0129 - Atombrand auf Mechanica

Titel: 0129 - Atombrand auf Mechanica
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Heimatwelt vernichtet. Nur möchte ich noch wissen, wie sie Mechanica entdeckten und warum es nicht früher geschah. Ob es unsere Schuld ist? Haben wir sie darauf aufmerksam gemacht?"
    „Leicht möglich", vermutete Jefe Claudrin und nickte. „Die Laurins tauchen überall auf, wo terranische Schiffe sind. Sie können nur schwer geortet werden und haben es dadurch leicht.
    Die MANILA umkreiste Mechanica eine Woche lang. Es könnte sein, daß Major Salzburger von Laurins beobachtet wurde."
    „Schon möglich", gab Rhodan zu. „Eine seltsame Situation eigentlich. Drei verschiedenartige Rassen - Menschen, Unsichtbare und Roboter - begegnen sich in den unendlichen Weiten des Kosmos und bekämpfen sich in erbitterter Feindschaft.
    Einer ist der Gegner des anderen, Verbündete gibt es nicht - es sei denn unfreiwillig, wie diesmal. Die Laurins haben uns geholfen, ein Fragmentschiff zu kapern. Und vielleicht werden sie uns noch helfen, die geheimnisvolle Heimatwelt der Robots zu finden."
    Die THEODERICH beschleunigte immer noch, aber die Vergrößerung der Bildgeräte sorgte dafür, daß Mechanica scheinbar immer gleich entfernt blieb. Der Planet war so groß wie ein Fußball und hatte keine dunklen Stellen mehr. Seine gesamte Masse verwandelte sich in Energie, aber nicht plötzlich und von einer Sekunde zur anderen, sondern langsam. Eine neue Sonne war entstanden.
    Zugleich ein kosmisches Phänomen.
    Am Rande der Milchstraße stand nun ein System mit zwei Sonnen und zwei Planeten. Eine der Sonnen allerdings nahm die normale Umlaufbahn eines Planeten ein, statt mit der Hauptsonne um einen gemeinsamen Schwerpunkt zu kreisen.
    Das Schiff stand fünf Lichtminuten von Mechanica entfernt, als der Planet explodierte.
    Die Kettenreaktion verlief also nicht gebremst, sondern erfolgte nun doch spontan. Wie eine Nova dehnte Mechanica sich aus, ein Ball aus gasförmiger und glühender Materie. Es geschah derart schnell, daß die Männer wie gebannt auf den Bildschirm starrten, der ihnen das grausige und zugleich großartige Schauspiel einer sterbenden Welt bot. Sie dachten nicht an die Gefahr, die mit Lichtgeschwindigkeit hinter ihnen hereilte.
    Eine aufgeregte Stimme aus dem Lautsprecher ließ sie zusammenfahren. Es war Admiral Wassilow, der Kommandeur der Einsatzflotte. „Sir - eine Nova! Ihre Befehle?" Es war Rhodan, als erwache er aus einem Traum. Nur widerwillig löste sich sein Blick vom Bildschirm. Von einem anderen herab sah ihn Wassilow mit besorgtem Gesicht an. „Wo stehen Sie, Admiral?"
    „Entfernung von Mechanica fünf Lichtminuten, Sir. Wir müssen sofort auf Lichtgeschwindigkeit gehen, sonst sind wir verloren. Die Nova dehnt sich mit Lichtgeschwindigkeit aus."
    Rhodan, immer noch in Gedanken versunken, begriff nicht sofort.
    „Dann haben wir Zeit genug. Bei unserer Beschleunigung erreichen wir notfalls in zwei Minuten Lichtgeschwindigkeit. Wir haben noch vier Minuten Zeit." Wassilow starrte Rhodan erschrocken „Aber Sir ... keine Minute mehr! Geben Sie Befehl ..."
    „Wassilow hat recht!" rief Claudrin plötzlich und riß mit einem Ruck einen Hebel vor. Das Vibrieren tief im Schiff wurde intensiver.
    Einige Zeiger auf den Skalen schnellten vor. „Höchstbeschleunigung!' „Höchstbeschleunigung, Sir!" bestätigte Wassilow erleichtert und gab den Befehl an seine Flotte weiter. Es kam ihm überhaupt nicht zu Bewußtsein, daß Claudrin und nicht Rhodan den Befehl gegeben hatte.
    Rhodan sah wieder auf den Bildschirm mit Mechanica und schien den Vorfall vergessen zu haben. Blitzschnell hatte er erkannt, welchen Fehler er beinahe begangen hätte. Die Gefahr war noch nicht vorüber. Mit Lichtgeschwindigkeit dehnte der glühende Planet sich aus und schickte die tödlichen Partikel nach allen Richtungen ins All. Fünf Minuten hatte das Licht gebraucht, bis es die Bildschirme der THEODERICH erreicht hatte, weil ja kein Beobachtungssatellit eingeschaltet worden war.
    Als die Ausdehnung auf dem Bildschirm begann, waren auch schon fünf Minuten vergangen.
    Hätte die THEODERICH in jener Sekunde stationär im Raum gestanden, wäre sie sofort verloren gewesen; der Beginn der scheinbaren Ausdehnung fiel nämlich genau mit jener Sekunde zusammen, in der die glühende Vernichtung - zugleich mit dem Bild - das Schiff erreichte.
    Aber die THEODERICH flog bereits mit dreiviertel der Lichtgeschwindigkeit.
    Der Tod holte nur mit fünfundsiebzigtausend Kilometern in der Sekunde auf.
    Viel schneller als in Wirklichkeit starb Mechanica auf
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher