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0104 - Wir und das Wachsfigurenkabinett

0104 - Wir und das Wachsfigurenkabinett

Titel: 0104 - Wir und das Wachsfigurenkabinett
Autoren: Paul Ernst Fackenheim
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dass niemand eine Ahnung zu haben schien, welcher Schuft es getan hatte, und das dieser Schuft vielleicht seiner Strafe entgehen würde. Ich dachte auch an Jane, Petes Braut, die ein so liebes, anständiges Mädel war. Die beiden hatten im folgenden Monat heiraten wollen. Wie würde ich ihr das beibringen können?
    Ich riss mich zusammen. »Wie geschah es?«, fragte ich Crosswing.
    »Gerade als er das Hotel verließ und seinen Wagen holen wollte, kam ein Chevrolet die Straße herunter. Eine Maschinengewehrgarbe aus diesem Wagen war genug. Kein Mensch weiß natürlich die Nummer, und niemand kann die Insassen beschreiben. Sie trugen ihn nach oben und telefonierten mit uns. Das ist alles.«
    »Wie kommt Rovelli überhaupt in dieses Hotel?«, überlegte ich, »er hat doch eine nette Wohnung.«
    Mechanisch wollte ich einen Zug aus der Zigarette nehmen, die ich immer noch zwischen den Fingern hielt, aber ich brachte es nicht über mich. Es war Petes Zigarette. Ich ließ sie fallen und trat sie aus.
    »Man müsste wissen, für wen er gearbeitet hat. Wahrscheinlich hatte er einen Auftrag, der ihn veranlasste, hier zu wohnen«, meinte der Lieutenant.
    »Ja so wird es wohl sein. Haben Sie etwas dagegen, wenn ich Ihnen helfe? Natürlich ist es kein Fall für uns G-man, aber Pete war mein Freund.«
    »Ich habe nichts dagegen. Wir können ja Zusammengehen.«
    »Danke, Lieutenant.«
    Bevor ich mich mit dem Fall beschäftigte, musste ich die Erlaubnis meines Chefs, Mr. High, einholen. Natürlich würde er mir diese geben, aber es war nötig. So ging ich also hinunter stieg in meinen Wagen und steckte mir eine Zigarette an. Das Ding schmeckte wie Seegras. Ich saß da und dachte nach. Ich saß immer noch, als die Ambulanz vorfuhr und bald darauf die Bahre mit dem, was von Pete Rovelli übrig geblieben war, hineingeschoben wurde. Die paar Neugierigen zerstreuten sich. Ich würde in den nächsten Tagen viel zu tun bekommen.
    Dann standich Mister John S. High gegenüber.
    »Mein Gott, Jerry, wie sehen Sie aus? Was ist geschehen?«
    »Man hat Pete Rovelli ermordet, und Pete war mein Freund.«
    »Ich begreife. Wenn die Herrschaften von der Stadtpolizei keine Schwierigkeiten machen, so haben Sie freie Hand, es sei denn, dass ein besonders wichtiger Fall auf taucht.«
    »Vielen Dank, Mr. High. Darf auch Phil…?«
    »Selbstverständlich. Ihr beide seid ja doch unzertrennlich. Wenn Sie Unterstützung brauchen, so fordern Sie diese an, aber berichten Sie mir, was Sie herausgefunden haben.«
    Ich bedankte mich nochmals und ging. Draußen lief ich Phil Decker in die Finger. Er hatte Neville gesprochen und wusste, was passiert war. Den Rest erzählte ich ihm.
    »Wir dürfen nicht viel Zeit verlieren, wenn wir den Mord klären wollen«, meinte ich. »Es gibt Leute, mit denen wir zuerst sprechen müssen, Milly, seine Schwester, um die er sich Sorgen zu machen schien, und Jane. Außerdem will ich seine Klientenkartothek durchsehen, aber ich denke, die Stadthaus-Cops haben das schon getan, und Crosswing wird uns Bescheid geben können.«
    »Es sieht verdammt nach Gangsterarbeit aus«, urteilte Phil. »Nur berufsmäßige Mobster handeln so.«
    »Das erzählst du mir. Alles, was wir haben, ist, dass die Kerle einen Chevrolet fuhren, dessen Farbe man nicht einmal genau kennt. Wir müssen ganz von vom anfangen. Geh du zu Jane. Sie arbeitet bei Marcy’s in der 34th Street. Vielleicht war auch die City Police schon bei ihr und sie ist nach Hause gegangen. Du weißt ja, wo sie wohnt. Ich suche inzwischen Milly auf. Ich bin sicher, dass eine von beiden uns etwas verraten kann, vor allem Jane. Sei vorsichtig mit dem Mädchen. Es wird wohl vollkommen durcheinander sein.«
    »Okay«, antwortete Phil. »Ich melde mich dann wieder hier persönlich, oder ich rufe Neville an.«
    Ich ging in mein Büro und holte die Smith & Wesson aus der Tischschublade. Ich lud sie durch, schob die Sicherung vor und steckte sie in das Schulterhalfter.
    Milly arbeitete bei der New York Fruit-Company Jones Hunt als Sekretärin. Bevor ich mich auf den Weg machte, rief ich dort an. Ich erfuhr, sie sei im Betrieb, also hatten sich die Beamten noch nicht um sie gekümmert.
    Gerade als ich meinen Hut aufstülpte, meldete sich der Fernsprecher.
    »Jerry, bis du das?« Es lief mir eiskalt den Rücken herunter. Das war Rovellis Braut, Jane.
    »Ja, Jane«, entgegnete ich. »Hast du es schon gehört?«
    »Ja.« Ich merkte, wie sie schluckte.
    »Höre, Jerry, ich muss mit dir sprechen. Ich
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