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0108 - Das Eisgefängnis

0108 - Das Eisgefängnis

Titel: 0108 - Das Eisgefängnis
Autoren: Jason Dark
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verschwunden war, konnte der Mann weiterfahren.
    Ruckartig fuhr er an.
    Suko lag in seinem Versteck. Die Obstkisten klemmten ihn ein.
    Allerdings konnte er gesehen werden, und deshalb nahm er eine Kiste und kippte sie schräg in den Gang hinein.
    Der Chinese wurde unter Broccoli und Apfelsinen begraben, aber das war beabsichtigt.
    Der Mann am Steuer fuhr vorsichtiger. Ein Aufenthalt bei einem Polizisten hatte ihm gereicht. Und er verließ die Innenstadt, wobei er sich einer ruhigeren Gegend näherte.
    Suko hörte dies am Verkehrslärm, der deutlich abnahm. Sehen konnte er nichts, denn die eng aufeinander und nebeneinander gestellten oder gepreßten Kisten nahmen ihm jegliche Sicht.
    Kurven, holpriges Pflaster, Schlaglöcher und wieder eine glatte Fahrbahn. Suko bekam alles zu spüren.
    Bei der nächsten Bremsung waren sie am Ziel.
    Der Chinese hörte Stimmen. Sie waren sogar ziemlich laut. Obwohl Suko nichts verstand, konnte er sich vorstellen, daß man dem Fahrer Vorwürfe machte, weil er zu spät gekommen war.
    Schließlich wurde die Fahrertür zugedonnert, und der Lieferwagen ruckte wieder an.
    Er passierte das Tor ohne Kontrolle.
    Suko atmete auf.
    Eine kleine Gefahr war gebannt, doch die größere stand ihm leider noch bevor.
    Wenn sie jetzt schon die Kisten abluden und ihn entdeckten, dann war er geliefert.
    Die Männer sprachen immer noch.
    Schließlich ruckte der Wagen wieder an, und der Chinese atmete auf. Der Fahrer lenkte das Gefährt in eine weite Kurve, bremste und stieg aus.
    Suko wartete mit angehaltenem Atem.
    Dann hörte er ein Quietschen, als würde jemand eine schlecht geölte Tür bewegen.
    Daß es so ähnlich gewesen sein mußte, merkte Suko wenig später, als der Fahrer den Lieferwagen in eine kühlere Halle lenkte. Er stieg aus, sprach ein paar Worte mit sich selbst, trat wütend gegen den Vorderreifen und verließ die Halle.
    Quietschend fuhr das Tor zurück.
    Suko hatte es also geschafft. Er war tatsächlich auf das Grundstück gekommen.
    Sicherheit ging vor, deshalb blieb der Chinese erst einmal liegen.
    Es konnte ja sein, daß irgend jemand kam und die Ladung kontrollierte.
    Eine Minute verstrich, die zweite…
    Nach fünf Minuten endlich wagte sich Suko aus seiner Deckung hervor. Das war gar nicht einfach. Er mußte sich zuerst von den Apfelsinen und dem Broccoli befreien. Als das geschehen war, kroch er auf allen vieren durch den schmalen Gang und näherte sich dem Ende der Ladefläche. Die Orangen rollten vor ihm her.
    Suko konnte auch nicht vermeiden, daß eine über die Kante rutschte und zu Boden fiel.
    In der Halle war es düster, nicht dunkel. Zwei schmale Fenster dicht unter der Decke sorgten für diese Lichtverhältnisse. Es sickerte genügend Helligkeit ein, um sich orientieren zu können.
    Die Halle konnte man als Schuppen bezeichnen. An einer Wand stapelten sich leere Kisten. Es roch nach Obst und fauligen Gemüseblättern.
    Von dem Grundstück hatte Suko nicht viel sehen können und auch nicht von dem Haus. Wie es gebaut worden war und in welchem Winkel es zu der Lagerhalle stand, wußte er überhaupt nicht.
    Der Chinese mußte sich voll und ganz auf sein Glück verlassen. Die Innenwände dieser Lagerhalle waren weiß gestrichen. Die Farbe roch noch.
    Und dann sah Suko die Tür.
    Nach draußen führte sie nicht, wahrscheinlich ins Haus. Der Chinese drückte die Klinke nach unten und hob enttäuscht die Schultern, weil er die Tür verschlossen fand.
    Was also tun?
    Dann aber hatte Suko Glück.
    Sein feines Gehör nahm Stimmen wahr, die hinter der Tür aufgeklungen waren und immer lauter wurden.
    Suko wußte Bescheid.
    Da kamen welche, um sicherlich den Lieferwagen abzuladen.
    Schnell sah sich der Chinese um.
    Verstecke gab es. Sogar neben der Tür wuchs ein Kistenstapel.
    Daneben konnte Suko Deckung finden. Zudem stand der Wagen ziemlich günstig. Wenn die Leute abluden, würden sie ihn gar nicht bemerken.
    Rasch huschte Suko in Deckung.
    Da kamen sie auch schon.
    Voran ein bulliger Mann, der ein rotweiß gestreiftes T-Shirt trug und eine Strickmütze auf dem Kopf hatte. Ihm folgten zwei Männer in Arbeitskleidung. Sie trugen jedoch keine grünen Overalls, wie die Leute von Dr. Tod.
    Vielleicht waren es nur Hilfskräfte, Küchenpersonal.
    Suko hielt den Atem an. Die Männer hatten ihn nicht bemerkt.
    Sie interessierte nur der Lieferwagen.
    Der Bullige gab die Kommandos. Die beiden schmächtigeren Männer mußten auf den Wagen klettern und die ersten Kisten unter der Verspannung
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