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0108 - Das Eisgefängnis

0108 - Das Eisgefängnis

Titel: 0108 - Das Eisgefängnis
Autoren: Jason Dark
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Dann trat er zurück und sagte: »Okay, Freunde, und nun an die Wand mit euch!«
    Er sprach ein langsames Englisch und hoffte, daß er auch verstanden wurde.
    Die Gangster gehorchten. Vorsichtig schritten sie rückwärts, bis sie mit ihren Rücken die Wand berührten. Über ihren Köpfen liefen dicke Rohre entlang. Ventile und Druckmesser sicherten sie. An manchen Stellen hingen Wassertropfen.
    Suko nahm drei Schritte Abstand. Seine Waffenmündung pendelte. Sie wies einmal auf den linken Killer, dann auf den rechten. Die beiden machten nicht nur einen wütenden, sondern auch einen ängstlichen Eindruck. Sie hatten sich übertölpeln lassen. Und wenn das rauskam, würde Morasso kurzen Prozeß mit ihnen machen.
    »Also«, sagte Suko und grinste hart. »Zuerst einmal die Waffen weg.«
    Die beiden zuckten zusammen.
    »Wird’s bald?«
    Tief holten die Mafiosi Luft. Sie sahen, daß sie keine Chance gegen den Chinesen hatten. Suko hielt das bessere Argument in der Hand. Synchron hoben sie ihre rechten Arme. Dann verschwanden die Hände unter den Brustklappen ihrer Overalls.
    »Aber hübsch vorsichtig!« warnte der Chinese.
    Sie hatten wirklich nicht die Absicht, tödliche Dummheiten zu begehen. Mit spitzen Fingern lupften sie ihre Schießeisen hervor und warfen sie zu Boden.
    Zwischen Suko und den beiden Mafiosi lagen jetzt zwei mattglänzende Bernadelli-Pistolen. Der Chinese war zufrieden. Vorerst jedenfalls. Jetzt aber hatte er noch einige Fragen. »Was wolltet ihr hier?« sprach er die beiden an. Sie blieben stumm. Daß sie kein Englisch verstanden, konnten sie Suko nicht weismachen, schließlich hatten sie vorhin anders reagiert.
    Deshalb hob der Chinese seine Waffe an. »Was wolltet ihr hier?«
    »Nachschauen.«
    »Was?«
    »Die Aggregate.« Suko runzelte die Stirn. Es klang durchaus plausibel, was ihm die beiden da sagten. Dieser Raum war mit sehr komplizierten Maschinen bestückt. Daß die einer Wartung bedurften, lag auf der Hand. Deshalb nahm Suko den beiden ihre Antwort auch ab.
    »Ist hier die Zentrale?« fragte er.
    »Nein.«
    »Wieso nicht?«
    »Die Zentrale befindet sich bei Solo Morasso.«
    »Und wo ist das?«
    »In der Nähe.«
    »Genauer!« forderte Suko.
    »Wir selbst waren noch nicht da«, bekam er zur Antwort. »Keiner darf zu ihm, nur Renato Gritti.«
    »Und wer ist das?«
    »Sein Stellvertreter.« Jetzt wußte Suko wenigstens etwas über die Organisation. Trotzdem war seine Neugierde noch längst nicht befriedigt. Dr. Tod kümmerte ihn im Augenblick nicht so sehr, dieser Raum hier war wesentlich interessanter.
    Denn von hier aus wurde die gesamte Kältetechnik gesteuert.
    Hier lief die Maschinerie an. Und hier konnte man sie auch abstellen. Das war Suko am wichtigsten.
    »Ihr kennt euch also aus?« fragte er.
    »Ja.«
    »Was sollt ihr denn warten?«
    »Es ist unser üblicher Kontrollgang gewesen.«
    »Ihr wißt genau, wie die Maschinen funktionieren und reagieren?« erkundigte sich Suko noch mal.
    Nicken. Der Chinese lächelte.
    »Okay, Männer, dann sind wir uns ja einig. Stellt die Maschinen ab!« Den letzten Satz hatte er scharf ausgestoßen, und die Männer zuckten zusammen. Suko ließ ihnen einige Sekunden.
    Dann wiederholte er seinen Befehl. »Aber… aber das geht nicht«, wurde ihm geantwortet.
    »Doch, ich will es.«
    »Die Energieversorgung würde zusammenbrechen.«
    »Das ist auch der Sinn der Sache. Ich will die Verbrechen eines Solo Morasso stoppen!«
    Die beiden sahen sich an. Der kleinere von ihnen hob die Schultern. Ihm schien es ziemlich egal zu sein, doch sein Kumpan wollte nicht so recht. Finster zog er seine Augenbrauen zusammen.
    »Mach keinen Unsinn!« zischte Suko. »Er hat die besseren Argumente, Mano!«
    Mano knurrte etwas in seinen nicht vorhandenen Bart und folgte seinem Kumpel. Suko paßte auf wie ein Luchs. Die beiden Mafiosi schritten auf die größte Maschine zu. Es war ein graugrün gestrichener viereckiger Kasten, aus dem Rohre wuchsen und kleinere Leitungen, die dicht unter der Decke im rechten Winkel abbogen und dann in der Wand verschwanden.
    An der Vorderseite der Maschine glühten mehrere Lampen auf, wie bunte Augen. Unter den Lampen gab es Schalter aus Kunststoff, in die mehrere Zeichen eingraviert worden waren.
    Die Männer drehten Suko den Rücken zu. Der Kleinere ging in die Knie, während Mano stehenblieb, den Arm ausstreckte und plötzlich herumwirbelte. Im nächsten Augenblick flog ein schwerer Schraubenschlüssel auf den Chinesen zu…
    Es wurde
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