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0116 - Der Tod stand neben uns

0116 - Der Tod stand neben uns

Titel: 0116 - Der Tod stand neben uns
Autoren: Der Tod stand neben uns
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mit gedämpfter Stimme, »du führst dein Pferd weiter hinauf bis zu der Eiche da oben.«
    »Jawohl, Sergeant!«
    »Jimmy, du versteckst dich mit deinem Pferd ganz unten hinter dem Unterholz dort. Klar?«
    »Aye, aye, Sergeant.«
    »Bob und Roger nehmen die mittlere Strecke. Verhaltet euch still, bis die dort den Felsbrocken erreicht haben. Sobald ich sie angerufen habe, kommt ihr auf den Pferden hervor und zeigt ihnen die Gewehre. Klar?«
    Sie nickten.
    Der Sergeant blickte hinüber zum jenseitigen Hang des Tals. Auch dort hatte er zwei seiner Leute postiert.
    Wer auch immer kommen mochte, mit welcher Absicht er auch immer kanadischen Boden betrat - er würde in der Falle sitzen. Es würde kein Zurück und kein Vorwärts geben. Und ein Zurseite gab es schon gar nicht.
    »Na?«, fragte Walter Moeller. »War es keine gute Idee von mir, dass wir mit unserer Beute nach Kanada gehen sollten, statt mit sechzehn Mann zu teilen? Wir haben bestimmt an die neunzigtausend. Durch vier - gibt noch für jeden ein hübsches Sümmchen.«
    »Und wir sind den amerikanischen Cops von der Schippe gesprungen!«, sagte Marsilla lachend.
    Von Interpol und Zusammenarbeit hatten sie offenbar noch nicht viel vernommen.
    ***
    »Sie kommen!«, raunte der Sergeant.
    Oben im Pass sah man den ersten Reiter auftauchen. Schwerbepackt trottete sein Pferd übermüdet dahin. Gleich darauf erschienen der zweite, der dritte und schließlich der Letzte.
    Der Sergeant hob sein Fernglas vor die Augen.
    Im Bildausschnitt erschienen die Pferde, als wären sie nur wenige Schritte von ihm entfernt.
    »Donnerwetter!«, staunte der Sergeant.
    Er stellte das Glas schärfer ein.
    Kein Zweifel! Die vier Männer führten Maschinenpistolen mit sich.
    Das warf seinen ganzen Plan über den Haufen. Er konnte seine Leute nicht deckungslos einem möglichen Gegner gegenüberstellen, der mit vier Maschinenpistolen ausgerüstet war.
    Er überlegte krampfhaft. Und dann fiel ihm endlich die richtige Lösung ein.
    Schweigend und gespannt verharrte er reglos in seiner Deckung.
    Ab und zu löste sich ein Stein unter den Hufen der vier Pferde und fiel polternd den Passhang herab. Langsam und mühselig tasteten sich die vier Pferde die ziemlich steile Höhe herab.
    Die Rotröcke hatten Zeit. Und Erfahrung.
    Regungslos standen sie hinter ihren Bäumen und Büschen. Kein Fleckchen der roten Uniformröcke konnte hervorblitzen.
    Die Sekunden reihten sich an Minuten, aus den Minuten wurde eine Viertelstunde, und dann hörte man schon ab und zu einen Wortfetzen vom Gespräch der vier Männer.
    Der Sergeant zog sein Gewehr leise aus dem Futteral und stellte das Visier auf die Entfernung ein.
    Dann lugte er wieder durch die Zweige.
    Noch höchstens zwei Minuten, dann hatte der vorderste Grenzgänger die Stelle erreicht, über die er nicht hinauskommen durfte, wenn man ihm nicht den Weg ins freie Land lassen wollte.
    Langsam und bedächtig schob der Sergeant sein Gewehr durch die Zweige der niedrig geästeten Blautanne.
    Er zielte. Dann krümmte sich langsam der Finger, nahm Druckpunkt, ein letztes Zögern - und schon peitschte der Schuss hell durch die tiefe Stille.
    Zwei Schritt vor dem vordersten Reiter stob die Kugel in den felsigen Boden. Das Pferd scheute hoch.
    »Iiiin Deeeckuuung bleeiben!«, rief der Sergeant so laut er nur konnte. Dann zog er sein Gewehr zurück, legte die Hände trichterförmig vor den Mund und rief: »Hier ist bewaffnete Mounted Police! Ihr seid umzingelt! Werft eure Maschinenpistolen von den Pferden weg und verhaltet euch ruhig! Wer zu fliehen versucht, wird beschossen!«
    Ein paar Sekunden lang waren die vier Reiter fassungslos. Dann brüllte einer: »Los, wir brechen durch!«
    Der Sergeant lachte höhnisch. Durchbrecher durch eine Schlucht von knapp zwei Metern Breite! Er zielte kurz und drückte ab.
    Das erste Pferd bäumte sich hoch auf. Der Reiter wurde kopfüber aus dem Sattel geschleudert.
    Schon begann ein reges Gewehrfeuer. Die anderen drei waren aus dem Sattel geglitten und hatten sich hinter ihre Pferde in Sicherheit gebracht.
    Wieder lachte der Sergeant.
    Glaubten die vielleicht, auf der gegenüberliegenden Höhe stünde niemand?
    Er zog seine Signalpfeife und stieß viermal hintereinander einen scharfen Pfiff aus.
    Da zeigten sich auf der gegenüberliegenden Höhe die ersten blauen Pulverwölkchen.
    Der Sergeant wusste, dass seine Leute so lange über die Köpfe der Gegner hinwegschießen würden, bis diese entweder aufgaben oder zu einer ernsteren
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