Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0118 - Der Teufel kam aus Frisco

0118 - Der Teufel kam aus Frisco

Titel: 0118 - Der Teufel kam aus Frisco
Autoren: Der Teufel kam aus Frisco
Vom Netzwerk:
hinunter und ersuchte den Manager, mir schnellstens einen guten, schnellen Leihwagen zu besorgen. Dann verzog ich midi, aber nicht weiter als bis zur nächsten Ecke, und rief, eingedenk Mr. Highs Warnung, von einer Telefonzelle das Office an.
    Ich gab die Namen und Adressen der beiden Leute auf, die mich so dringend hatten sprechen wollen und stellte in Aussicht, ich werde mich in spätestens zwei Stunden wieder melden.
    Bei meiner Rückkehr ins Hotel wartete meiner eine Überraschung. Der Empfangschef kam zu mir. »Zwei Herren warten auf Sie«, berichtete er mit mißbilligendem Naserümpfen. »Dort der Herr im braunweißkarierten Anzug und genau gegenüber der andere mit der bunten Krawatte.«
    Ich sah nach rechts, ich sah nach links und fühlte unwillkürlich ob meine Pistole noch griffbereit an ihrem Platz sei. Die Visagen meiner beiden Besucher waren unverkennbar übel und das einzige Gute bestand darin, daß sie nicht zusammengehörten. Der zur Rechten war ein Zwei-Zentner-Mann, der nur aus Muskeln und Knochen zu bestehen schien. Er hatte sich in einen .Anzug gesteckt, der seiner Meinung nach hochelegant und bestimmt auch teuer gewesen war, aber dieser Anzug betonte nur das gewaltige Aussehen und das brutale Gesicht mit der eingeschlagenen Nase und den schmalen, kalten Gangsteraugen.
    Der andere, der sich auf der anderen Seite der Halle niedergelassen hatte, war klein, schlank, und man hätte fast sagen können, zart, aber er war mir noch unsympathischer als der gewerbsmäßige Schläger. Wenn ich jemals einen professionellen Killer gesehen hatte, ein Reptil, dessen Biß unbedingt tödlich sein mußte, so war er es. Ich überlegte mir krampfthaft, welches wohl seine Spezialität sei, die Pistole, das Messer oder die Schlinge. Er war der Gefährlichere von den beiden, und darum sprach ich ihn zuerst an.
    »Ich bin Logan. Sie haben nach mir gefragt.«
    Er stand langsam auf und feixte.
    »Ich heiße Alf Brower, Sie können mich Alf nennen…«
    »Das mache ich, wie ich will«, entgegnete ich grob. »Was wollen Sie?« Für einen Augenblick wurden seine Augen schmal und böse, aber er beherrschte sich.
    »Hier«, er hielt mir einen verschlossenen Umschlag hin. »Frisco schickt mich. Man hat gehört, Sie seien hier unfreundlich empfangen worden. Ich soll einer Wiederholung Vorbeugen.«
    »Ich wüßte nicht, wie Sie das machen wollen, wenn es auf dieselbe Manier geschieht, wie neulich«, erwiderte ich ironisch.
    Er grinste dumm und fragte dann: »Wo soll ich wohnen?«
    »Das wird sich finden«, meinte ich kurz und ging hinüber zu dem Elefanten, der mißgelaunt herüberglotzte. »Was wollen Sie?«
    »Ich bin Sid Powling. Ihre New Yorker Freunde haben mich angewiesen, für Ihr Wohlergehen zu sorgen.«
    »Drück dich nicht so dämlich aus! Wer hat dich geschickt?« schnauzte ich ihn an.
    »Ich sagte es ja schon, Ihre New Yorker Freunde.«
    »Wenn du das nicht näher erklären kannst, so scher dich zum Teufel.« Ich schob die Hand unmißverständlich dahin, wo meine Kanone steckte.
    »Rufen Sie Cagliostro an. Der wird es Ihnen sagen können.«
    »Wenn wir jetzt nicht in diesem feudalen Laden wären, so würde ich dir auf die Schnauze hauen«, fuhr ich ihn an. »Wer ist dieser Cagliostro?«
    »Er sagt, er sei Ihr Freund, und darum hat er mich zu Ihnen geschickt.«
    Ich winkte dem kleinen Killer von gegenüber, und der kam mit gleitenden Schritten auf mich zu.
    »Hört einmal gut zu, Boys«, sagte ich. »Verschiedene Leute sind besorgt um meine Gesundheit, Sie haben unabhängig voneinander euch beide zu mir geschickt, damit ihr mich beschützt. Ich will euch ehrlich sagen, daß ich eine derartige Aufdringlichkeit nicht schätze. Außerdem kann ich mich allein beschützen. Ich will aber nicht unhöflich sein. Vorläufig könnt ihr beide bleiben. Ihr bekommt ein gemeinsames Zimmer und könnt gegenseitig aufeinander aufpassen. Ich traue nämlich keinem von euch. Wenn ich euch brauche, so melde ich mich. Verstanden?«
    Ich hatte ein höllisches Vergnügen daran, wie sich die zwei Rivalen giftig anblickten, aber hier schien mir nicht der richtige Platz zur Erledigung von Streitigkeiten zu sein.
    »Ihr werdet euch bis auf weiteres vertragen. Wenn ihr Klamauk macht, so könnt ihr etwas erleben.«’
    Dann bedeutete ich dem Mann am Schalter, er solle ihnen ein zweibettiges Zimmer anweisen und verzog mich wieder nach oben, um die Situation zu überdenken.
    Zuerst öffnete ich den Brief aus Frisco. Er trug den gedruckten Kopf der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher