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0111 - Unter falscher Flagge

Titel: 0111 - Unter falscher Flagge
Autoren: Unbekannt
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Festung, stellen wir ihnen ein Ultimatum. Lehnen sie es ab, werden wir mit allen Mitteln versuchen müssen, die Festung zu zerstören. Selbst dann, wenn wir wissen, daß niemand entkommt."
    Bully nickte stumm und gab keine Antwort.
    Er wußte, was Rhodan gemeint hatte und er wußte auch, wie schwer ihm die Entscheidung gefallen war.
    Trotz der schweren Beschädigungen, die der RALPH TORSTEN bei ihrem Angriff gegen den Zeit-Umformer der Akonen zugefügt worden waren, galt der Schwere Kreuzer wieder als voll einsatzfähig. Unter seinem Kommandanten Bellefjord geleitete er den großen Frachtraumer quer durch den Spiralarm der Milchstraße zu der fernen, unbekannten Sonne, die von dem Dschungelplaneten Okul umkreist wurde. Beide Schiffe flogen mit Linearantrieb und auf Sicht. Es ereignete sich kein Zwischenfall, und sie erreichten zur bestimmten Zeit wohlbehalten ihr Ziel. Unter dem Schutz der riesigen Kriegsflotte Terras landeten die IRONDUKE, RALPH TORSTEN und der Frachter am Ufer des größten Meeres. Von den Antis war nichts zu sehen oder zu spüren. Sie saßen irgendwo auf dem Grunde des Ozeans und warteten. Niemand wußte, ob sie eine Möglichkeit besaßen, die Vorgänge auf der Oberfläche des Planeten zu beobachten.
    Die zwanzig Atom-U-Boote wurden ausgeladen und mit Antigravvorrichtungen ins tiefe Wasser gelassen. Es war eine riesige Bucht, die nach vorheriger Lufterkundung ausgesucht worden war. Steile Felswände schlossen sie von fast allen Seiten ein, und nur zum offenen Meer hin war ein schmaler Durchlaß, der ebenfalls tief genug war, die Boote ungefährdet auslaufen zu lassen.
    Zwei Tage vergingen mit Übungsmanövern.
    Dann rief Rhodan die Kommandanten zu sich auf die IRONDUKE und hielt eine Lagebesprechung ab. In der großen Messe waren etwa fünfzig Offiziere und Techniker anwesend.
    „Es ist eine ungewohnte Aufgabe für Sie", begann Rhodan und betrachtete die aufmerksam zuhörenden Männer mit einem wohlwollenden Blick aus seinen grauen Augen. „Sie haben bisher Raumschiffe geführt, und nun sind es U-Boote. Im Grunde genommen ist der Unterschied nicht zu groß, denn beide Fahrzeuge wurden dafür konstruiert, in für den Menschen lebensfeindliche Elemente einzutauchen. Sonst war es das Vakuum, hier wird es Wasser sein. Uns unbekanntes und vielleicht gefährliches Gewässer, der Ozean eines fremden Planeten. Auf seinem Grund verbirgt sich die uns feindlich gesinnte Macht der Antis in ihrer Elite."
    Er wartete, aber niemand stellte eine Frage.
    „Also gut, kommen wir zu Ihrer eigentlichen Aufgabe. Jeder Kommandant eines Bootes erhält eine Karte der Oberfläche des Planeten. Sie zeigt nicht mehr als die Umrisse der Kontinente und somit auch die Umrisse der Meere. Sie hängen alle zusammen, ähnlich wie auf der Erde. Jeder Kommandant erhält außerdem seinen bestimmten Sektor, den er abzusuchen hat. Eine ständige Funkverbindung mit meiner Zentrale ist vorgesehen, die wiederum als eine Art Vermittlung zwischen den einzelnen Booten fungiert.
    Wenn jemand glaubt, die Gesuchten entdeckt zu haben, erstattet er sofort Meldung. Die anderen Boote werden dann ihre Suche aufgeben und zu seiner Unterstützung herbeieilen. Angegriffen wird erst dann, wenn ich den Befehl dazu erteile. Ist das klar - besonders der letzte Punkt?"
    Die Männer nickten stumm. „Ausgezeichnet. Jedes fünfte Boot bekommt einen Sicherheitsoffizier zugeteilt, der im Falle einer Waffenstreckung der Antis die Verhaftung vorzunehmen hat. Es muß alles seine Richtigkeit haben, sonst können uns die Antis vor jedem Gerichtshof in der Milchstraße verklagen. Das klingt lächerlich, ist aber völlig ernst gemeint. Ich möchte Sie also bitten, im Ernstfall den Anweisungen der vier Offiziere Folge zu leisten. Ist auch das richtig verstanden worden?" Einer der Kommandanten fragte: „Beziehen sich die Anweisungen der Sicherheitsorgane auch auf die Operationen der Boote?"
    „Nein, natürlich nicht. Nur auf die eventuelle Festnahme der Antis und ihres Drahtziehers."
    Rhodan vermied es, den Namen seines Sohnes auszusprechen, aber jeder wußte, wen er gemeint hatte. Er sprach noch etwa zehn Minuten, dann befahl er für den folgenden Tag den Start der U- Boote.
    Am gleichen Abend noch startete die IRONDUKE, um auf ihre Beobachtungskreisbahn zurückzukehren. Die RALPH TORSTEN blieb zum Schutz des Frachters zurück.
    Die Nacht senkte sich über die Bucht, als die Sonne im Westen hinter dem Horizont des Meeres versank. Langsam rollten die Wogen heran und
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