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0124 - Die Mörder-Blumen

0124 - Die Mörder-Blumen

Titel: 0124 - Die Mörder-Blumen
Autoren: Jason Dark
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existiert auf dem Hügel ein Felsen, und dieser Felsen ist das Tor zu einer anderen Welt. Alle sieben Jahre wird das Tor für sieben Tage geöffnet. Dann sucht das Land der mordenden Blumen nach neuen Opfern, aber man kann auch in dieser Zeit zahlreiche Opfer befreien, wenn sich ein mutiger Mensch findet, der das Land betritt.«
    »Was weiß man über das Land?« forschte ich nach.
    »Es liegt jenseits der Dimensionen und wird in den alten Überlieferungen auch als Garten der Druiden bezeichnet. Sie haben sich dort nach ihren magischen Ritualen erholt, haben Kraft gesammelt, um wieder in die normale Welt zurückkehren zu können. Aber die Blumen dort sind nicht normal. Es sind verwunschene Frauen und Mädchen, die zu blutsaugenden Bestien werden. Wenn diese sieben Tage angebrochen sind, traut sich keiner von uns, in die Nähe des Felsens zu gehen. Die Gefahr ist viel zu groß wegen der Lockungen, die den einsamen Spaziergänger überfallen. Nur die kleine Julie ist gegangen, und nun ist sie verschwunden.«
    »Glauben Sie, daß das Mädchen diesen Garten betreten hat?« fragte ich den Bürgermeister.
    »Bestimmt.«
    »Dann wollen Sie alle ebenfalls zu den Druiden?«
    »Nein.« Heftig schüttelte der Mann den Kopf.
    »Haben Sie etwas anderes vor?«
    »Wir wollten in die Nähe des Tores und dort warten, bis uns eine Vampir-Blume in die Hände fällt, um die anderen damit erpressen zu können, damit man uns Julie zurückgibt.«
    Sicher, ein Plan, der Erfolg haben konnte. Aber auch nur konnte, denn wie ich die Mächte der Finsternis kannte, ließen sie sich nicht erpressen. Sie opferten lieber eines ihrer Mitglieder, als daß sie nachgaben.
    Das gab ich auch dem Bürgermeister zu verstehen.
    »Dann«, flüsterte er, »weiß ich nicht, was ich noch machen soll, Mr. Sinclair.«
    »Ich habe einen Vorschlag.«
    »Und welchen?«
    »Schicken Sie die Männer weg. Sie sollen nach Hause gehen.«
    »Nein, das ist unmöglich, Sir. Diese Leute sind extra mitgekommen, um uns zur Seite zu stehen. Ich brauche Sie, wenn die Übermacht der anderen zu groß wird.«
    »Mein Freund Suko und ich werden Ihnen zur Seite stehen.«
    »Aber Sie haben doch keine Ahnung, wie…«
    »Wir haben, Mr. Fuller. Wirklich, glauben Sie uns. Der Zufall hat uns auf eine Sache gestoßen, die unmittelbar mit meinem Beruf zu tun hat. Ich bin beim Yard Spezialist für übersinnliche Fälle. Man nennt mich auch Geisterjäger. Ich hoffe, dieser Name sagt Ihnen genug.«
    Der Bürgermeister nickte. Dabei starrte er mich aus offenen Augen an. »Sicher«, murmelte er. »Wenn Sie das so meinen, Sir.«
    »Vertrauen Sie mir.«
    Rodney Fuller nickte. Er drehte sich zu seinen Mitbürgern um und erklärte ihnen die neue Situation. Einige waren zwar nicht einverstanden, doch sie fügten sich. Rodney Fuller besaß noch Respekt.
    Ich sprach inzwischen mit Tom Bridger. »Gehen Sie mit ins Dorf, ich möchte nicht, daß Sie sich unnötig in Gefahr begeben. Sie haben auf der Insel schon genug erlebt.«
    »Aber ich wäre gern…«
    Ich legte ihm meine rechte Hand auf die Schulter. »Das glaube ich Ihnen, Tom. Vielleicht können Sie auch mit dem Hubschrauber fliegen und irgendwo im Dorf einen freien Platz für ihn finden. Wir werden dann zu Ihnen kommen.«
    Begeistert war Tom Bridger zwar nicht, aber er fügte sich. Es war wirklich besser, wenn er zurückblieb.
    Die Männer gingen, und der Bürgermeister blieb zurück. Tom stiefelte zu seiner Maschine. Drei Minuten später hob der Hubschrauber ab. Dicht über unsere Köpfe hinweg nahm er Kurs auf das Dorf.
    Der Bürgermeister schaute den Männern von Falcon nach. »Hoffentlich haben wir keinen Fehler gemacht«, murmelte er.
    »Das glaube ich nicht. Zeigen Sie uns den Weg«, bat ich ihn.
    »Gut.«
    Suko und ich hatten uns nicht extra zu bewaffnen brauchen. Suko trug die Beretta, die Gnostische Gemme und die Dämonenpeitsche bei sich.
    Ich hatte das Kreuz, ebenfalls die Silberkugel-Pistole und noch meinen Dolch.
    Ein Stück gingen wir den Weg weiter hoch. Rodney Fuller sprach kein Wort. Er hatte die Lippen fest zusammengekniffen, sein Gesicht glich einer Maske. Es lag auf der Hand, daß sich hinter seiner Stirn schwere Gedanken wälzten. Auch mir bereitete das Ungewisse Schicksal des Mädchens Sorgen.
    Der Hügel lag rechts von uns. Um ihn zu erreichen, mußten wir durch ein dichtes Waldstück.
    Es war wärmer geworden. Zudem hatten sich die hohen, weißen Wolken verzogen. Es roch ein wenig nach Regen, und die Schwüle hatte
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