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0122 - Hallo, ich bin wieder da!

0122 - Hallo, ich bin wieder da!

Titel: 0122 - Hallo, ich bin wieder da!
Autoren: Heinz Werner Höber
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nicht.
    ***
    Geduldig hatte Maria gewartet.
    Träge war der Zeiger über das Zifferblatt der elektrischen Uhr geklettert.
    Als eine ganze Stunde vergangen war, hob Maria schüchtern den Kopf. »Verzeihung«, sagte sie schüchtern.
    »Kann man noch einmal an Raphaelo telefonieren?«
    Joe zuckte die Achseln.
    »Ich weiß nicht, ob es ratsam ist. Ich habe doch der Zentrale Bescheid hinterlassen, daß uns Cotton sofort anrufen soll, wenn er zurückkommt. Wenn er es noch nicht getan hat, dann muß das bedeuten, daß er noch nicht zurückgekommen ist.«
    Maria senkte enttäuscht den Kopf. Aber plötzlich hob sie ihn wieder und fragte naiv:
    »Vielleicht, daß jemand vergessen hat, Raphaelo zu sagen? Ist doch möglich! Jeder Mensch kann einmal vergessen dieses oder jenes.«
    Joe mußte unwillkürlich lachen, als er ihre drollige Art vernahm, in der sie sich mehr gewpllt als gekonnt verständlich machte. Dann aber wurde er ernst und wiegte den Kopf:
    »Ausgeschlossen ist es nicht. Die G-men sind auch nur Menschen. Aber es ist eine sehr heikle Sache. Ich bin nur ein kleiner Polizist, verstehst du? Und G-men sind ziemlich hohe Tiere, verglichen mit uns. Warten wir noch eine halbe Stunde. Wenn Cotton bis dahin noch nicht angerufen hat, versuche ich es noch einmal. Einverstanden?«
    Maria nickte langsam. Verdammt, warum meldet sich Cotton denn nicht? fragte sich Joe. Wir verlieren immer mehr Zeit…
    ***
    Eine Weile hatte ich vor mich hin gegrübelt, ohne zu einem Resultat zu kommen.
    Ich seufzte:
    »Also, finden wir uns langsam damit ab, daß wir nichts anderes mehr tun können als warten.«
    Ich ging ein paar Schritte im Office auf und ab, darin fiel mir der Anruf wieder ein. Lediglich, um mich auf andere Gedanken zu bringen, nahm ich den Hörer und sagte:
    »Verbinden Sie mich jetzt mit der Wache in Keyport, bitte.«
    »Okay, Cotton. Es wird ein oder zwei Minuten dauern. Ich stelle durch, sobald ich die Verbindung habe.«
    »Danke.«
    Ich legte der Hörer auf.
    »Das Mädchen, das dich gepflegt hat, nicht wahr?« fragte Phil.
    Ich nickte:
    »Ja. Ich kann mir denken, was sie will.«
    Phil grinste:
    »Sie wird dir’s schon sagen!«
    Er kniff ein Auge ein. Ich warf mit dem Löscher nach ihm, aber er fing ihn geschickt auf und sagte:
    »Gehen Sie bitte vorsichtiger mit Staatseigentum um, Mister Cotton. Sie sind kein Schuljunge mehr!«
    In diesem Augenblick klingelte es auch schon. Ich nahm den Hörer.
    »Cotton. Hallo?«
    »Tag, Mister Cotton! Hier spricht Joe! Von Keyport, wissen Sie?«
    »Natürlich, Joe! Fein, daß Sie mal anrufen! Ich muß mich noch bei Ihnen bedanken. In den letzten Tagen kam ich nicht dazu, denn wir sitzen hier in einem ziemlich dicken Fall, Falschgeld und Rauschgift geschwisterlich zusammen. Sie können sich denken, daß da allerhand los ist.«
    »Klar, Mister Cotton. Bei uns in Keyport ist es in der Beziehung bestimmt viel ruhiger als in New York. Übrigens rufe ich Marias wegen an. Sie erinnern sich doch sicher des Mädchens, das Sie gepflegt hat, wie?«
    »Aber sicher, Joe! Was hat sie denn?«
    »Eine ziemlich verworrene Geschichte, Mister Cotton. In der letzten Nacht wären fremde Männer zu ihnen ins Dorf gekommen. Männer mit Maschinenpistolen. Sie verlangen von den Fischern, daß sie sie heute nacht aufs Meer hinausbringen. Genaueres konnte ich nicht ’rauskriegen.«
    »Heute nacht?« rief ich.
    »Ja. Sie sind mit einem Lastwagen gekommen und haben große Kisten abgeladen, die sie heute nacht mitnehmen wollen.«
    »Wissen Sie nichts Näheres über diese Männer?«
    »No, nur, daß sie Maschinenpistolen bei sich haben. Halt! Eine Frau ist auch dabei!«
    »Eine Frau?«
    »Ja. Die scheint aber nicht mit dem Lastwagen gekommen zu sein, sondern mit einem Personenwagen. Wenn mir Maria nichts vorschwärmt, muß es ein weißer Sportwagen sein.«
    »Ein wei -«
    Mir blieb die Sprache weg. Männer mit Maschinenpistolen. Und Kisten. Eine Frau. Ein weißer Sportwagen. Ein weißer Sportwagen!
    »Hören Sie mal, Joe, halten Sie Maria auf jeden Fall in der Wache fest. Ich setze mich sofort in meinen Jaguar und brause mit heulender Sirene bis zu euch nach Keyport. Ich schaffe es in Rekordzeit, verlassen Sie sich darauf! Hauptsache, Sie halten Maria solange fest!«
    »Okay, Mister Cotton! Sie können sich auf mich verlassen!«
    Ich warf den Hörer auf die Gabel zurück und sah mich nach Phil um. Er wollte gerade die Tür von draußen zumachen.
    »Wo willst du hin?« rief ich ihm nach.
    Er streckte noch einmal den
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