Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0114 - Verschollen in der Jenseitswelt

0114 - Verschollen in der Jenseitswelt

Titel: 0114 - Verschollen in der Jenseitswelt
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
magische Peitsche ein und sah befriedigt, wie die Menschen vor Schmerzen schrien und sich am Boden krümmten. Das gab ihnen einen Vorgeschmack dessen, was sie erwartete, und zeigte ihnen, über welche Macht ihre neuen Herren verfügten.
    Sie würden sich in ihr Schicksal fügen wie die anderen auch und arbeiten, bis ihre Kräfte verbraucht waren und sie durch neues Menschenmaterial ersetzt werden mußten.
    Noch wußte niemand an Bord des Dämonenschiffes, wen sie sich diesmal herangeholt hatten.
    Graue Augen starrten den Kontrolleur finster an, und erstaunt registrierte dieser, daß der Mensch alle Anzeichen des Wiedererkennens zeigte.
    Das war doch unmöglich, weil keiner aus ihrer Dimension lebend wieder hatte entkommen können, um seinen Artgenossen zu berichten!
    Wer bist du? fragte der Kontrolleur.
    Die Antwort überraschte ihn nicht.
    ***
    Zamorra war der erste, der sich von seinem Schock erholte. Sie befanden sich nicht mehr in ihrem Wagen, sondern in einer weiträumigen Halle, die dunkel war und trotzdem leuchtete. Seine Augen gewöhnten sich rasch an diese seltsame, schattenlose Beleuchtung.
    Der Raum besaß die Form eines regelmäßigen Siebenecks und war dabei in Sektionen aufgeteilt. In einer dieser Sektion befanden sich die sechs Menschen, die durch den dunkel glühenden Fangstrahl aus ihrer Welt gerissen worden waren. Zamorra erkannte den Fahrer des Peugeot wieder, der sich ebenso erstaunt umsah und nicht begreifen konnte, was geschehen war. Die beiden anderen, ein junger Mann und eine ältere Frau, mußten im nachfolgenden Wagen gesessen haben. Mutter und Sohn wahrscheinlich, überlegte Zamorra.
    Sie alle hatten Schwierigkeiten, sich zu akklimatisieren. Immerhin war es für sie wohl das erste Mal, daß sie Kontakt mit dämonischen Mächten hatten. An diesem gab es für Zamorra keinen Zweifel. Das Amulett, das er an einem Silberkettchen um den Hals trug, sandte ein schwaches Vibrieren aus, das sich auf seinen ganzen Körper übertrug.
    Nicole und Bill hatten weniger Schwierigkeiten, sich umzustellen. Die Entführung war zwar überraschend gekommen, aber in solchen Dingen besaßen sie schon fast Routine.
    Daß der einzige Schatten im Raum sich bewegen konnte, sah Zamorra fast zu spät. Da zuckten schon Blitze durch den siebeneckigen Raum und ließen die getroffenen Menschen zu Boden brechen.
    Zamorra spürte nur ein leichtes Prickeln. Das Amulett, schoß es durch seinen Kopf. Es schützt mich…!
    Das brauchte der Schatten, der sich bewegte, nicht zu erfahren. Zamorra spielte mit und spielte einen Menschen, der es vor Schmerzen kaum noch aushalten konnte.
    Dann war der Angriff vorbei, der alle Anzeichen einer Auspeitschung aufwies, nur hatte Zamorra in der Hand des Schattens keine Peitsche erkennen können. Das bedeutete, daß dieses Wesen über magische Kräfte verfügte.
    Langsam richtete der Professor sich wieder auf. Seine grauen Augen fixierten das Wesen.
    Meegh! schoß es ihm durch den Kopf.
    Meegh, der Anführer der Schwarzen aus dem Dämonenschiff in Callantsoog, hatte doch genauso ausgesehen! Auch schwarz und auch in seiner genauen Gestalt nicht zu erkennen, weil seine Konturen ständig verschwammen!
    Dieser hier konnte nicht Meegh sein, weil Meegh so tot war wie sein Gegner Changaura und der Dämon Aungkor, aber es mußte sich um einen Artgenossen handeln. Wie kam der hierher?
    Die Frage war falsch gestellt. Wie kamen sie in die Gewalt des Schwarzen?
    Über den Fangstrahl!
    Da kam der Schattenhafte auf Zamorra zu und blieb vor ihm stehen.
    Habe ich mich verraten? fragte Zamorra sich, als auch schon in seinen Gedanken die Frage aufpeitschte: Wer bist du?
    Das nahm ihm den letzten Zweifel.
    Er befand sich in der Gewalt der Dämonischen, unter denen sein Amulett ein teuflisches Massaker veranstaltet hatte. Warum aber reagierte es jetzt nicht anders als mit einem schwachen Vibrieren?
    »Ich bin Professor Zamorra«, sagte er und lächelte dabei. Es war ein hartes, kompromißloses Lächeln, das dem Dämon zeigen sollte, was er von Zamorra zu erwarten hatte.
    Der Parapsychologe fühlte sich nicht als Gefangener. Nicht mehr, seit er wußte, mit wem er es zu tun hatte. Die Meeghs, wie er sie nach dem Wesen nannte, welches er kennengelernt hatte, waren seinem Amulett noch hilfloser ausgeliefert als irdische Dämonen. Warum, hatte er in der Kürze der Kontaktzeit nicht ergründen können, nahm es aber hin, und diese Erkenntnis verschaffte ihm das Gefühl der Überlegenheit. Die warnende Stimme in ihm, die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher