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0123 - Wir zertraten die Hafenratten

0123 - Wir zertraten die Hafenratten

Titel: 0123 - Wir zertraten die Hafenratten
Autoren: Wir zertraten die Hafenratten
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nach Wesen und Sitz der Bande betrifft so möchte ich, dass Sie beide auf der Spur bleiben, die Sie nun einmal schon aufgenommen haben. Sind Sie einverstanden, Jerry und Phil?«
    Wir warfen uns nur einen kurzen Blick zu, dann nickten wir.
    »Gut«, sagte Mister High. »Ich hatte es nicht anders erwartet. Kein G-man kann gleichgültig bleiben, wenn vor seinen Augen jemand niedergeknallt wird wie ein tollwütiger Hund. Vor allem scheint mir diese Verbrecherhöhle in der Pine Street einige Aufmerksamkeit wert zu sein. Dass gleich eine ganze Anzahl von Gangstern im gleichen Hause wohnt, passt zu der Frechheit, mit der die Bande auch sonst vorgegangen ist. Allerdings möchte ich annehmen, dass die Bande viel größer ist als wir im Augenblick annehmen können. Die Organisation bei ihr klappt gut und schnell - denken sie an das schnelle Auftauchen des Telegrammboten -, als dass es nur ein paar Mann sein könnten. Wir werden, fürchte ich, in ein Wespennest fassen, wenn wir die Bande aufstöbern. Aber das soll uns nicht schrecken.«
    »Im Gegenteil«, sagte ich. »Vor allem möchte ich dieses Mädchen einmal gründlich vernehmen, das wir gestern Abend in Johnsons Zimmer antrafen. Ich habe ihr drei Schlaftabletten verabreicht, damit wir ungestört unsere Durchsuchung machen konnten.«
    »Sie sind sich natürlich darüber im Klaren«, sagte Mister High mit einem leisen Lächeln, »dass Sie damit etwas -hm, sagen wir, etwas nicht ganz Gesetzmäßiges getan haben?«
    Ich grinste verlegen.
    »Chef, ich halte das Ganze mehr für einen kleinen Scherz als für eine ernstliche Übertretung. Drei Schlaftabletten schaden schließlich keinem erwachsenen Menschen.«
    »Nein, das tun sie nicht. Man schläft davon höchstens besser als ohne sie. Trotzdem muss dieser Punkt natürlich unter uns bleiben. Einige Revolverblätter würden wunder was für ein Verbrechen daraus machen. Ich denke, dass Sie sich jetzt vielleicht einmal das Mädchen vornehmen. Inzwischen müsste es doch genug geschlafen haben.«
    Wir standen auf.
    »Okay, Chef. Übrigens sind hier die Karten der Leute. Das ist der Telegrammbote. Für die Fahndung dürften die Bilder sehr wertvoll sein.«
    Hunter war aufgesprungen und beugte sich über die Karteikarten mit den angehefteten Fotos.
    »Gut, dass- ihr das schon herausgebracht habt«, sagte er. »Ich wollte euch gerade darum bitten. Da ihr die Leute selbst gesehen habt, wollte ich es von euch machen lassen. Ich werde die Karten sofort zu unserer Fahndungsabteilung bringen. Was für eine Fahndung schlagen Sie vor, Chef?«
    Mister High überlegte einen Augenblick, dann entschied er: »Fahndung im Raume Groß-New-York: Also Manhattan, Bronx, Brooklyn, Queens und Staten Island. Ich bin davon überzeugt, dass sie sich nicht abgesetzt haben. Die Bande wird ihre Tätigkeit nicht deshalb einstellen, weil sie einmal Pech hatte. Das würde überhaupt nicht zu ihrer sonstigen Frechheit passen.«
    »Ich bin der gleichen Meinung«, sagte George Hunter. »Also lassen wir die Fahndung anlauf en. Heute Abend hängt in jedem Polizeirevier ein Bild dieser Leute. Und ab morgen früh werden rund fünfundzwanzigtausend Polizisten in New York ihre Augen offenhalten. Es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn wir die Burschen nicht in verhältnismäßig kurzer Zeit hätten.«
    Wir verabschiedeten uns, während George mit dem Chef noch die Einzelheiten der Fahndung durchsprach. In meinem Jaguar fuhren wir wieder hinunter zur Lower East Side.
    Schon rein gewohnheitsmäßig ließen wir den auffälligen Wagen ein paar Blocks vorher stehen und setzten den Weg zu Fuß fort. Vor dem Hause 82 in der Pinie Street stand der Besitzer des Drugstore und blickte gelangweilt auf den geringen Verkehr.
    »Na«, sagte er, als wir nahe genug gekommen waren, »habt ihr die Burschen?«
    »Was für Burschen?«, fragte ich.
    »Na, die, mit denen sich ihre beiden Kollegen heute Nacht herumgeschossen haben.«
    Ich verstand überhaupt nichts. Aber ich sah mich um und entdeckte, dass der neutrale Wagen mit dem in der Nacht die von uns bestellten beiden Kollegen aus der Bereitschaft gekommen waren, verschwunden war.
    »Also, jetzt mal der Reihe nach«, sagte Phil. »Für wen halten Sie uns eigentlich?«
    »Für G-man«, antwortete der Mann.
    »Und wie kommen sie darauf? Wir haben es Ihnen nicht doch nicht gesagt?«
    »No. Aber später kamen doch zwei Kollegen von Ihnen, nicht? Die wiesen sich aus und sagten, dass sie die Aufgabe hätten, die Nacht im Hause zu
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