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0111 - Unter falscher Flagge

Titel: 0111 - Unter falscher Flagge
Autoren: Unbekannt
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Völker weiterhin ihre Handelswaren zur Erde oder den Kolonialplaneten, aber nicht ein einziges Schiff bringt noch Vorräte an Liquitiv. Es scheint, daß die Produktion gestoppt wurde. Auf der Erde gibt es mehr als zweihundert Millionen Süchtige, die plötzlich ohne das begehrte Gift dastehen. Die Preise für Liquitiv schnellen in die Höhe. Wer Vorräte gehortet hat, verkauft sie für ein Vermögen, ohne daran zudenken, daß er selbst morgen ohne Liquitiv leben muß. Und das kann er nur kurze Zeit. Es wurden schon einige Aufstände bekannt. Die Süchtigen machen die Regierung für das Ausbleiben des Rauschgiftes verantwortlich. Der Solare Sicherheitsdienst mußte an einigen Stellen einschreiten.
    Auf der Erde droht eine Panik."
    Bully schwieg. Er sah auf seinen Zettel, zuckte dann die Schultern und knüllte ihn zusammen.
    „Ist das alles?" fragte Rhodan.
    Bully nickte. „Wenn das nicht genug ist..."
    „Es ist mehr als genug - und genau das, was ich befürchtet habe.
    Die Antis konnten unter den gegebenen Umständen überhaupt nicht folgerichtiger handeln. Sie entziehen uns das Rauschgift, und mehr als zweihundert Millionen Menschen werden wahnsinnig. Ein Chaos droht auszubrechen. Sie haben uns in der Hand."
    Er starrte düster vor sich hin. In seinen Augen war so etwas wie Hoffnungslosigkeit. Für die Entwicklung des Gegenmittels, das den endgültigen Tod des Süchtigen nach Beendigung der zwölf Jahre bannen sollte, war Zeit genug vorhanden. Aber wenn es kein Liquitiv mehr gab, begann die Krise bereits in einer Woche. Das war der ganze Unterschied. Es gab keine Entwöhnung, ohne, daß der Betroffene den Verstand verlor.
    Jefe Claudrin sagte mit seiner dröhnenden Stimme: „Sir, ich würde mir nicht soviel Sorgen machen. Wir haben doch noch die Liquitivmengen auf Lepso. Dazu ist die ANTILLEN mit einer großen Stückzahl Schlammbohrer nach der Erde unterwegs."
    Rhodan nickte leicht. „Sie haben recht, Oberst. Man soll nie die Hoffnung aufgeben, solange es Auswege gibt. Außerdem haben unsere Leute auf Lepso genügend Liquitiv-Vorräte erbeutet, um die ganze Erde damit für viele Tage zu versorgen. Eine unmittelbare Gefahr besteht demnach also nicht für uns. Würden Sie bitte einen entsprechenden Befehl an den Kommandanten des besetzten Planeten Lepso weiterleiten? Text etwa so: Sämtliche Vorräte an Liquitiv sind sofort ausnahmslos zur Erde zu transportieren und der GCC zur Verfügung zu stellen. Die Verteilung hat unter Aufsicht des Sicherheitsdienstes zu erfolgen. Jeder Süchtige erhält die erforderliche Menge, und zwar kostenlos. Schwarzhandel ist mit schwersten Strafen zu belegen. Danke, das wäre es. Sorgen Sie dafür, daß der Spruch sofort gesendet wird, und bleiben Sie dabei, bis es geschehen ist."
    Der Epsal-Geborene erhob sich und stapfte aus der Kabine. Sie hörten seine wuchtigen Schritte noch, als er fünfzig Meter entfernt war und in den Lift stieg, der ihn zur Zentrale brachte.
    „Verfluchter Kram!" sagte Bully und starrte auf seine Fingernägel.
    „Was bin ich froh, daß ich grundsätzlich keinen süßen Schnaps trinke, sonst wäre ich womöglich auch auf dieses Zeug hereingefallen."
    „Es sind viele unserer besten Freunde darauf hereingefallen", nickte Rhodan, „denn niemand konnte ahnen, daß ein scheinbar harmloses alkoholisches Getränk süchtig macht und sich als gefährlichstes Rauschgift entpuppt. Selbst an Bord der IRONDUKE sind mehr als zwanzig Süchtige. Zum Glück haben wir noch Vorräte in der Schiffsbar! Es ist direkt grotesk, daß wir so angewiesen auf das Zeug sind, das unseren Untergang bedeuten kann. Eine doppelte Falle, die man uns stellte" Bully sah Rhodan forschend an.
    „Der Schuldige ist uns bekannt, Perry. Was wirst du mit ihm tun?"
    Das war mehr als nur eine heikle Frage. Cardif war Rhodans leiblicher Sohn. Zweimal schon hatte Cardif seine Vaterhand verweigert. Der Anschlag mit dem Liquitiv war der Höhepunkt der verbrecherischen Karriere des Deserteurs Cardif. Jede Rücksichtnahme, weil er Rhodans Sohn war, grenzte an Verrat.
    Und doch...
    „Wir müssen erst versuchen, ihn unschädlich zu machen", wich Rhodan aus. „Aber zuerst müssen wir ihn finden. Die Meere auf dem Planeten dort unten sind groß und vielleicht auch tief. Die Antis werden eine große Unterwasserfestung gebaut haben, um vor allen Überraschungen geschützt zu sein. Unsere Mutanten können wir nicht einsetzen, wollen wir ihr Leben nicht in Gefahr bringen. Also die U-Boote. Finden wir die
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