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011 - Die Mühle des Unheils

011 - Die Mühle des Unheils

Titel: 011 - Die Mühle des Unheils
Autoren: A.F.Morland
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gab ich zurück.
    »Vielleicht gar nicht mehr«, lachte Wadsworth gemein.
    Gena stand auf und wollte zu ihrem Vater gehen.
    »Bleib, wo du bist!« schrie er sie an. »Oder willst du, daß deine Freundin stirbt?«
    »Daddy, ich bitte dich, laß Vicky los!«
    »Ich denke nicht daran. Vicky Bonney geht mit mir.«
    »Wohin? Wohin willst du mit ihr gehen, Daddy?«
    »Frag nicht soviel. Sei nicht so neugierig.«
    »Sie wollen Vicky zum Krematorium des Grauens bringen, nicht wahr?« sagte ich.
    »Schon wieder gewonnen. Donnerwetter, Tony Ballard, der Dä- monenhasser, ist beinahe unschlagbar. Aber er hat eine Achillesferse, und die heißt Vicky Bonney, stimmt’s?«
    Ich nickte, und ich überlegte fieberhaft, wie ich Vicky retten konnte. Solange er sie in seiner Gewalt hatte, hatte er mich in der Hand. Und wenn er Vicky den Dämonen übergab, würden sie leichtes Spiel mit ihr haben. Verflucht, mir mußte etwas einfallen, und zwar schnell. Earl Wadsworth durfte das Haus nicht verlassen.
    Weder allein, noch mit Vicky Bonney.
    Er schien meine Gedanken zu erraten, lachte schnarrend und sagte: »Zerbrechen Sie sich nicht den Kopf, Ballard. Sie können mich nicht austricksen. Sowie Sie es versuchen, ziehe ich das Messer durch.«
    Er drängte Vicky Bonney vor sich her. Auf Mr. Silver zu. Der Ex-Dämon stand ihm im Weg. Keinen Schritt wich der Hüne zur Seite.
    »Sie kriegen Vicky nicht aus dem Haus, Wadsworth!« schnarrte er.
    »Doch!«
    »Nur über meine Leiche«, sagte der Hüne mit den Silberhaaren.
    Der Colt steckte wieder in seinem Gürtel.
    »Wenn Sie nicht zur Seite treten, wird es eine Leiche geben!«
    blaffte der Antiquitätenhändler. »Und sie wird Vicky Bonney heißen!«
    Genas Augen schwammen in Tränen. »Daddy…«
    Wadsworth beachtete sie nicht. Er starrte Mr. Silver durchdringend an. Der Ex-Dämon sah, wie Wadsworth die Klinge fester gegen Vicky Bonneys Kehle drückte. Er hatte keine andere Wahl. Er mußte den Weg freigeben. Als er zwei Schritte zur Seite machte, folgten ihm Wadsworth aufmerksame Augen.
    Gleichzeitig bewegte sich sein Blick von mir weg.
    Earl Wadsworth konnte nicht Mr. Silver und mich gleichzeitig im Auge behalten, dazu standen wir jetzt zu weit auseinander. Er mußte sich für einen von uns beiden entscheiden, und das war Mr. Silver.
    Eine Chance für mich?
    Earl Wadsworth rechnete garantiert nicht damit, daß ich so wahnwitzig sein würde, ihn anzugreifen. Gerade deshalb mußte ich es aber tun. Unmerklich spannte ich meine Muskeln.
    Wenn die Sache schiefging, verlor Vicky ihr Leben.
    Ich würde mir ewig Vorwürfe machen. Sollte ich es lieber lassen?
    War Vicky in diesem Fall aber nicht erst recht verloren? Wenn Wadsworth das blonde Mädchen den Dämonen übergab, würde das Höllenfeuer ihre Seele fressen. Ich mußte es wagen, und es mußte mir gelingen.
    Wadsworth schob Vicky an mir vorbei. Ich hatte Mitleid mit ihr.
    Sie stand in diesem Moment Todesängste aus. Kreideweiß war ihr Gesicht und ihre Lippen bebten.
    Der Antiquitätenhändler durfte nicht raus aus dem Haus mit ihr.
    Mr. Silver bemerkte, was ich vorhatte. Er lenkte Wadsworth mit einer Körperdrehung noch mehr von mir ab, und nun war ich dran.
    Wie vom Katapult geschleudert flog ich auf den Antiquitätenhändler zu. Es ging so schnell, daß er nicht reagieren konnte. Mein magischer Ring traf seinen Nacken. Er brüllte auf, riß die Arme hoch – und somit das Messer weg von Vickys Kehle – und brach stöhnend zusammen.
    Vicky sank nach vorn. Mr. Silver fing sie auf. Sie stützte sich auf ihn und bemühte sich, nicht schlappzumachen.
    »Daddy!« rief Gena und eilte zu ihrem Vater.
    Der ließ das Messer los, setzte sich ächzend auf und massierte mit schmerzverzerrtem Gesicht seinen Nacken. Der eine Schlag hatte gereicht, um die Verbindung zwischen ihm und der dämonischen Macht zu zerreißen. Er war nicht mehr länger unser Feind. Mir fiel ein Stein vom Herzen.
    ***
    Seymour Luckett spürte die Panik in sich hochsteigen. Die Aufregung drohte ihn zu ersticken. »Sie haben dich umgebracht, ich habe es gesehen…«, preßte er heiser hervor.
    »Warum, hast du mir nicht beigestanden?« fragte Nancy Rubin.
    »Ich brachte den Mut nicht auf. Außerdem hätte ich dir nicht helfen können.«
    Sie lächelte böse. »Das ist richtig. Die Dämonen sind zu mächtig.«
    »Du hast Harry Mason ermordet…«
    Nancy Rubin schüttelte grinsend den Kopf. »Was du alles siehst. Dir entgeht wohl gar nichts. Kommst du freiwillig mit, oder muß ich Gewalt
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