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0119 - Marihuana ist kein blauer Dunst

0119 - Marihuana ist kein blauer Dunst

Titel: 0119 - Marihuana ist kein blauer Dunst
Autoren: Marihuana ist kein blauer Dunst
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Natürlich, ich habe mitgemacht, aber jetzt langt es mir. Die Cops haben nun einmal ein Auge auf mich geworfen, und sie werden mich nicht mehr aus dem Blick lassen. Wenn ich weiter im Geschäft bleibe, kriegen sie mich früher oder später.«
    »Und was willst du tun, wenn Albert dir neue Ware schickt?«
    »Ich werde sie nicht mehr abnehmen.«
    »Ich fürchte, Albert wird auf deine Weigerung mit härteren Maßnahmen reagieren, als nur ein paar Beulen in deinen Cadillac zu drücken. Es könnte leicht eine Beule an deinem Kopf daraus werden. Jedenfalls verständigst du mich, wenn Albert von sich hören lässt, nicht wahr? Ich würde nämlich auch meinen Zorn nicht an deinem Auto, sondern an dir selber auslassen.«
    Ich zischte ab und klapperte noch drei der vier Drugstore-Besitzer ab. Die Burschen zogen verdammt saure Gesichter, als sie mich sahen, aber ich war es nachgerade gewöhnt, unbeliebt zu sein. Ich heizte ihnen ein, und ich spitzte sie an, dass Albert eigentlich daran schuld sei, dass wir alle einen solchen Haufen von Unannehmlichkeiten gehabt hatten. Vielleicht glaubten sie es sogar, aber ihnen allen saß der Schreck noch mächtig in den Gliedern. Im Augenblick interessierten sie sich nicht mehr sehr für dunkle Geschäfte und dachten daran, den Marihuanaverkauf einzustellen und fortan das Leben braver Bürger zu führen. Ich machte ihnen klar, dass sie keine Ruhe finden würden, wenn sie mich nicht über alles informierten, was sie von Albert hörten.
    Ziemlich ausgelaugt wankte ich gegen drei Uhr morgens in die Seven Stars. Es war nicht viel los. Conally war nicht da.
    »Er ist fortgegangen, um irgendetwas zu erledigen«, sagte der Kellner Sullivan. Ich verfügte mich auf dem schnellsten Wege ins Bett.
    ***
    Steve Conally sah ich am anderen Mittag wieder. Er kam in mein Büro und trug eine Aktentasche in der Hand, die er auf den Schreibtisch stellte.
    »Ich habe dir besorgt, was du wünschtest«, sagte er und öffnete die Tasche.
    Er brachte eine 7,6er-Stering-Pistole zum Vorschein, die in gutem Zustand zu sein schien. Außerdem legte er zwei Reservemagazine daneben.
    Ich wog die Waffe in der Hand.
    »Wo gekauft?«
    »In Chinatöwn. Das ist ein guter Markt für schwarze Schießeisen, aber ich musste lange herumsuchen, bis ich etwas Vernünftiges fand.«
    »Eigentlich bin ich an schwere Sachen gewöhnt«, sagte ich. Ich ließ das Magazin aus dem Griff gleiten, vergewisserte mich, dass keine Kugel im Lauf steckte, und probierte den Hahn. Der Bolzen schlug leicht und hart an.
    »Ich hoffe, dass alles in Ordnung ist«, sagte Conally. »Ich verstehe nämlich fast nichts von Pistolen.«
    »Nein, sie ist okay. Bei Gelegenheit werde ich sie ausprobieren, um mich einzuschießen.«
    »Einschießen?«, fragte er. »Du kannst nicht hier herumknallen.«
    Ich laqhte ihn aus: »Du scheinst selbst vor dem Knall einer Pistole Angst zu haben. Wir fahren irgendwohin nach draußen, stellen eine Konservendose auf einen Zaunpfahl und schießen sie herunter. Vielleicht gewöhnst du dich dann daran, dass es beim Schießen knallt.«
    »Jetzt sofort? Das geht schlecht, Stanley. Ich habe noch einiges zu erledigen.«
    »Nein, jetzt habe ich keine Zeit. Ich muss noch mit einigen Leuten reden, die Albert genau so wie ich in diese Geschichte hat schlittern lassen. Ich sage dir, Steve, die Leute haben eine beträchtliche Wut auf Albert. Wenn ich mir selbst Ware besorgte, wäre ich glatt in der Lage, ihm eine Menge Kunden abzunehmen und ihm mehr Schwierigkeiten zu bereiten, als die Belbooks es gekonnt haben.«
    »Du kannst mit diesen Leuten, die die Polizei kennt, nicht arbeiten, Stan. Du würdest sehr schnell auffallen. Außerdem lässt Albert sich das nicht gefallen.«
    »Hör endlich mit Albert auf, Conally. Ich habe es satt, mich von ihm gängeln zu lassen. Entweder er arbeitet offen und ehrlich mit uns, zeigt uns sein Gesicht, gibt uns unseren Anteil und trägt das gleiche Risiko wie wir oder aber er kann mir gestohlen bleiben und ich mache einen eigenen Verein auf.«
    »Du hast keinen Lieferanten.«
    In mir blitzte ein Gedanke hoch. Es ist manchmal seltsam, bei welchen Gelegenheiten einem Mann seine besten Gedanken einfallen. Ich hielt das Magazin der Stering-Pistole in der Hand und wollte es in den Griff stoßen. Ich hielt meinen Blick darauf gerichtet, während ich sprach, und dieser Blick auf das bisschen Blech, Messing und Stahl des Magazins und der Kugeln löste eine ganze Reihe von Gedanken aus, und das Ende dieser
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