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0122 - Hallo, ich bin wieder da!

0122 - Hallo, ich bin wieder da!

Titel: 0122 - Hallo, ich bin wieder da!
Autoren: Heinz Werner Höber
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Gruß von mir, und er möchte bitte einen Haftbefehl fertigmachen. Cotton und Decker kommen sofort vorbei und holen ihn.«
    Der Chef legte den Hörer auf.
    »Viel Glück, Phil und Jerry«, sagte er ernst.
    ***
    In der Polizeiwache im Keyport erschien ungefähr zu dieser Zeit ein junges Mädchen, das intensiv nach Fisch roch. Sie war nicht sehr sauber, aber sie war zweifellos ein hübsches Mädchen.
    »Was willst du denn hier?« fragte einer der Polizisten.
    Das Mädchen nahm eine Zeitung, die schon ein paar Tage alt und ziemlich zerknittert war. Behutsam faltete sie die Zeitung auseinander.
    »Kennen Sie diesen Mann?« fragte sie mit etwas schwerfälligem Englisch, wobei sie auf ein Foto deutete, das auf der ersten Seite veröffentlich war.
    Der Polizist griff nach der Zeitung, drehte sie herum und las die Schlagzeile:
    »Dem Tode entronnen: Gangsterjäger Cotton wiederaufgetaucht!«
    »Ich werd’ verrückt!« murmelte der Beamte. »Wenn das nicht unser G-man ist, den unser Alter ein paar Tage einsperren ließ! Mensch, Joe, komm doch mal her!«
    Aus dem Hintergrund der Wache näherte sich ein anderer Polizist und sah fragend seinen Kollegen an.
    »Joe, hier, sieh dir das mal an!«
    Die beiden Polizisten beugten sich zusammen über das Blatt, während das Mädchen schweigend dastand und wartete.
    Erst nachdem die beiden Polizisten den ganzen Artikel gelesen hatten, wandte sich Joe an das Mädchen.
    »Was willst du denn von diesem Mann?« fragte er freundlich.
    »Ich diese Mann haben pflegen«, radebrechte das Mädchen mit deutlichem italienischen Akzent. »Ohne mich - er wäre vielleicht gestorben. Ich sein Maria.«
    Joe nickte eifrig. Seine Augen strahlten, während er dem Mädchen begeistert die Hände schüttelte.
    »Du bist die Maria! Ich weiß, Cotton hat uns von dir erzählt! Komm, Mädchen, komm ’rein in die gute Stube! Setz dich! Ich bring dir Kaffee, einen Augenblick, prima Kaffee! Dann erzählst du uns, was du auf dem Herzen hast, okay?«
    Geschäftig lief Joe hin und her. Maria hockte sich verschüchtert auf die vorderste Kante eines Stuhles. So viel Freundlichkeit - und bei der Polizei! Das hatte sie nicht erwartet.
    Joe kümmerte sich inzwischen um die elektrische Kaffeemaschine. Erst als er Maria einen heißen Becher duftenden Kaffees mitbringen konnte, kam er zurück.
    »Da, Mädchen! Trink, der tut gut! Und dann erzähl! Was ist los?«
    »Heute nacht fremde Männer in unser Dorf kommen. Mit Maschinenpistolen! Eine Frau dabei. Schöne Frau, aber kein Herz. Fremde Männer verlangen von unsere Männer, sollen Leute heute nacht weit hinaus auf Meer bringen. Wenn nicht tun, fremde Männer unsere Männer erschießen. Ich bin weg, leise, wie Ratte, zwischen Hütten hindurch, mitten in Nacht. Mit Zeitung von Raphaelo. Ich habe ihn gepflegt. Er uns wird helfen! Bitte, Mister, rufen Raphaelo mit Telefon! Raphaelo wird helfen!«
    Sie zeigte immer wieder auf das Foto. In ihrem ganzen Wesen kam zum Ausdruck, was für ein grenzenloses Vertrauen sie hatte.
    Joe rieb sich die Fäuste. Unruhig fuhr seine Zungenspitze über die Unterlippe.
    »Moment mal, Mädchen«, sagte er. »Zuerst muß mir einmal die ganze Geschichte klarwerden. Also wie war das?«
    Er fragte das Mädchen aus. Maria antwortete in ihrem unbeholfenen Englisch.
    Unterdessen verging die Zeit.
    ***
    Ich stoppte den Jaguar ein paar Häuser vorher. Wir stiegen aus. In meiner Brieftasche lag der Haftbefehl.
    Schweigend gingen wir weiter. Phil klingelte an der Haustür.
    Der Buttler öffnete.
    »Wir möchten Mister Crossway sprechen«, sagte ich.
    »Tut mir sehr leid, Gentlemen! Mr. Crossway ist gestern nachmittag bereits weggefahren! Er hat mir nicht gesagt, wann er zurückkommen wird.«
    Ich runzelte die Stirn. Phil fragte schnell:
    »In einem weißen Sportwagen? Mit einer Frau?«
    »Mit Miß Sands, ja, Sir.«
    »Danke!«
    Wir machten auf dem Absatz kehrt und liefen zurück zum Jaguar. Mit heulender Sirene preschten wir zurück zum Districtgebäude und dort sofort in die Fahndungsabteilung.
    Wir kurbelten die Fahndung an. Ich hätte mich ohrfeigen können vor Wut. Dieser Fall hatte sich über viele Wochen in die Länge gezogen - und jetzt sollten wir um einen Tag zu spät kommen!
    Mister High versuchte uns zu trösten, als wir ihm später Bericht erstatteten, aber das verbesserte unsere Stimmung auch nicht.
    Irgendwann rief die Fahndungsabteilung in unserem Office an.
    »Jerry, der Staatsanwalt hat eine Belohnung von zehntausend Dollar ausschreiben
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