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0113 - Armaras Rückkehr

0113 - Armaras Rückkehr

Titel: 0113 - Armaras Rückkehr
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Schwierigkeiten geraten, würde ich Sir Powell um ein paar Tage Urlaub bitten…«
    »Das wird nicht nötig sein«, sagte Jane.
    Der Flug nach Algier wurde aufgerufen. Jane küßte mich auf den Mund. »Bleib mir treu.«
    »Dumm wäre ich. Jetzt lasse ich die Puppen tanzen«, sagte ich grinsend.
    Jane Collins knuffte mich. »Schuft. Dann lache ich mir eben einen gutaussehenden Tuareg an.«
    »Das wird Suko, deine Anstandsdame, wohl kaum zulassen.«
    »Ich werde einen Weg finden, um ihn auszutricksen.«
    Suko drückte mir die Hand. »Auf Wiedersehen, John.«
    »Paß gut auf Jane auf.«
    »Mach’ ich.«
    »Ich verlasse mich auf dich.«
    »Das kannst du.«
    Sie passierten den Kontrollposten, wurden nach Waffen durchsucht, durften passieren. Ein Bus brachte sie zu ihrer Maschine. Der Jet fuhr wenig später in Startposition, und als er vom Tower die Erlaubnis bekam, raste er über die lange Betonpiste und hob etwa auf halber Strecke ab.
    Wenn ich gewußt hätte, welches Unheil sich in der Sahara bereits zusammengebraut hatte, hätte ich Jane und Suko begleitet, doch ich hatte davon zu diesem Zeitpunkt noch keine Ahnung.
    ***
    Armara erhob sich!
    Die Tuareg standen wie vom Donner gerührt da. Eine zweite Krallenhand schoß aus dem Wüstensand hervor, und einen Augenblick später stand der Dämon knurrend auf.
    Die Männer wichen schaudernd zurück.
    Armara war ein schreckliches Wesen. Ein Ungeheuer, wie es keiner der Tuareg je gesehen hatte. Mindestens zweimal so groß wie ein Mann. Kraftstrotzend. Von menschenähnlicher Gestalt.
    Ein Abbild von Satan, mit furchtbaren Hörnern auf dem Schädel.
    Das Feuer der Hölle glomm in seinen Augen.
    Er gierte nach menschlichem Leben, das ihn stark machte und auf das er so viele Jahre verzichten mußte.
    Armaras Fäuste schossen auf die beiden Tuareg zu, die Kabu einen alten Narren geheißen hatten.
    Die Männer griffen zu ihren eisernen Schwertern, doch ehe sie sie gezogen hatten, streckten Armaras Fäuste sie nieder. Ein weiterer Hieb des Dämons forderte das erste Opfer.
    Der Sand tränkte sich mit Blut.
    Darauf fing der zweite Tuareg, der sich zu weit vorgewagt hatte, wie von Sinnen zu schreien an. Er rollte herum, kam auf die Beine und versuchte, die Düne hinaufzuhetzen.
    Doch Armaras Krallen wühlten sich auch in sein Leben unbarmherzig hinein. Tot brach er zusammen, aus mehreren tiefen Wunden blutend. Das Schwert, mit dem er sich verteidigen wollte, lag neben ihm.
    Den Dämon erfaßte ein Blutrausch.
    Er wollte auch die anderen Tuareg töten.
    Ein donnerndes Gebrüll entrang sich seinem Monstermaul. Er stampfte mit den Füßen so kräftig auf, daß die Erde bebte.
    Panik befiel die Männer. Sie ergriffen die Flucht. Auch Sidi und Mahmet wollten das Weite suchen, sie zögerten nur noch, weil Kabu sich nicht von der Stelle rührte.
    »Kabu!« stieß Mahmet aufgeregt hervor. »Komm! Wir müssen fliehen!«
    »Es hat keinen Sinn. Niemand kann Armara entkommen. Wir sind alle verloren, Mahmet. Alle, ohne Ausnahme!«
    »Ich will nicht sterben!« schrie Sidi außer sich vor Angst.
    »Du wirst nicht sterben!« keuchte Mahmet. Er zog sein Schwert.
    »Komm mit uns, Kabu!«
    »Ich bleibe. Wozu soll ich meine Kräfte noch vergeuden?«
    Armara stürmte hinter den fliehenden Tuareg her. Er wütete grausam. Ein Mann nach dem anderen fiel seinen dolchlangen Krallen zum Opfer. Er warf sie hoch, schleuderte sie zu Boden, ließ sich auf sie fallen und raubte ihnen mit unbeschreiblicher Wut ihr Leben.
    Kabu kniete nieder auf dem Dünenkamm.
    Er wandte sich nach Mekka und verrichtete sein letztes Gebet.
    Er betete so lange, bis Armara ihn erreichte.
    Dann verstummte Kabu – für immer.
    Drei Männer waren nur noch am Leben. Mahmet und Sidi mitgerechnet. Die Tiere stoben in alle Himmelsrichtungen auseinander, als Armara über die Dünenflanke herunterstampfte.
    Ziegen, Schafe und Kamele jagten davon, als würden sie vom Teufel gehetzt. Sidi gelang es, die Leine eines Kamelbullen mit beiden Händen zu ergreifen.
    Das Tier schlug in seiner Panik wild um sich. Es versuchte, Sidi abzuschütteln. Er rannte neben dem Kamel her und war nicht gewillt, die Leine wieder loszulassen.
    Sein Fuß stieß gegen einen Stein. Er verlor das Gleichgewicht und stürzte, doch das Kamel blieb nicht stehen. Es jagte weiter. Immer weiter…
    ***
    Mahmet sah, wie sich sein Sohn Sidi die Kamelleine schnappte und von dem verstörten Tier mitgerissen wurde.
    Vielleicht war das Sidis Chance.
    Vielleicht rettete er sich auf
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