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0119 - Saat des Verderbens

Titel: 0119 - Saat des Verderbens
Autoren: Unbekannt
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jeden Morgen hinter seinem Schreibtisch, verabreichte Shelby Trockenfutter und unterzeichnete die Post, die David vor ihm ausgebreitet hatte.
    Und doch war es sein Tag! Er sah aus dem Fenster - sein Büro lag im dritten Stock - und beobachtete, wie die ersten Strahlen der Morgensonne über Signal fielen und dunkle Winkel erhellten.
    David kam herein und brachte die übliche Kanne Kaffee, die er auf einem Tablett vor sich her balancierte.
    Er stellte sie auf den Tisch und holte die Tasse aus MacDowells Spind. Der Wissenschaftler sah ihm aufmerksam zu, und er fragte sich, was der junge Mann bei diesen Arbeiten denken mochte.
    „Sie haben ab sofort eine neue Aufgabe, Joe", sagte er.
    David, der gerade dabei war, die Tasse zu füllen, verschüttete einen Teil, errötete und rettete sich in ein erwartungsvolles Lächeln.
    „Sie werden Tierpfleger", eröffnete ihm MacDowell. >„Ja, natürlich, Sir", erwiderte David rein automatisch, um dann verwirrt zu fragen: „Ich verstehe nicht, Sir?"
    „Während meiner Abwesenheit werden Sie sich um Shelby kümmern", sagte MacDowell. „Ich werde Ihnen die Fütterungszeiten auf einen Zettel schreiben, das Wasser reinigt sich selbst. Passen Sie auf, daß der Fisch nicht stirbt."
    „Sie wollen verreisen, Sir?" Nun konnte Chester MacDowell die Entscheidung zwischen Rhodan und seinem Vater nicht länger aufschieben. Er bemühte sich, nicht nach persönlichen Eindrücken zu urteilen.
    Auf der einen Seite konnte er nach eigenem Gutdünken Forschungen vornehmen, ohne, daß ihn dabei jemand stören würde, während die Arbeit bei dem Administrator mehr oder weniger von den Befehlen seiner Vorgesetzten abhängig sein würde. Die Chance jedoch, mit Rhodan zusammen an Bord eines Schiffes zu weilen und die Tätigkeit seiner sagenhaften Mutanten zu beobachten, wog diese Nachteile wieder auf.
    „Ich fliege nach Terrania, Joe", sagte er.
    „Ich gratuliere Ihnen zu Ihrer neuen Arbeit", sagte David. „Viel Erfolg, Sir. Machen Sie sich keine Sorgen um uns, wir werden uns weiter mit den Sporen beschäftigen."
    Der Wissenschaftler stand auf und schob den Kaffee von sich. „Wissen Sie, Joe, ich habe ein eigenartiges Schicksal. Zu keinem Platz, den ich bisher in meinem Leben verließ, bin ich jemals wieder zurückgekehrt."
    „Diesmal werden Sie zurückkehren, Sir", erwiderte der junge Mann voll Überzeugung.
    „Ich habe Ihnen oft hart zugesetzt, Joe", erinnerte sich MacDowell. „Aber es geschah nie aus Bösartigkeit, sondern nur, weil ich versucht habe, Sie anzustacheln. Vielleicht habe ich es manchmal etwas übertrieben."
    „Ich habe es überlebt, Sir", lächelte David.
    Sie schüttelten sich die Hände, und Chester MacDowell entnahm seinem Spind verschiedene wichtige Sachen. Stumm schaute David ihm zu. Schließlich hatte der Doktor alles verstaut.
    Er verließ Signal gegen zehn Uhr. Er drehte sich nicht um, als er in das Lufttaxi kletterte und dem Fahrer sagte, daß er zum Flugplatz wollte.
    Dr. Chester MacDowell warf nie einen Blick zurück.
     
    *
     
    Die IRONDUKE beendete ihren Flug zwischen Sein und Nichtsein und tauchte aus der Halbraumzone auf, die ihre Kalupschen Konverter errichtet hatten. Im linearen Überlichtflug war das 800-Meter-Schiff bis zum System der Sonne Snarf vorgestoßen.
    „Wir werden noch nicht direkt in das System eindringen, Oberst", befahl Perry Rhodan dem Epsalgeborenen Jefe Claudrin der Kommandant der IRONDUKE war. „Solange wir nicht wissen, um wen es sich bei den Fremden handelt, werden wir behutsam vorgehen."
    „Der Sender funkt immer noch, Sir", sagte Claudrin mit einem Blick auf die Kontrollen. „Wahrscheinlich werden wir ihn jetzt leicht orten können."
    „Gut, Jefe. Kümmern Sie sich darum. Sollte der geringste Verdacht auf einen Angriff schließen lassen, werden wir sofort weitere Schiffe alarmieren. Ich möchte keine unangenehme Überraschung erleben."
    „Ich liebe Überraschungen", meldete sich Guckys Stimme aus dem Hintergrund. „Sie versüßen mir das Leben."
    Er sah sich angriffslustig um, ob jemand bereit war, wegen seiner Meinung mit ihm zu streiten, aber nur auf Bullys Gesicht lag ein schwaches Grinsen. Gucky trommelte mit seinen kleinen Fäusten gegen seine behaarte Brust.
    „Zweifelst du etwa daran?" erkundigte er sich bei Bull.
    „Im Gegenteil", versicherte Bully hastig. „Ich bin über deine Einstellung ausgesprochen glücklich."
    Der Mausbiber war derart überrascht, daß er sein Maul aufsperrte und den Freund sprachlos
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