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0124 - Die Mörder-Blumen

0124 - Die Mörder-Blumen

Titel: 0124 - Die Mörder-Blumen
Autoren: Jason Dark
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Blüten zusammenhielt.
    Sie hielt sich kerzengerade, hatte den Kopf aufgerichtet, und niemand sah die Tränen, die an ihren blassen Wangen herabliefen.
    Es war niemand da, der ihr half. Jane war völlig auf sich allein gestellt.
    Vor sich sah sie die gewaltige Fläche des Sees. Aus dieser Perspektive kam er ihr unendlich groß vor, wie ein Meer, dessen Ende man nicht erkennen konnte.
    Hinter ihr bewegte sich das Wasser. Ein Zeichen, daß die vier Blutsaugerinnen ebenfalls den See betreten hatten. Sie fächerten sofort auseinander, um Jane Collins in die Mitte zu nehmen.
    Jane reichte das Wasser bereits bis an die Hüften. Blüten klatschten gegen ihr Kleid und blieben dort haften. Der Untergrund war weich und schlammig.
    Plötzlich streifte etwas Kaltes an ihrem rechten Bein entlang. Unwillkürlich blieb Jane stehen, und ihr Mund öffnete sich zu einem Schrei, wobei jedoch kein Laut über die Lippen drang, denn einer der Vampirinnen preßte ihr von hinten die kalte Totenhand auf die Lippen.
    Dann bekam Jane einen Stoß.
    Sie fiel nach vorn. Eine Hand griff nach ihrem Bein, packte es und zog es weg.
    Jane Collins sah die Oberfläche des Sees auf sich zukommen und tauchte unter…
    ***
    »Mann, das ist Jane Collins!« flüsterte ich.
    »Du bist verrückt!« Suko war sofort neben mir und stellte sich auf die Zehenspitzen, so daß er etwas besser schauen konnte.
    »Tatsächlich. Aber wie kommt sie hierher?« Er schaute mich an, als ob ich eine Antwort wüßte.
    »Keine Ahnung. Das interessiert aber auch jetzt nicht. Wichtig ist, daß wir Jane zu Hilfe eilen, denn Bridge wollen die fünf bestimmt nicht spielen.«
    »Sieben, du vergißt die Männer.«
    Ich nickte. Fieberhaft dachte ich über einen Rettungsplan nach.
    Wir hatten einen Nachteil zu überwinden, denn wir befanden uns vom Felsenufer des Sees zu weit entfernt. Es hätte keinen Zweck gehabt, hinzulaufen.
    Wenigstens nicht für beide.
    Was also tun?
    Suko erriet meine Gedanken. »Paß auf«, sagte er. »Ich laufe um den See herum. Versuche du, vom Wasser aus heranzukommen.«
    »Ja, das ist es.«
    Noch starteten wir nicht, denn wir sahen, daß man Jane nichts tat. Aber es schien so, das entnahmen wir den Bewegungen der Personen, daß die Detektivin ins Wasser sollte.
    Dadurch würde mein Weg kürzer. »Gib auf die Kleine acht«, sagte ich noch und verschwand im Schilfgürtel.
    Wie Suko schon festgestellt hatte, waren die Rohre verdammt klebrig. Auch mich schienen sie mit langen Fingern festhalten zu wollen, ich mußte zerren und reißen, um davon loszukommen.
    Allerdings konnte ich mir mit dem geweihten Dolch eine Bresche schlagen. Die Klinge kappte die Schilfrohre, als wären sie nur Strohhalme.
    So kam ich gut voran.
    Leider verdeckte mir der Schilfgürtel die gute Sicht auf Jane Collins. Ich sah sie erst wieder, als ich das Hindernis fast hinter mir hatte, und da befand sie sich bereits im Wasser.
    Auch mir reichte es bis zur Hüfte. Vor mir lag jetzt die mit Blüten übersäte Fläche des Sees, während Jane Collins langsam in die Fluten schritt.
    Ich ging auch. Hinter Jane sah ich diese vier Weiber, von denen ich annahm, daß es sich bei ihnen um Vampire handelte. Sie gingen ebenfalls in das Wasser, teilten sich jedoch hinter Janes Rücken sofort auf, um sie in einen Kreis nehmen zu können.
    Plötzlich spürte ich an meinem linken Bein etwas Kaltes vorbeistreichen.
    Ich zuckte zusammen, dachte an ein Tier, und im nächsten Augenblick tauchte eine Hand aus dem Wasser aus.
    Eine kahle, graubraune, widerliche Hand, deren Finger zur Klaue gekrümmt waren.
    Den Dolch hielt ich noch in der Hand. Damit stach ich blitzschnell zu.
    Das Messer bohrte sich in den Handteller. Sofort verschwand die Klaue unter Wasser.
    Ich ging weiter.
    Als ich abermals einen Blick in Janes Richtung warf, sah ich sie schon bis zur Hüfte im Wasser stehen, und dann bewegte sich eine Untote auf sie zu und griff sie von hinten an.
    In dem Augenblick hechtete ich vor. Ich hatte zuvor meine Jacke ausgezogen und sie am Strand liegen lassen. Den Griff des Messers nahm ich zwischen die Zähne und kraulte.
    Meine Arme durchpflügten das Wasser. Gischt spritzte als perlender Bogen in die Höhe, und als ich abermals den Kopf aus dem Wasser hob, um nach Jane zu schauen, war sie verschwunden…
    ***
    Das Wasser schlug über Jane Collins zusammen. Sie hatte die Lippen nicht rechtzeitig schließen können, und so drang etwas Wasser in ihren Mund und perlte auf der Zunge.
    Jane schluckte es und stellte
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