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012 - Die Sekte des Lichts

012 - Die Sekte des Lichts

Titel: 012 - Die Sekte des Lichts
Autoren: Jo Zybell
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Geschehen zu überblicken. In den Gassen zwischen den Häusern hinter ihm quollen Dysdoorer hervor - aber nicht nur sie!
    Zwischen den schwarzgelben Gesellen erkannte Matt auch Rulfans Streiter! Und gleich darauf Rulfan selbst! Der Albino machte eine Handbewegung zum Dom hin.
    Matt begriff. Aber er konnte nichts tun - die in Panik geratene Menge wogte wie eine lebendige Mauer und versperrte ihm den Weg zu Aruula.
    Die Zeit drängte, verdammt!
    Verzweifelt hob er Rulfans Laserbeamer - und ließ ihn wieder sinken. Er konnte sich den Weg doch nicht frei schießen!
    Da erfasste sein Blick ein Ziel. Er hob die Waffe noch weiter an, nahm Maß und drückte ab. Ein feiner Strahl von gleißendem Weiß stach aus dem Rohr. Wie ein leuchtender Nylonfaden verband er das Lasergewehr mit dem großen eiförmigen Kristall, der zwischen den Domtürmen hing.
    Ein unirdisches Kreischen klang auf. Die Menge stockte erst in ihrer Bewegung, sah erschrocken nach oben - und wogte dann auseinander, als würde Moses das Rote Meer teilen.
    Strahlen schossen aus dem Kristall, phosphorgrüne Strahlen! Eins der Taue riss, und es prallte gegen den hinteren Turm. Es klirrte hell, Gesteinsbrocken prasselten auf den Vorplatz, doch der Kristall zerbrach nicht. Die Menschen rannten in alle Richtungen davon.
    Der Weg zum Portal war frei. Matt spurtete los…
    ***
    »Ich bin der liebe Gates, der liebe Gates bin ich…!« Der bucklige Schwarze schnatterte ohne Luft zu holen. »Und das ist mein lieber Bruder Daimler.« Er strahlte den schielenden blonden Hünen an. »Und die sympathische Krüppelfresse heißt Chrysler.« Er stimmte ein höhnisches Gelächter an.
    Sie stießen Aruula und ihre beiden Leidensgenossen in die Sakristei. Sabita wand sich in den langen Armen des massigen Hünen. Ihre Schreie gellten in Aruulas Ohren und schnitten ihr ins Herz. »Runter mit euch, runter mit euch!«, kicherte der Schwarze mit dem Buckel.
    Genau wie Schoosch leistete Aruula nicht den geringsten Widerstand. Sie war viel zu geschockt. Ihr betäubter Geist redete ihr ein, sie träume das alles nur. Der Junge war leichenblass. Seine Unterlippe bebte.
    Der Schwarzhaarige mit dem gespaltenen Mund kroch durch ein rechteckiges Loch im Steinboden. Aruula sah teilnahmslos zu, wie erst Sabita in die Falltür gestoßen wurde und dann ihr Bruder. Der Schwarze krabbelte feixend durch die Öffnung die Stufen hinunter. Der Schieler, den er als Daimler vorgestellt hatte, stieß Aruula hinterher.
    Sie spürte ihren tauben Körper auf dem Steinboden aufprallen, sah Schoosch zitternd neben sich stehen, hörte Sabitas Schreie. Der Bronzehäutige mit dem gespaltenen Mund zerrte sie zu einem steinernen Tisch. Er brabbelte unverständliche Worte dabei.
    Ein Traum, nur ein böser Traum - gleich wache ich auf…
    Aruula hatte einfach keine Kraft, sich zu wehren. Ungläubig starrte sie auf den Dschungel von Schläuchen, Kästen, Glasröhren, Schränken, Becken und Schüsseln auf den Tischen entlang der Wände. Nichts davon konnte sie einordnen. Wach auf, Aruula, wach auf …! Fassungslos beobachtete sie, wie das kichernde Monster mit dem gespaltenen Mund Sabita auf dem Steintisch festband. Und der Junge stand nur da und zitterte.
    Aufwachen! Verfluchtes Coelsch! Wach auf, Kriegerin…!
    Der Schwarze legte sich auf eine Liege unter dem Wirrwarr von Schläuchen und Glasröhren. »Gates ist dran, Gates ist dran!«, fauchte er. Der blonde Hüne machte sich an seinem Handgelenk zu schaffen. Und dann hielt Aruula den Atem an: Das Monstrum namens Chrysler hielt plötzlich eine Axt in den Händen. Er stellte sich damit ans Kopfende des Tisches mit der schreienden Sabita und…
    »Nein!«, brüllte Aruula. »Nein!« Schoosch schien endlich aus seiner Starre zu erwachen. Er stürzte sich auf Daimler. Der Blonde fuhr herum und rammte seine mächtige Faust mitten in das Knabengesicht. Schoosch taumelte zurück, prallte gegen die Wand und rutschte neben Aruula auf den Boden.
    Chrysler krächzte, holte weit aus und führte den Schlag. Aruula schloss schaudernd die Augen.
    Als sie sie wieder öffnete, trug der Unheimliche ein graues Etwas zu einem der Kästen - Sabitas Gehirn.
    Der blonde Hüne wandte sich von der Liege mit dem Schwarzen ab. Seine Schielaugen richteten sich auf Aruula. Er griff sich die blutige Axt. »Daimler will auch!«, grölte er. Das Beil in der Hand, schaukelte er auf Aruula zu. Seine Rechte griff in ihr Haar und riss sie hoch. Er zerrte sie zu dem Steintisch. Er glänzte feucht und
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