Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0116 - Duell unter der Doppelsonne

Titel: 0116 - Duell unter der Doppelsonne
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
noch menschlich zu nennende Gestalt von unglaublicher Größe. Ein aufgedunsenes Gesicht wurde erkennbar. An diesem Lebewesen war nichts mehr normal, bis auf die Augen.
    Sie hatten sich nicht aufgebläht, sie waren auch nicht schwammig geworden wie das Gewebe des Körpers.
    Es waren aber schreckliche Augen, nicht mehr jene, die ich kannte und die ich geliebt hatte. Sie hatten ihr Graugrün und ihr ironisches Funkeln verloren. Jetzt waren sie gelblich und sie hatten den Blick eines Wolfes - hell, schnell umherhuschend und ohne eine Spur von Gefühl.
    Der Mann mit diesen Augen hieß Perry Rhodan. Die Aufnahmemikrophone der terranischen Station schienen hochempfindlich zu sein. Ich hörte das Plumpsen des in den Sessel fallenden Körpers. Mächtige Hände, ebenfalls verformt und porös wirkend, wurden sichtbar.
    Das also war mein Freund! Das war der Mann, dessen trockenen Humor ich genauso schätzen gelernt hatte wie seine kämpferische Härte. Jetzt erblickte ich in ihm nur noch ein der Auflösung zutreibendes Ungeheuer.
    „Hallo", klang es aus meinen Lautsprechern. „Atlan? Du bist es?
    Keine Imitation?"
    „Keine, kleiner Barbar", entgegnete ich zögernd.
    Sein Gesicht verzerrte sich, und dann schrie er grundlos einige Schimpfworte.
    „ ... verbitte mir diese unverschämte Anrede. Hier sollte klargestellt werden, wer der Mächtigere ist, Roboterfürst. Oder hast du sonst etwas aufzuweisen? Entblöße deine Brust! Hast du nicht gehört? Du sollst mir deinen Zellaktivator zeigen."
    Bei den letzten Worten gebärdete er sich wie ein Tobsüchtiger.
    Die Hände hatte er geballt. Bald sah ich nur noch diese Fäuste, da er sie anscheinend in seiner sinnlosen Wut gegen die Außenaufnahmeoptik schlug.
    Ich saß wie erstarrt. So hatte ich mir Rhodans geistigen Verfall nun doch nicht vorgestellt, obwohl Manoli gesagt hatte, ich müßte mich auf allerlei vorbereiten.
    Ich versuchte mir einzureden, eine Rücksichtnahme sei unangebracht. Dieser Mann konnte nur noch mit harten Worten und massiven Drohungen gebändigt werden.
    Dann aber erkannte ich, wie falsch ein solches Vorgehen gewesen wäre. Sollte er mich beleidigen, sollte er rasen. Noch zeichnete sich eine Möglichkeit ab, ihm Hilfe bringen zu können.
    Ich zog den Magnetverschluß meiner Uniform auf und zerriß die Wäsche. Nun mußte er den auf meiner nackten Brust hängenden Zellaktivator sehen können.
    Er verstummte auch sofort. Die Fäuste verschwanden. Das entstellte Gesicht erschien wieder.
    Wie gebannt fixierte er mein Gerät. Die aufgeworfenen Lippen zuckten.
    „Das... das ist wirklich dein Aktivator?"
    „Ja, Freund, er ist es."
    „Wieso arbeitet er bei dir einwandfrei? Warum quillst du nicht auf?"
    Ich konnte nicht länger lächeln. Rhodan, eben noch wie ein Wahnsinniger wirkend, legte schluchzend den Kopf auf die Arme.
    Für mich war es qualvoll, ihn in diesem Zustand erleben zu müssen. Ich entschloß mich daher, auf jedes Wortgeplänkel zu verzichten.
    Vor wenigen Augenblicken noch hatte ich ihm in scharfer Form erklären wollen, er sei nicht der Größte im Universum. Statt dessen begann ich nun schnell zu sprechen, um ihn nicht noch mehr zu reizen.
    „Du suchst den Planeten Trakarat, Freund? Ruhig, ich habe ihn gefunden."
    Nie in meinem Leben hatte ich einen solchen Schrei gehört, nie ein so verzweifeltes Hoffen in den Augen eines anderen Menschen bemerkt. Und - ich hatte viele leiden und sterben sehen!
    Er hatte sich aufgerichtet. Den Mund weit geöffnet, die unförmigen Hände vor dem Kinn verschlungen - so schien er in sein Hyperkomgerät hineinkriechen zu wollen.
    „Wo ... wo ist er zu finden?"
    „Der Regent wird die Daten sofort nach unserem Gespräch durchgeben. Ich bin unterwegs, um die Angaben der Akonen zu überprüfen. Nein, jetzt fasse dich und höre mir zu! Das war kein Verrat, denn nur die Akonen konnten wissen, wo die Doppelsonne Aptut zu suchen ist."
    „Nebensächlich" schrie er. „Stimmen die Koordinaten? Mir ist es gleichgültig, woher du sie hast. Stimmen sie? Kerl - du sollst antworten!"
    Jetzt raste er wieder, und ich wurde noch ruhiger.
    „Sie sind richtig. Der Regent wertet die akonischen Unterlagen in zweifacher Richtung aus. Einmal für terranische Belange und zum anderen für die meinen."
    „Wie lange wird es dauern? Ich verlange auf Grund unseres Bündnisses, daß du mir mit allen verfügbaren Einheiten deiner Flotte beistehst. Wann kommen die Daten an? Ich starte sofort."
    „Du wartest meine Nachricht ab, oder du wirst
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher