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0128 - Mörder aus dem Hyperraum

Titel: 0128 - Mörder aus dem Hyperraum
Autoren: Unbekannt
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stören. Die Antwort hätte sowieso nur aus einer Schimpfkanonade über den Zustand der TUS II bestanden.
    Farosto arbeitete mit vorgebeugtem Rücken, seine Zähne knirschten mahlend aufeinander, und seine breiten Füße rutschten unruhig über den Boden.
    Es wäre unausdenkbar gewesen, wenn die TUS II gerade in diesem Augenblick endgültig versagt hätte.
    Tusnetze weigerte sich einfach, an eine solche Möglichkeit zu glauben. Sein Blick fiel auf den Trox, der vor und zurück pendelte wie ein Halm.
    Bei dem arkonidischen Schiff handelte es sich um einen Schweren Kreuzer, der nach den Berichten des Trox den Namen HAT-LETE trug.
    „Es wird besser sein, wenn wir erst ein Beiboot mit einem Prisenkommando aussetzen", schlug Farosto mit gedämpfter Stimme vor. „Das Manöver mit den Magnettrossen ist mir zu gewagt."
    Mit mürrischem Gesicht schaltete Tusnetze den Bordfunk ein und stellte eine Verbindung mit dem Hangar der TUS II her. Er warf einen letzten Blick auf den Chefmechaniker, der aber nur mit den Schultern zuckte.
    „Hier spricht der Patriarch, Sayan", knurrte Tusnetze in das Mikrophon. „Wie viele von unseren Beibooten sind noch manövrierfähig?"
    Der Lautsprecher übertrug Sayans Stimme nur undeutlich, ein ununterbrochenes Kratzgeräusch übertönte die Worte fast vollkommen.
    „Sie wissen sehr gut, in welchem Zustand wir Vallord verlassen haben", jammerte Sayan, und der defekte Lautsprecher ließ seinen Ton noch wehleidiger klingen, als er es in Wirklichkeit schon war.
    Tusnetze legte verärgert die Stirn in Falten. Sein Gesicht rötete sich.
    „Ich habe eine Frage gestellt, Sayan", erinnerte er drohend.
    Der Springer im Hangar entgegnete niedergeschlagen: „Keines der Boote ist in einer Verfassung, die zu einer Fahrt einladen würde, Patriarch."
    „Schweigen Sie!" brüllte Tusnetze und Vicheline huschte entsetzt davon. „Ich will keinen Ausflug machen, Sayan - es geht um kein Vergnügen. Besteht die Möglichkeit, eines der Boote zu reparieren, daß es fünf Männer durch ein kurzes Stück freien Weltalls tragen kann?"
    Farosto begann wie ein Verrückter mit den Armen zu rudern, um den Patriarchen zu einer realistischeren Schilderung der Entfernung zwischen der TUS II und dem Robotschiff zu veranlassen.
    „Nummer Drei könnte einen solchen Flug vielleicht überstehen", meinte Sayan zögernd.
    Auf Tusnetzes Gesicht erschien ein breites Grinsen. Der Trox hing wie eine Feder über dem Kartentisch, und sein rotes Auge leuchtete vor Erregung.
    Gut", murmelte der Patriarch. Farosto und vier Männer werden mit Nummer Drei zur HAT-LETE hinüberfliegen."
    Farosto schaltete den Autopiloten ein und stand von dem Steuerplatz auf. Seine Augen funkelten.
    „Das kann niemand von mir verlangen", protestierte er. „Das Beiboot kann jeden Moment ausfallen, und dann sitzen wir in der Tinte. Die TUS II ist mir gerade schon gefährlich genug."
    Tusnetze schien ihn überhaupt nicht gehört zu haben.
    „Einer der vier Männer, die Sie begleiten, werde selbstverständlich ich sein" gab er bekannt. „Ich möchte mir den Fisch ganz aus der Nähe betrachten, denn er gehört schließlich uns und wird uns finanziell gewaltig sanieren."
    Hätte sich Farosto jetzt noch länger geweigert, wäre er als Feigling von der Sippe ausgestoßen worden.
    „Ich hatte immer gehofft, daß ich als alter Mann auf einem schönen Walzenschiff sterben würde, umgeben von meiner Sippe", sagte Farosto wehleidig. „Statt dessen werde ich mein Ende in einem winzigen Beiboot erleiden."
    Tusnetze zeigte sich von dem Pathos des anderen wenig beeindruckt. Er war sich darüber im klaren, daß nur Farosto es schaffen konnte, das beschädigte Beiboot überzusetzen. Als Pilot war der Chefmechaniker unerreicht, aber seine Schwarzseherei und seine Furchtsamkeit übertrafen seine Fähigkeiten noch.
    Tusnetze war jedoch nicht gewillt, seine einmalige Chance durch die Ängstlichkeit eines einzelnen verderben zu lassen. Der Patriarch wußte, daß ihm das Wasser bis zum Hals stand. Er würde endgültig sein Gesicht verlieren, wenn dieses Geschäft mißlang. Er beglückwünschte sich zu seiner Bekanntschaft mit dem albernen Trox, der noch nicht einmal eine Anteil an der Beute gefordert hatte.
    Tusnetze lächelte still vor sich hin. Nun war der Beweis erbracht, daß er bisher tatsächlich vom Pech verfolgt gewesen und nicht etwa alt oder unfähig war, wie es jene Angehörige der Sippe behaupteten, die ihn verlassen hatten. Nun, sie würden bald wiederkehren, um
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