Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0121 - Asmodinas Höllenschlange

0121 - Asmodinas Höllenschlange

Titel: 0121 - Asmodinas Höllenschlange
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
geschehen ist, aber an Geister oder Dämonen möchte selbst ich nicht glauben.«
    »Dann bleibt alles an mir hängen«, brummte Chiefinspektor Tanner. Ich grinste. »Sieht so aus.«
    Zwei Träger kamen. Sie brachten die Wannen mit, in denen die Leichen abtransportiert wurden. Die Männer in den blaugrauen Kitteln mußten zweimal gehen.
    Tanner und seine Mannschaft verzogen sich.
    Ich hielt den Arzt noch einmal zurück. Er war ein alter Stratege und hatte seine Erfahrungen hinter sich.
    »Sagen Sie ehrlich, Doc, haben Sie keine Vermutung, wie die beiden ums Leben gekommen sind?«
    Er schaute mich prüfend an. »Ihnen kann ich’s ja sagen«, meinte er. »Mit Tanner hätte es wieder Zirkus gegeben. Ich war jahrelang in Asien, damals gehörte Indien noch zum United Kingdom. Und da habe ich auch Tote gesehen, die ebenso aussahen wie diese beiden hier. Wissen Sie, wie die umgekommen sind?«
    »Nein.«
    »Erwürgt. Und zwar durch Schlangen!«
    »Schlangen?« Ich lächelte ungläubig. »Wie sollten Schlangen hierherkommen?«
    Der Doc tippte mir gegen die Brust. »Das herauszufinden, Sinclair, ist Ihre Sache. Schönen Abend noch.« Er ging.
    Ich schaute ihm nach. Schlangen, das gab’s doch nicht. Aber wenn der Doc es sagte…
    Gedankenversunken fuhr ich wieder nach oben. Der Lärm war schon im Flur zu hören. Man amüsierte sich prächtig. Wahrscheinlich hatten Suko und Jane nichts gesagt.
    Ein anderer Bewohner streckte seinen Kopf aus der Tür. »Mr. Sinclair«, sprach er mich an. »Was ist denn los?«
    Ich kannte den Mann flüchtig. Er war Junggeselle und brachte abends immer allerhand auf die Beine.
    »Wieso sollte etwas los sein?«
    »Ich sah die Polizei vor dem Haus.«
    »Nur eine reine Routineuntersuchung«, wich ich aus. Ich wollte die beiden Toten nicht erwähnen, darüber würden die Hausbewohner sowieso früh genug Bescheid bekommen.
    »Wenn Sie das sagen…« Der Mann glaubte mir nicht so recht und schlug wütend die Tür zu.
    Ich ging weiter.
    Nach genau vier Schritten blieb ich wie angewurzelt stehen. Vor mir auf dem Boden hatte sich etwas bewegt. Etwas Grünes, Längliches – eine Schlange…
    Tatsächlich!
    Ich schaute noch immer auf das Tier, und meine Gedanken beschäftigten sich mit dem Woher, als die Schlange schon vorglitt.
    Es ging so schnell, daß ich es nicht schaffte, auszuweichen. Plötzlich wischte sie über meinen Fuß und verschwand im Hosenbein, wo sie sofort an der Innenseite des Beins den Körper hochkroch.
    So etwas war mir noch nie passiert. Sie glauben gar nicht, was das für ein Gefühl ist, wenn eine Schlange an der nackten Haut entlangkriecht.
    Ich schlug mit der Hand gegen meinen Oberschenkel, fiel gegen die Wand, machte die tollsten Verrenkungen, die Schlange wurde ich nicht los.
    Sie glitt wieder.
    Blitzschnell…
    Unterhalb des Hosenbundes kroch sie auf der nackten Haut weiter. Ich hatte eine höllische Angst davor, daß sie giftig war, und öffnete fieberhaft die Knöpfe meines Hemdes, um die Schlange endlich packen zu können.
    Das war nicht mehr nötig.
    Etwas anderes trat ein.
    Die Schlange, auf ihrem Weg zu meinem Kopf nicht mehr aufzuhalten, berührte das Kreuz.
    Und das war ihr Verderben. Plötzlich zischte es auf, ich roch einen beißenden, ekelhaften Geruch, und schon krochen die giftgrünen Dämpfe aus meinen Ärmeln.
    Dann war alles vorbei.
    Als ich nach der Schlange fühlte, spürte ich den Staub zwischen meinen Fingern.
    Aufgelöst…
    Die Schlange existierte nicht mehr. Mein Gott. Ich schaute dem Staub nach, wie er zu Boden rieselte. Ein graugrüner Schnee. Ich wußte, was das zu bedeuten hatte. Die Schlange war ein dämonisches Wesen, sonst wäre nach der Berührung mit dem Kreuz nicht diese Reaktion eingetreten.
    Plötzlich war es kein normaler Kriminalfall mehr, sondern ein Fall für mich. Und der Doc hatte recht gehabt. Es gab tatsächlich Schlangen in unserem Haus. Nur – konnten diese kleinen Tiere erwachsene Männer erwürgen?
    Das war die große Frage. Ich glaubte nicht daran und ging zwangsläufig von einer anderen Folge aus. Falls es in diesem Haus mehr als nur diese eine Schlange gab, die ich getötet hatte, dann mußten auch noch größere Reptilien existieren.
    Dieser Gedanke war schrecklich.
    Ich wußte nicht, wie viele Menschen hier wohnten, aber wenn meine Befürchtungen stimmten, dann schwebten sämtliche Bewohner in einer schrecklichen Gefahr.
    Mir brach plötzlich der Schweiß aus.
    Was war zu tun? Sollte ich jeden warnen? Es würde eine Panik
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher