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0118 - Der Teufel kam aus Frisco

0118 - Der Teufel kam aus Frisco

Titel: 0118 - Der Teufel kam aus Frisco
Autoren: Der Teufel kam aus Frisco
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aufführen: selbstbewußt, arrogant und brutal.
    »Wenn ihr nichts Besseres zu tun habt, als mich hier in eine Falle zu locken, so hättet ihr am besten vorher euer Testament gemacht«, schnauzte ich sie an. »Hände hoch und hinein mit euch.« Dickson machte ein dummes Gesicht und gehorchte. Cagliostro — der Name war bestimmt so falsch wie der, den ich zu dieser Zeit trug, griente, aber er schloß sich dem anderen an. Es ging durch einen Gang und dann in ein Büro, dem man ansah, daß darin sogar gearbeitet wurde.
    »Setzt euch«, befahl ich und blieb vor dem Schreibtisch stehen. Hinter mir an der Wand lehnten die beiden Gorillas. Es war eine herrliche Situation. Vor mir zwei Gangster, hinter mir zwei Gangster, und ich mitten drin.
    Jetzt tat es mir fast leid, daß ich den Boys, die vor dem Sheraton auf Posten gewesen waren, das verabredete Zeichen nicht gegeben hatte. Ich mußte eben versuchen, mich durchzubluffen.
    »Ich weiß nicht, was Sie da von einer Falle reden, in die ich Sie gelockt haben soll«, murrte Dickson mit rotem Kopf. »Wir hörten die Schießerei und liefen nach draußen, um nachzusehen. Mehr wissen wir nicht.«
    »Entweder stimmt das, und dann sind Sie ein dummer Hund, oder Sie lügen, und dann würde ich am besten daran tun, Sie hier und jetzt in die Hölle zu schicken. Wer außer Ihnen wußte, daß Sie mich hierher bestellt haben?«
    »Ich habe Sie überhaupt nicht bestellt. Ich habe Ihnen angeboten, ins ›Sheraton‹ zu kommen. Es war Ihr eigener Entschluß, mich aufzusuchen.«
    »Es stimmt schon, was er sagt« schaltete der Weißhaarige sich ein, »wir hatten keinerlei Nebengedanken. Wir wären genauso gern zu Ihnen gekommen. Sie können uns auch nicht verantwortlich machen, wenn man wieder versucht hat, Sie abzuschießen. Wahrscheinlich wurden Sie verfolgt, und die betreffenden Leute haben gewartet, bis Sie hier ankamen. Damit sollte die Geschichte auf jeden Fall an uns hängen bleiben, gleichzeitig, ob sie glückte oder nicht. Glauben Sie mir, wenn ich so etwas aushecke, so ist es geschickter gemacht. Die Leute waren Stümper.«
    Im stillen mußte ich ihm recht geben. Niemand, vor allem kein raffinierter Gangster, wird einen Mord so inszenieren, daß die Leiche unmittelbar vor seiner Haustür liegt.
    »Wer Dickson ist, weiß ich so ungefähr«, sagte ich, ohne auf sein Argument einzugehen, »wer aber sind Sie?«
    »Das dürfte Ihnen mein Name schon verraten haben. Cagliostro, der Zauberer und Hellseher. Nebenbei betreibe ich noch ein paar andere Geschäfte, Geschäfte für die ich Sie interessieren möchte:«
    »Und das wäre?«
    »Alles was mit Spiel zusammenhängt, Slotmachines, Spielkasinos, Buchmacher und so weiter. Besonders habe ich mich auf Pferde- und Windhundrennen spezialisiert. Ich habe da ein paar nützliche Verbindungen, durch die ich die Resultate bis zu zehn Minuten früher erfahre als die offiziellen Stellen.«
    »Interessant«, meinte ich und steckte meine Kanone weg. »Sie sitzen also schon ziemlich fest drin? Darf ich wissen, warum Sie mit mir zusammen spielen wollen?«
    Wieder lächelte er duldsam und fast überlegen.
    »Es geht hier alles durcheinander. Einer schneidet dem anderen die Kehle ab. Wir brauchen wieder eine starke Hand, die die kleinen Gauner an der Kandare hält, und darum bin ich Ihr Freund. Ich brauche Sie, und Sie brauchen mich. Das ist der Nenner, auf den ich es bringe.«
    »Ich glaube, daß Sie mich mehr brauchen als ich Sie. Ich muß nur einen Finger krumm machen, und Sie sind den ganzen Kram los. Wenn ich will, so übernehme ich einfach, aber es ist noch nicht gesagt, daß ich das tue. Vielleicht verstehen wir uns. Jedenfalls merken Sie sich eins, und dasselbe gilt auch für Sie, Dickson: Von jetzt an bestimme ich.«
    Für fast eine halbe Minute blieb es still. Wir starrten uns gegenseitig an, Dickson und ich. Cagliostro markierte den unbeteiligten Zuschauer. Immer noch stand das duldsame und vertrauliche Lächeln in seinem Gesicht, das mich mehr irritierte als die offensichtliche Wut des anderen. Dann meinte er ganz unvermittelt:
    »Schließlich sind wir ja nicht zusammengekommen, um uns zu streiten. Sie dürfen sich nicht dadurch irritieren lassen, Mr. Logan, daß es hier in New York eine Anzahl Leute gibt, die Sie weghaben oder umlegen wollen. Wir jedenfalls gehören nicht dazu. Ich will Geschäfte machen und zu einem vernünftigen Übereinkommen mit Ihnen gelangen. Dickson will zweifellos dasselbe. Er ist etwas nervös, und das kann man ihm
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