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0124 - Die Mörder-Blumen

0124 - Die Mörder-Blumen

Titel: 0124 - Die Mörder-Blumen
Autoren: Jason Dark
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einer Kreuzung der Sprit ausging. Zufällig war ein Bobby in der Nähe. Der sah die beiden, ging auf sie zu, die Kerle wollten flüchten, wurden aber gefaßt. Im anschließenden Verhör gestanden sie, den Wagen gestohlen zu haben. Und zwar in Southwark, auf der anderen Seite der Themse. Vor einem Blumenladen.«
    »Sind weitere Nachforschungen angestellt worden?«
    »Nein. Dazu bestand kein Grund. Ich rechnete ja damit, daß meine Tochter zurückkommen würde.«
    »Und das ist nicht geschehen«, murmelte Jane. »Glauben Sie, daß man Ihre Tochter gekidnappt hat?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Dann hätte ich von den Entführern schon längst Nachricht bekommen.«
    »Das sagen Sie mal nicht. Denken Sie an die Fälle in Italien, wo sich die Kidnapper auch immer sehr spät gemeldet haben.«
    »Bis jetzt ist jedenfalls nichts dergleichen geschehen«, sagte Samuel D. Parker.
    Jane überlegte. Dann meinte sie: »Können Sie sich einen anderen Grund denken, weshalb Ihre Tochter verschwunden ist?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Nun, hat sie Ärger mit Freunden gehabt? Vielleicht auch mit Ihnen. Obwohl schon 23 Jahre, soll so etwas vorgekommen sein.«
    Samuel D. Parker schüttelte den Kopf. »Nein, ausgeschlossen«, erwiderte er auf die Frage der Detektivin. »Meine Tochter hat keine Schwierigkeiten innerhalb der Familie. Außerdem war sie kein Playgirl der Luxusklasse, sondern arbeitete im Betrieb mit. Alles, was Sie sich vielleicht jetzt denken, können Sie sich abschminken.«
    »Wie sieht es mit der Mutter aus?« fragte Jane.
    »Wir sind geschieden. Ich habe meiner Frau eine anständige Abfindung gezahlt, und damit hat es sich.«
    »Wie war das Verhältnis Ihrer geschiedenen Frau zur Tochter?«
    »Mies.«
    »Können Sie das genauer erklären?«
    »Natürlich. Meine Tochter wußte, daß ihre Mutter alles andere im Sinn hatte, nur keine Arbeit. Und da trennten sich eben ihre Wege. Ich zahle meiner Frau hin und wieder noch eine angemessene Summe, damit sie sich amüsieren kann.«
    »Sie meinen also, daß Ihre Frau mit dem Verschwinden der Tochter nichts zu tun hat?«
    »So ist es.«
    »Das wäre eigentlich alles, Mr. Parker. Ach so, wo, sagten Sie, hat man den Wagen gefunden?«
    »In Chelsea.«
    »Und gestohlen wurde er in Southwark?«
    Parker nickte. »Genau. Ich kann Ihnen auch die Straße sagen. Webber Street. Eine miese Ecke, aber meine Tochter mußte hindurch, um die Freundin zu besuchen.«
    »Am Blumenladen, nicht?« fragte Jane.
    »Ja, da stand der Wagen.« Samuel D. Parker reichte Jane die Hand und verabschiedete sich. Er machte sich Sorgen um seine Tochter, das sah man ihm an. Und Jane hoffte, daß sie den Fall auch aufklären konnte.
    Sie schloß hinter ihrem Besucher die Tür. Eigentlich ein Routinejob, dachte sie und ahnte nicht, daß sie einem Irrtum erlagen war…
    ***
    Zum Greifen nahe schien die Küste vor uns zu liegen. Doch das Tageslicht täuschte. Wir hatten noch einige Meilen zu fliegen, bevor fester Boden unter uns lag.
    Suko und ich hatten ein wenig die Augen geschlossen. Der Chinese schlief tief und fest, während ich immer wieder aufschreckte und einen Blick nach unten warf. Suko hatte eben die besseren Nerven.
    Dann erschien die Stadt Skegness in unserem Blickfeld. Wir sahen wieder die ersten Fahrzeuge, die über die grauen Asphaltbänder der Straßen zu kriechen schienen.
    Tom Bridger lenkte den Hubschrauber in eine rasante Linkskurve und steuerte das Militärlager an, wo wir tanken wollten.
    Bei der Landung wurde Suko wach. Während das Kerosin in den Tank lief, führte ich ein Telefongespräch mit London.
    Ich erklärte Sir Powell, daß das Gas gefunden worden war und sich in gutem Verwahrsam befand.
    Der Superintendent atmete auf. »Wenn Sie jetzt Privatmann wären, hätten Sie einen Orden bekommen, John.«
    »Danke, aber ich liebe kein Blech.«
    Sir James Powell wechselte das Thema. »Wann kann ich Sie wieder in London erwarten?«
    »Ich schaue morgen früh mal vorbei.«
    »Nicht mehr heute?«
    »Nein, ich möchte nämlich noch schlafen.«
    Powell murrte zwar, gab aber seine Zustimmung.
    Ich legte auf. Aufgetankt war inzwischen. Eigentlich konnten wir starten.
    Bis London waren es gut 150 Meilen. Die hatten wir in 90 Minuten geschafft.
    »Alles klar?« fragte Tom Bridger.
    Ich nickte. »Meinetwegen.«
    »Okay.«
    Zwei Minuten später befanden wir uns wieder in der Luft. An das Starten hatte ich mich inzwischen gewöhnt. Mein Magen hing auch nicht mehr jedes Mal in den Kniekehlen.
    Kurs
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