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0124 - Die Mörder-Blumen

0124 - Die Mörder-Blumen

Titel: 0124 - Die Mörder-Blumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatten sich Kleider gebildet. Lange, wallende Gewänder, die Jane Collins an Totenhemden erinnerten.
    Noch standen sie starr, und sie blieben es auch, als Gabriel Grillo zu ihnen ging und sie anfaßte.
    Vor jeder blieb er stehen und strich mit den Fingerkuppen über die Gesichter.
    »Ja«, sagte er, »ihr seid schön. Ihr seid in eurem Reich. Wir werden zum See gehen, und ihr werdet eine neue Schwester bekommen. Jane. Wie gefällt euch der Name?«
    Die Detektivin vernahm die Worte, und eine Gänsehaut rieselte über ihren Rücken.
    Sie sollte zu einer Blume werden, nun war es heraus. Plötzlich dachte sie an einen Mann, an John Sinclair. Wenn er hier gewesen wäre, sähe alles anders aus. Aber John befand sich in London. Jane hatte ihn schon einige Wochen nicht gesehen. Wie sollte er wissen, wo sie zu finden war?
    Heiß stieg es in ihrer Kehle hoch.
    Diesmal waren es nicht die Nachwirkungen des Chloroforms, die ihr zu schaffen machten, sondern die Angst.
    Angst vor einer schlimmen Zukunft.
    Noch bewegten sich die Frauen nicht. Sie standen stumm da und schauten Jane nur an. Die Detektivin fühlte ihre Blicke auf der Haut brennen und fröstelte.
    Dann trat Grillo zurück.
    »Meine Lieben«, rief er. »Die Nacht gehört euch!«
    Das war das Stichwort. Plötzlich kam Leben in die vier Frauen.
    Wie aus einem tiefen Schlaf erwachten sie, schauten sich um, reckten die Schultern und lächelten.
    Da sah Jane Collins es.
    Um zu lächeln, zogen die Frauen die Lippen zurück und präsentierten ihre Zähne.
    Vampirzähne!
    Deutlich waren links und rechts die Hauer zu erkennen, die so weit vorstanden, daß die Spitzen schon die Mundwinkel berührten.
    Jane Collins erschrak. Sie hatte es hier mit vier Blutsaugerinnen zu tun.
    Vier gefährliche, weibliche Vampire.
    Plötzlich waren aus den Frauen tödliche Bestien geworden. Jane hatte nicht zum erstenmal mit Vampiren zu tun. Sie wußte, daß diese Geschöpfe nach Menschenblut gierten.
    Hier stand ein Mensch.
    Nämlich sie!
    Grillo trat zurück. Er schaute Jane dabei an. »Sind sie nicht schön, meine Blumen?« fragte er.
    »Danke, ich kenne etwas Besseres.«
    Der Mann lachte. »Kann ich mir vorstellen, daß sie Ihnen nicht gefallen, aber Sie müssen sich an sie gewöhnen. Und denken Sie daran, Sie sind ein Mensch, und die Vampirinnen brauchen Blut.«
    Diese Worte waren ein Signal.
    Plötzlich begannen die vier Untoten zu sprechen. »Blut – Blut –Blut«, hörte Jane Collins, und in den Augen dieser Bestien las sie, daß es ihnen ernst war.
    Sie wollten den Lebenssaft.
    Ihren Lebenssaft.
    »Sie gehört euch!« rief Grillo und trat zur Seite, damit die Vampirinnen freie Bahn hatten.
    Darauf warteten sie. Wie ausgehungert stürzten sie Jane Collins entgegen.
    Jessica machte den Anfang. Sie stand Jane Collins am nächsten.
    Ihr Gesicht verzerrte sich, die Finger krümmte sie zu Krallen, dann warf sie sich auf die Detektivin.
    Jane Collins bog ihren Oberkörper zurück, ließ Jessica kommen, packte deren Arme, bückte sich und hebelte sie über ihren Rücken hinweg.
    Jessica krachte zu Boden. So wuchtig, daß sie sich sogar noch überschlug.
    Ausruhen konnte Jane nicht. Zwei andere Blutsaugerinnen stürzten sich auf sie.
    Jane, zwar bewandert in Karate, hatte Schwierigkeiten, sich wirksam zu verteidigen. Ihr Kleid behinderte sie zu sehr. Sie setzte zwar den Abwehrtritt gut an, aber sie traf nicht so recht.
    Die Vampirin ging nicht zu Boden. Sie konnte sich sogar noch an Janes Kleid festklammern und ein Zurückweichen der Detektivin verhindern.
    Dadurch hatte Janine freie Bahn.
    Plötzlich hing sie an Janes Körper. Ihre Hände krallten sich in die langen blonden Haare, rissen den Kopf zur Seite, so daß die Schlagader der Detektivin frei lag.
    Sofort trat ein gieriges Leuchten in die Augen der Blutsaugerin.
    Weit öffnete sie den Mund. So weit, daß sie sich fast die Kinnlade dabei ausrenkte.
    Jane nahm den fauligen Geruch wahr, den diese Frauen ausströmten. Den gleichen Gestank hatte sie bereits in dem Blumenladen gerochen. Sie ekelte sich – und schlug zu.
    Wenn sie schon hier unterging, dann nicht wehrlos. Ihre kleine Faust traf den Kinnwinkel seitlich, und der Kopf geriet aus der ursprünglichen Richtung, so daß das Gebiß ihren Hals verfehlte.
    Dann jedoch griffen die vier weiblichen Unholde zu einem gemeinen Trick.
    Zwei packten Janes Beine und rissen die Detektivin kurzerhand zu Boden.
    Der Rasen dämpfte zum Glück den Aufprall, aber die Wucht, mit der sich die vier Körper

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