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012 - Das Schloß des Schreckens

012 - Das Schloß des Schreckens

Titel: 012 - Das Schloß des Schreckens
Autoren: Brian Elliot
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passt.«
    ***
    Professor Malveillance bestand darauf, Glorya Glanton zu operieren.
    »In der Schädeldecke ist ein haarfeiner Riß entstanden, und außerdem liegt der Verdacht nahe, dass sich ein Blutgerinnsel gebildet hat«, sagte Malveillance zu Dean Warren. »Es wird eine schwierige Operation, doch sie hat viel Aussicht auf Erfolg. — Bei einer Koryphäe von meiner Kapazität haben Sie die besten Aussichten auf ein Gelingen, Mr. Warren.«
    An Minderwertigkeitskomplexen litt der Professor nicht. Es würde Dean Warren nichts anderes übrigbleiben, als ins Filmdorf zurückzukehren. Selbst wenn er gewollt hätte, mit welchem Recht hätte er die Operation untersagen sollen? Er war kein Angehöriger von Glorya Glanton.
    »Wann kann ich Miß Glanton sehen?« fragte Dean Warren.
    Der Professor wiegte den Kopf. In diesem Augenblick erinnerte er Dean Warren an einen Geier, den er einmal in der Mojave Wüste auf einem abgestorbenen Baum hatte hocken sehen. Die große Hakennase gab dem Profil des Professors etwas Raubvogelartiges.
    »Das kommt auf den Verlauf der Operation an. Fragen Sie morgen Abend oder besser übermorgen nach, Mr. Warren.«
    Frankie De Witt hatte den Jeep geholt, während Dean Warren das Ergebnis der Untersuchung auf der Burg abwartete. Jetzt fuhren beide im Jeep ins Filmdorf hinunter. Frankie DeWitt saß am Steuer. Der männliche Abenteuerdarsteller hatte sich die Wartezeit mit einer dreiviertel Flasche Wodka vertrieben. Dementsprechend war seine Fahrweise. Als sie in einer Kurve fast in den tiefen Graben führen, zog Dean Warren die Handbremse.
    DeWitt fluchte, schlug nach ihm. Er stoppte.
    »Was fällt Ihnen ein, Dean?« fragte er, und seine Schläfenadern schwollen an. »Haben Sie solche Angst um Ihr bisschen Leben, oder sind Sie ganz durchgedreht, weil Ihr Püppchen auf den Kopf gefallen ist?«
    »Ich fahre.«
    »Einen Dreck wirst du, mein Junge. Du meinst wohl, ohne dich geht es hier nicht, he? Um Glorya brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Unkraut vergeht nicht. — Wir wären hier ohnehin alle recht gut ohne dich und deine Makeup Millionen zurechtgekommen. Besonders Glorya.« Frankie DeWitt grinste betrunken. »Du meinst wohl, ohne dich kann Glorya nicht auskommen, was? Das ist aber ein schwerer Irrtum.«
    »Was soll das heißen?«
    DeWitt war zu betrunken, um noch irgendwelche Rücksichten zu nehmen. Der Alkoholkonsum des Stars war bekannt, seine betrunkenen Ausfälligkeiten und seine unflätigen Behauptungen berüchtigt.
    »Was glaubst du wohl, wie unser Nachwuchsstar die Rolle neben mir und Lawrence Albert bekommen hat, he? Die Monroe der siebziger Jahre, dass ich nicht lache. — Ein Flittchen ist sie, wie es in Hollywood und Los Angeles Tausende gibt. — Ich habe sie vorgeschlagen für die Rolle, Junge, und was glaubst du, weshalb? Weil sie mit mir ins Bett gegangen ist und mich darum gebeten hat. Mit der gleichen Masche bekam sie die Zustimmung des Produzenten. — Ich glaube, außer mit Albert hat sie schon mit allen geschlafen, und mit Albert nur nicht, weil der vom anderen Ufer ist.«
    Dean Warren zog den Schlüssel ab und stieg aus dem Jeep.
    »Steigen Sie aus, DeWitt«, sagte er grimmig. »Ich glaube Ihnen nicht und selbst wenn, für die Art, wie Sie sprechen, würde ich Ihnen auf jeden Fall die Faust ins Gesicht setzen.«
    Frankie DeWitt kletterte aus dem Jeep. Er lachte laut. Er war ein gut aussehender Brocken von Mann, einsneunzig groß und hundertachtzig Pfund schwer, mit schwarzen Locken und einer schwarzen Haarmatratze auf der breiten Brust. Sein männlich markantes Gesicht hatte den letzten Schliff in einer lange zurückliegenden Boxerlaufbahn erhalten.
    »Sobald die Kleine wieder fit ist, kommt sie zu Papi«, sagte DeWitt, »und dir Schnösel schlage ich die Zähne ein. Hier und jetzt.«
    Er bewegte sich unsicher. Seine Boxerzeit lag lange Jahre zurück, und von der damaligen Form war DeWitt meilenweit entfernt. Trotzdem machte Dean Warren sich keine Illusionen, denn zuschlagen konnte DeWitt immer noch. Aber Dean Warren hatte ein paar Tricks auf Lager, mit denen der Schauspieler nicht rechnete.
    Frankie DeWitt tänzelte hin und her, deckte sich mit den Fäusten wie ein Boxer. Dean Warrens Fuß schnellte vor und traf den Schauspieler mittschiffs. Er ließ die Fäuste sinken. Da griff Dean Warren an. Nicht umsonst hatte er bei den Marines das Einzelkämpfertraining der Ledernacken absolviert.
    Jetzt kam die harte Ausbildung Dean Warren zustatten.
    Er traf Frankie De Witt mit
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