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0111 - Unter falscher Flagge

Titel: 0111 - Unter falscher Flagge
Autoren: Unbekannt
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Scheinwerfer eine Sichtweite von zweihundert Metern erlaubten. Das genügte, um im Falle eines plötzlich auftauchenden Hindernisses den Kurs rechtzeitig zu ändern. Die Gefahr einer Kollision bestand somit kaum. Außerdem schaltete Torsin nun das Waagerecht-Lotungsgerät ein.
    Zweitausend Meter. Der Meeresboden kam in Sicht. Er war glatt und eben, ohne besondere Erhöhungen oder Vertiefungen. Seine gelbliche Farbtönung ließ auf Ton, Lehm und Schlamm schließen.
    Von Pflanzen entdeckten die aufmerksam beobachtenden Männer nicht die geringste Spur. Auch nicht von Tieren. Einmal allerdings sahen sie merkwürdige Schleifspuren, die niemals von selbst entstanden sein konnten. Stammten sie von dem „Augendrachen", den sie beobachtet hatten?
    Die Spur hörte plötzlich auf und setzte sich nicht fort. Das Wesen, das sie verursacht hatte, mußte hier wieder den Boden verlassen haben und in die Höhe gestiegen sein.
    Der Bordinterkom summte. Torsin drückte den Knopf. „Was gibt's, Haller?"
    „Anruf der Zentrale, IRONDUKE, Sir. Funkprobe. Bei der Gelegenheit wird Kurzbericht erbeten."
    „Melden Sie alles klar und negativen Befund."
    „In Ordnung, Sir." Torsin schaltete wieder ab. „Was soll ich groß berichten? Es gibt ja nichts zu berichten. Wir erforschen die Tiefsee, das ist alles." Es schien in der Tat alles zu sein.
    Unaufhörlich rasten die auf Metall-Reflexion eingestellten Suchstrahlen dem U-Boot voraus und kehrten nicht zurück. Der Meeresgrund senkte sich ein wenig und fiel nach einer Strecke von zweihundert Meilen um tausend Meter ab, so daß die Gesamttiefe jetzt dreitausend Meter betrug. Damit war die Maximaltauchtiefe erreicht. Zum Glück begann der Boden sich dreihundert Meilen vor der Küste wieder anzuheben.
    Aber er veränderte sein Aussehen nicht.
    Bis etwa fünfzig Meilen vor dem Kontinent. Zuerst sahen Torsin, Brischkowski und Bengali nur unregelmäßige Bodenwellen, die felsigen Charakter besaßen, dann kamen die ersten Spalten. Es war unmöglich, das Boot in sie hinabsinken zu lassen, da sie viel zu schmal schienen und auch eine genaue Lotung nicht zuließen.
    Außerdem wirkte der Gedanke an weitere, vielleicht weniger friedfertige Meeresungeheuer nicht gerade beruhigend.
    Hinter dem unebenen Gelände folgte ein felsiger Höhenzug, dessen Gipfel kaum fünfhundert Meter unter der Wasseroberfläche lagen. Das Manövrieren wurde für Torsin schwieriger, und Rengall sah sich ein wenig in den Hintergrund geschoben. Er begnügte sich also damit, die Bildschirme eingehend zu betrachten, und hegte die wahnwitzige Hoffnung, die Gesuchten endlich zu entdecken. Zwar konnte er sich keine rechte Vorstellung davon machen, wie das Versteck der Antis aussah, aber er stellte es sich in Form einer mächtigen Metallkuppel vor, die dem Wasserdruck mühelos standhielt.
    U-35 erforschte das unterseeische Gebirge ohne jeden Erfolg.
    Dann stieß es weiter in Richtung des Kontinents vor, um dann in einem Abstand von zehn Meilen an seiner Küste entlangzufahren.
    Zuerst in nördlicher Richtung bis zum Kap, dann südlich, dem offenen Meer entgegen.
    Aus den Meldungen, die von der Zentrale eintrafen, ließ sich ersehen, daß auch die anderen Boote bisher nichts gefunden hatten. Es mußte aber auch schon ein nahezu unwahrscheinlicher Zufall sein, eine Unterwasserfestung ohne Anhaltspunkte zu finden. Vielleicht würden sie noch Wochen suchen, ehe sich ein Erfolg einstellte.
    Wenn überhaupt!
    Am südlichsten Punkt ihres Operationsgebietes wendete U-35 und ging erneut auf nördlichen Kurs. Obwohl es aussichtslos zu sein schien, näherte sich Torsin dem eigentlichen Festland so weit, daß sie in wenigen Metern Entfernung dicht unter der Oberfläche an der Steinküste entlangglitten. Manchmal war die Küste so steil, daß sie dicht daneben bis zu fünfhundert Meter tief tauchen mußten, um den Grund zu erreichen.
    Rengall beobachtete das gefährliche Manöver mit skeptischen Blicken.
    „Müssen wir eigentlich so nahe an den Felsen vorbei?"
    erkundigte er sich und ließ die Bildschirme nicht aus den Augen.
    Die bizarren Formen des unterseeischen Steilhangs waren auf der linken, die Unendlichkeit des Ozeans auf der rechten Seite.
    Ziemlich schnell glitten die zackigen Vorsprünge und Spalten vorbei. „Sie haben doch Ihre Suchgeräte und müssen nicht Schiff und Besatzung in Gefahr bringen."
    Captain Alf Torsin wandte sich langsam um und musterte den Sicherheitsoffizier mit einem geringschätzigen Blick.
    „Wir sind bisher
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