Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0119 - Marihuana ist kein blauer Dunst

0119 - Marihuana ist kein blauer Dunst

Titel: 0119 - Marihuana ist kein blauer Dunst
Autoren: Marihuana ist kein blauer Dunst
Vom Netzwerk:
überschritten.«
    Mein Junge, dachte ich, wenn du wüsstest, dass die Polizei deinen toten Chef schon seit drei Monaten als wichtiges Glied einer Marihuanakette kennt, würdest du weniger geringschätzig daherreden.
    »Wie steht’s mit den Belbooks?«
    »Sie laufen unbehelligt in Frisco herum. Niemand kann ihnen nachweisen, dass sie es waren, die Reno killten, und wahrscheinlich würde Reno es selbst nicht glauben, wenn er noch denken könnte. Er hielt sie für Läuse, die er unter dem Daumennagel knacken wolle.« Conally geriet in Eifer.
    »Stell dir vor, Stanley! Drei Brüder, drei Nichts, die aus der Gosse kommen, drängen sich mit Gewalt in unser kompliziertes Geschäft. Ihr vierter Mann ist Pete, der Boxer, aber Pete ist nur für große Sachen da, um die Leute einzuschüchtern. Sie erwischten irgendwo ein paar Pfund Marihuana, strecken das Zeug mit drei Waggonladungen gewöhnlichen Tabaks und bieten den Mist Renos Kunden an. Renos Kunden lachen nur, aber dann lachen sie nicht mehr, als die Belbooks Pete aufmarschieren lassen, und die drei Brüder selbst sehen auch nicht gerade aus, als wären sie als Säuglinge unterernährt worden. Ein Teil der Leute kauft, andere weigern sich. Pete nimmt ein oder zwei Bars auseinander, und die Besitzer geben ihre Weigerung auf. Natürlich müssen sie die miserablen Zigaretten, die die Belbooks ihnen aufzwangen, an die Süchtigen weiterverkaufen. Die Süchtigen merken natürlich, dass das Zeug über die Maßen gepanscht ist. Sie suchen nach anderen Quellen, und Reno läuft Gefahr, die ganze Basis des Geschäftes zu verlieren. Ich hörte ein Telefongespräch, in dem er mit Tockbeen darüber sprach. Er drängte Tockbeen, Albert zum Eingreifen zu veranlassen. Hat er es getan?«
    Der letzte Satz war als Frage an mich gerichtet. Ich zuckte die Achsel.
    »Keine Ahnung. Albert hat nichts davon gesagt, aber es ist meine Aufgabe, die Belbooks kaltzustellen.«
    »Was unternahm er, um mit den Belbooks fertig zu werden?«
    »Ich weiß es nicht genau, aber ich glaube, zuerst mietete er ein paar raue Burschen, um den Brüdern das Fell zu gerben. Aber die Belbooks und Pete sorgten dafür, dass die Zahnärzte Arbeit bekamen, und es waren nicht ihre Zähne, die reparaturbedürftig wurden. Später versuchte er Stunt Doyer und Rod Frazer anzuheuern, aber sie schüttelten nur den Kopf.«
    »Wer ist das?«
    Wieder warf mir Conally einen schrägen Blick zu. »Du kennst sie nicht?«
    »Nein, wenigstens habe ich die Namen noch nie gehört.«
    »Ich weiß auch nichts Genaues. Es sind große, schwere Kerle, die selten den Mund öffnen. Wenn du sie siehst, glaubst du, sie könnten vor Kraft nicht schneller gehen, als eine Dampfwalze rollt, aber dann bewegen sie sich mit der Geschmeidigkeit von Katzen. Ich habe oft gedacht, dass sie Alberts Leute sind, seine Henker, verstehst du. Auch Reno glaubt es, aber wenn du sie nicht kennst, kann es ja nicht stimmen.«
    »Es kann durchaus stimmen«, antwortete ich gelassen. »Wofür hältst du mich? Für Alberts Schwiegersohn? Ich bin’s nicht, Steve, und ich weiß über ihn auch nicht alles. Erzähle weiter von Reno!«
    »Na ja, er machte sich selbst an die Belbooks heran. Ich weiß nicht, wie die Einzelheiten liefen, aber wahrscheinlich lockten sie ihn zu einem Treffen und pusteten ihn um. Dann hatten wir hier zwei Wochen, in denen die Cops uns täglich besuchten, aber ich hatte vorgesorgt, und sie konnten nichts finden.«
    »Bravo«, lobte ich. »Die Gehaltserhöhung dafür hast du schon bewilligt bekommen.«
    Ich stand auf. Von der Bar her drang ganz leise die Musik des Trios. Ich gähnte und reckte die Arme.
    »Sag Freddy, er soll mein Gepäck aus dem Wagen bringen!« Ich warf ihm die Autoschlüssel zu. »Ich mache mich frisch, ziehe mich um, und dann komme ich in die Bar.«
    Ich zog den Vorhang zurück, der Büro und Schlafraum trennte. Vor dem Garderobentisch saß eine sehr schwarzhaarige Dame und puderte sich. Sie sah mich im Spiegel, drehte sich um, zeigte zweiunddreißig tadellose Zähne zwischen ebenso tadellosen Lippen und flötete: »Hallo!«
    Ich sah mich nach Conally um.
    »Wer ist das?«
    Er wagte ein Untergebenengrinsen.
    »Das ist Cat Sander, Renos Hinterlassenschaft!«
    Offenbar machte ich ein dummes Gesicht, denn er setzte erklärend hinzu: »Seine Freundin. Früher hat sie ein paar Liedchen in der Bar geträllert.«
    »Das wird sie auch in Zukunft wieder tun«, sagte ich energisch.
    Miss Cats Lächeln wurde um einen Grad dürftiger.
    »Hör
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher