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0123 - Wir zertraten die Hafenratten

0123 - Wir zertraten die Hafenratten

Titel: 0123 - Wir zertraten die Hafenratten
Autoren: Wir zertraten die Hafenratten
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Gewissen dieses Mannes. Hätte er die Bücher unter anderen in ein Regal gestellt, wären sie uns vielleicht nicht aufgef allen, aber da sie versteckt waren, blätterten wir sie durch. Wir wollten es jedenfalls. Dass es nicht ging, lag daran, dass sie ausgehöhlt waren. Und in der Höhlung lagen die Marihuana-Zigaretten.
    Das genügte. Für den Mann selbst auch. Er legte im Districtsgebäude ein volles Geständnis ab. Im Wesentlichen verhielt es sich so, wie wir bereits gedacht hatten. Die Frau zum Einnehmen der-Tabletten zu bewegen, hatte er mit einem gar nicht so dummen Argument geschafft. Nachdem es ihm mühsam gelungen war, sie zu wecken, redete er ihr ein, wir wären nur der Marihuana-Zigaretten wegen gekommen. Sie müsste mit ihrer Verhaftung und ihrer polizeiärztlichen Untersuchung rechnen. Dabei würde man natürlich herausbekommen, dass sie süchtig sei. Das ließe sich aber verhindern, wenn sie die Tabletten nähme, die er ihr hinhielt. Danach, so redete er dem Mädchen ein, könnte auch ein Arzt bei ihr nicht mehr feststellen, dass es süchtig sei. Das Mädchen glaubte ihm und nahm die Tabletten.
    Als er sein Geständnis unterschrieben hatte, atmeten wir auf. Eine düstere Angelegenheit war geklärt. Nun blieb nur noch der Rest dieser ganzen Affäre zu erledigen. Die Bande völlig zu zerschlagen und den Boss Ales festzunehmen. Und das sollte in einer halben Stunde geschehen.
    ***
    Ich stand im Dunkeln. Hinter mir ragte das Gestänge eines Krans in die Nacht. Dicht daneben stand der Jaguar, ohne Licht wie ein dunkler Klotz anzusehen.
    Phil saß im Wagen und hatte den Hörer des Sprechfunkgerätes in der Hand. Ich hätte gern eine Zigarette geraucht, aber Ales hätte den glimmenden roten Punkt vielleicht von einem Fenster aus sehen können, und deshalb unterließ ich es.
    Stille lag über dem Jachthafen. Nur das Wasser des East River plätscherte leise gegen die Kaimauern und die schlanken Rümpfe der schönen Schiffe dollarschwerer Leute.
    Dann hörte ich Phil leise sprechen. Ich trat zum Wagen.
    »Die Ersten sind soeben gekommen«, raunte mir Phil zu. »Wir warten aber noch. Es werden noch mehr kommen.«
    Ich nickte schweigend.
    In der rechten Hand lag das Gewicht einer Maschinenpistole.
    Regungslos stand ich in der Dunkelheit und wartete. Gleich mir verbargen sich in diesem Minuten weitere G-man an genau ausgewählten Punkten rings um das Häuschen.
    Und auf dem East River lagen vier schnelle Motorboote der Flusspolizei. Sollte doch jemand in den Fluss entkommen können, würden ihn die Kollegen dort auffischen.
    Die Zeit vergeht immer am langsamsten, wenn man tatenlos auf etwas warten muss. Jede Minute kann zu einer halben Ewigkeit werden. Die verworrensten Gedanken schießen einem durch den Kopf, während man in der Dunkelheit steht, lauscht und wartet. Alle Sinne sind auf eine ganz besondere Weise angespannt. Die Spannung liegt fast greifbar in der Luft.
    »Es sind wieder zwei gekommen«, rief mir Phil nach einer Weile leise aus dem Wagen zu.
    Ich antwortete nicht, und er erwartete auch keine Erwiderung.
    So ging es weiter. Sie kamen. Getreu ihren Befehlen liefen sie uns in die Falle. Und Ginger Ales saß ahnungslos mitten drin.
    Es war siebzehn Minuten nach acht, als die letzten gekommen waren. Danach warteten wir bis fünfzehn Minuten vor neun. Dann sagte ich zu Phil. »Jetzt kommt keiner mehr. Sag den Kollegen Bescheid, dass wir anfangen.«
    »Okay. - Hallo, Aktion Jachthafen läuft an. An alle. Aktion Jachthafen lauft an.«
    Phil warf den Hörer auf die Gabel und kam heraus. Auch er hatte eine Maschinenpistole in der Hand.
    Leise näherten wir uns der Rückseite des Häuschens. Unser Mann von der Fahrbereitschaft hatte sich einen schönen-Trick ausgedacht. Einer unserer alten Wagen sollte verschrottet werden. Dann könnten wir ihn doch auch verwenden, um vom ein bisschen Krach zu machen, die Gangster damit abzulenken und gleichzeitig von hinten das Eindringen zu versuchen.
    Als wir an der Hauswand angekommen waren, brüllte vom ein Motor auf. Reifen quietschten über das Pflaster, und dann gab es einen mordsmäßigen Krach. Im selben Augenblick hatte ich mit der Klinge eines starken Messers, das wir uns eigens für diesen Zweck mitgenommen hatten, ein Fenster auf gebrochen. Die beiden Flügel schwirrten auseinander, und wir kletterten hastig in einen Raum, der sich später als Küche entpuppte.
    Nebenan war Licht und Stimmengewirr.
    Und irgendwo in einer dunklen Ecke des Zimmers, in das wir gerade
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