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0110 - Wer andern eine Grube gräbt

0110 - Wer andern eine Grube gräbt

Titel: 0110 - Wer andern eine Grube gräbt
Autoren: Wer andern eine Grube gräbt
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nicht vorliegt, tut es mir leid, Mister Cotton…«
    Er machte mit beiden Händen eine bedauernde Geste.
    Dabei fiel die Kontokarte auf den Teppich, die er in der Hand gehalten hatte. Ich war schneller als er. Blitzschnell hatte ich mich gebückt.
    Und da sprang mir der Name des Kontoinhabers förmlich in die Augen…
    ***
    Phil hörte hinter sich auf einmal das berstende Krachen splitternden Glases. Er wollte sich umdrehen, aber da war schon eine harte Stimme:
    »Ja nicht rühren, Freundchen!«
    Diese Worte wurden auf eine äußerst unangenehme Weise von dem kühlen Druck unterstrichen, den eine Pistolenmündung in Phils Genick ausübte.
    »Was soll denn das Theater?« fragte Phil.
    »Ist die Sache noch immer nicht klar?« fragte die Stimme hinter ihm. »Was glauben Sie denn, warum ich bei dem schönen Wetter mit der Plane fahre?«
    Phil biß die Zähne aufeinander.
    »Was haben Sie vor?« fragte er.
    »Ha! Was soll ich Vorhaben? Sie werden es merken.«
    Phil wußte es schon. Der Ton, in dem diese Worte gesprochen waren, ließ gar keinen Zweifel aufkommen.
    »Glauben Sie bloß nicht, daß Sie damit durchkommen«, sagte Phil. »Man wird meine Leiche finden. Und Kameradenmord wird den ganzen FBI auf den Plan rufen. G-men aus allen Teilen der USA werden ihren Urlaub beantragen, nach New York kommen und sich hier freiwillig zur Fahndung nach dem Kameradenmörder melden. Sie werden nicht entkommen. Noch nie ist ein Kameradenmörder unserer Rache entkommen.«
    »Das denken Sie! Dann waren die anderen zu dumm! Ich will es Ihnen sagen, wie es vor sich gehen wird! Ich habe alles Geld zusammen, was ich haben wollte, um einen vernünftigen Großbetrieb aufziehen zu können, der etwas abwirft.«
    »Man wird sich sehr schnell fragen, woher Sie die Mittel dazu haben.«
    »Halten Sie mich aber für blöd! In Chikago wartet ein Chirurg nur auf mein Eintreffen. Eine Gesichtsoperation ist vorbereitet. Außerdem wird niemand Ihre Leiche finden!«
    »Oh doch! Denn…«
    »Gar nichts denn! Sie werden ein Explosivgeschoß in den Schädel kriegen! Wissen Sie, was dann von Ihrem werten Kopf noch übrigbleibt? So gut wie nichts!«
    »Und mein Körper wird noch verraten, daß ich es war!«
    »Wenn ihn die Fische im Hudson bis auf das Skelett abgefressen haben? Man wird bestenfalls die Knochen finden, mein Lieber. Dafür werde ich sorgen. Ich habe nämlich noch etwas viel Besseres als den Hudson und seine Fische. Ihre Leiche wird in ein Säurebad kommen, Verehrter! Aber vorher werden Sie als Leiche meine Kleidung übergestreift bekommen. Die Knöpfe und die Metalltoile werden übrigbleiben. Und daran wird man feststellen, daß ich es war, der per Säure ins Jenseits befördert wurde! Phil Decker verschwunden, ich eindeutig umgebracht — wer will mich denn dann noch suchen, hay?«
    Phil schwieg bestürzt. Der Plan war wirklich teuflisch. Verzweifelt suchte er nach einem Ausweg. Aber solange die Pistolenmündung in seinem Genick saß, hatte er keine Chance. Er würde nur seinen Tod beschleunigen. Er mußte warten. Er mußte warten, in der verzweifelten Hoffnung, daß die Zeit ihm noch eine einzige, winzige Chance bieten würde…
    Und dann sagte der Mörder die Adresse, wo Phil hinfahren sollte.
    ***
    »Hallo, Mack 14! Immer noch nichts?«
    »Nichts, Captain!«
    »Verfluchter Dreck!«
    Hywood knallte den Hörer auf die Gabel.
    Wie gebannt starrte er nach vorn durch die Windschutzscheibe. Vergeblich strengte er sich an, um die Gesichter der Fahrer zu erkennen, die in den Wagen auf der Gegenfahrbahn an ihm vorbeifuhren.
    Aber erstens hatte die Gegenseite drei Fahrbahnen.
    Zweitens blendete das Sonnenlicht auf den Windschutzscheiben.
    Drittens flutete der Verkehr so zügig dahin, daß alles viel zu schnell ging.
    Ich muß es aufgeben, dachte Hywood. Auf diese Weise finde ich nie heraus, in welcher Kiste dieser Idiot von Decker losgebraust ist.
    Hywood war in jener Stimmung, wo ihn sogar der Polizeipräsident nur ungern ansprach. Aber das alles half nichts. Wut änderte nichts. Wut konnte Phil nicht finden.
    »Wenden!« befahl Hywood. »Sirene! Zurück zum FBI! Aber Höchstgeschwindigkeit, mein Sohn!«
    ***
    Ich verließ raschen Schrittes die Bank.
    Als ich schon dicht an der Ausgangstür war, fiel mir noch etwas ein. Ich machte auf dem Absatz kehrt.
    »Haben Sie ein Adreßbuch hier?« fragte ich einen Clerk.
    »Bedaure, Sir.«
    »Aber ein Telefonbuch?«
    »Ich nehme an, Sir, daß in der Telefonzentrale…«
    Ich legte meinen Dienstausweis auf den
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