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0119 - Marihuana ist kein blauer Dunst

0119 - Marihuana ist kein blauer Dunst

Titel: 0119 - Marihuana ist kein blauer Dunst
Autoren: Marihuana ist kein blauer Dunst
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Pokergesicht zu einer Grimasse. Er klopfte gegen seine Jacke. »Wir haben noch ’ne Kleinigkeit zu erledigen.«
    Ich sah ihnen nach. Sie wirkten wie Kleiderschränke, aber sie bewegten sich wie Panther. Steve Conally hatte nicht übertrieben.
    Am anderen Morgen brachten die Mittagszeitungen die Nachricht, dass die Leiche eines Gangsters erschossen aufgefunden worden sei. Der Name des Mannes wurde schon in der Überschrift genannt. Er hieß Chris Belbook und war der Zweitälteste der Belbooks-Brüder. Mir fiel Stunt Doyers Grinsen ein, als ich die Nachricht las.
    ***
    Kurz nach Mitternacht des-Dienstags sah ich, wie Steve Conally beinahe die Augen aus dem Kopf fielen, als drei Männer hintereinander die Bar betraten. Anstatt die neuen Gäste zu begrüßen, wie es sich für einen ordentlichen Geschäftsführer gehört, trat Conally einen schnellen Rückzug an. Er kam an mir vorbei, und ich stoppte ihn.
    »Was ist los?«
    »Die Belbooks und Pete«, flüsterte er. »Bring dich in Sicherheit!«
    Der Kellner Sullivan, der die Belbooks anscheinend nicht kannte, dienerte ihnen entgegen.
    »Vielleicht diesen Tisch, die Herrschaften«, schlug er vor. Pete schob ihn mit einer Leichtigkeit zur Seite, als handele es sich um eine Fliege. Der arme Sullivan starrte dem Hünen nach. Ein Gast, der eine gute Witterung zu haben schien, rief: »Ober, zahlen!«
    Conally verschwand durch die Garderobentür. Suzy, Joan und Ann wurden bleich unter der Puderschicht.
    Die drei Männer fuhren wie ein Convoi durch das Lokal und legten an der Bartheke an. Der Mixer Ferenc schob ihnen mit zitternder Hand die Getränkekarten zu. Sie ignorierten sie.
    »Wo ist dein Chef?«, fragte einer von ihnen.
    Ferencs Augen suchten mich. Ich löste mich von dem Pfeiler, an dem ich bisher gestanden hatte und ging hinter die Bar. Ferenc überließ mir bereitwillig den Platz.
    »Haben Sie besondere Wünsche, Gentlemen?«
    Die beiden Brüder musterten mich mit finsteren Blicken. Sie waren unerfreuliche Vorstadtgestalten. Pete, der hinter ihnen stand und einen Kopf größer war als alle weit und breit, zeigte ein unbewegtes, stumpfes Boxergesicht.
    »Kennst du uns?«, fragte der Bruder, der auch nach dem Chef gefragt hatte.
    »Ich hörte, dass ihr die Belbooks seid«, antwortete ich, »aber eure Vornamen kenne ich nicht.«
    »Ich bin John und das ist Ted«, sagte der Sprecher. »Das ist Pete, unser Freund. Ich denke, du weißt jetzt, woran du bist.«
    Ich lächelte freundlich. »Ich bin immer in der gleichen Lage, nämlich Drinks zu verkaufen. Also?«
    »Mit dem Verkaufen von Drinks hat es heute ein Ende. Wir wollen dich sprechen.«
    »Meinetwegen! Schießt los!«
    »Hier nicht! Wir haben draußen unseren Wagen und laden dich zu einer Spritztour ein.«
    Ich lachte. »Ich bin nicht neu in der Branche, John. Ich weiß, was eure Spritztouren bedeuten. Machen wir es kurz, mein Junge! Gestern Nacht wurde dein Bruder umgelegt. Ihr glaubt, ich wüsste etwas darüber und wollt es aus mir herausquetschen. Dazu die Spritztour. Ich glaube, ich würde anschließend ziemlich hässlich aussehen. Ich weiß nichts über euren Bruder, und ich habe keine Lust, mit euch irgendwo hinzugehen. Und wenn ihr nichts bestellen wollt, so bin ich bereit, euch einen Drink zu spendieren.«
    Ich griff nach einer Flasche Scotch.
    »Du wirst unsere Einladung annehmen«, sägte John Belbook, fischte eine Pistole aus der Brusttasche und hielt sie mir vor den Bauch.
    Wenn Sie mal in die Verlegenheit kommen sollten, dass jemand Ihnen auf kurze Entfernung eine Kanone vor den Bauch hält, dann denken Sie daran, dass Sie nur zwei Möglichkeiten haben. Entweder nehmen Sie sofort die Arme hoch. Wahrscheinlich wird er dann nicht schießen, wenigstens nicht sofort, aber Sie müssen von diesem Augenblick an tun, was er befiehlt, und Sie haben relativ wenig Aussichten, noch eine gute Situation zu erwischen, in der Sie mit ihm und seiner Pistole fertig werden können.
    Wenn Sie aber handeln wollen, dann handeln Sie sofort in der gleichen Sekunde, in der Ihr Gegner das Ding gezückt hat. Gewöhnlich erwartet nämlich ein Mann, der eine Kanone zieht, dass der Schreck den anderen lähmt, und er rechnet nicht damit, dass sofort eine Gegenaktion erfolgt. So erwartet er Ihren Angriff nicht, und Sie haben eine gute Chance, ihn zu überrumpeln. Da niemand im Allgemeinen entsicherte Pistolen mit sich herumschleppt, können Sie sogar das Glück haben, dass er den Sicherungshebel noch nicht umgelegt hat. Die Methode
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