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0104 - Nur ein Greenhorn

Titel: 0104 - Nur ein Greenhorn
Autoren: Unbekannt
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starren Augen beobachtete Denniston, wie sich das ungleiche Paar näherte.” „Das ist Mark Denniston, Cora”, stellte Pincer vor. „Mark, meine Frau.” Cora Pincer hatte dunkle, warme Augen. Denniston ergriff die dargebotene Hand, um sie zu schütteln. Da stieß der ockergelbe Bastard einen ärgerlichen Knurrlaut aus und schnappte nach Dennistons Bein. Er sprang zurück. Der Hund beobachtete ihn aufmerksam. „Meine Frau hat Prinz mit in die Ehe gebracht”, berichtete Pincer stolz.
    Dieser Prinz war die widerwärtigste Mitgift, von der Denniston je gehört hatte. „Der Hund bleibt hier”, entschied er. „Es ist vollkommen sinnlos, ihn mitzunehmen. Wir werden nu Ärger mit ihm haben.” Pincer sah enttäuscht aus. Seine Frau blickte Denniston böse an. Sie bückte sich und begann das Fell der Kreatur zu kraulen. „Bringen Sie ihn zu meinem Vater”, bat Pincer. „Cora und ich werden inzwischen das Gepäck verstauen.” Denniston war glücklich, daß er Pincer verlassen konnte, wenn es auch nur für wenige Minuten sein würde. Vorsichtig nahm er Prinz an die Leine und zerrte ihn davon. Der Hund sträubte sich und machte Anstalten, den Raumfahrer zu beißen, doch Denniston war auf seiner Hut. Als er das Privatbüro des alten Pincer betrat, stand der Präsident am Fenster und sah auf das Landefeld hinaus.
    Denniston räusperte sich. „Was wollen Sie noch?” fragte Pincer, ohne sich umzudrehen. „Ich habe Sie zusammen mit diesem ... äh ... Tier hierher kommen sehen.” „Prinz bleibt hier”, erklärte Denniston. „Ihr Sohn vertraut ihn Ihrer Obhut an, Chef.” Er befestigte die Leine an einem Stuhl. Prinz knurrte leise. Plötzlich vibrierte das Zimmer, die Fensterscheiben erzitterten, und dröhnender Lärm drang herein. „Was ist das?” fragte Denniston und ging zum Fenster. „Die ERROR”, sagte Pincer merkwürdig leise. Mit aufgerissenen Augen sah Denniston zu der Space-Jet hinüber, die sich langsam vom Boden abhob. „Er hat Sie hereingelegt, Mark”, bemerkte Pincer. „Mich natürlich auch. Er wollte allein zur Wega, und er hat es geschafft. Das mit dem Hund war ein Trick. Er wußte, daß Sie ihn nicht mitnehmen würden. Kein vernünftiger Mensch nimmt einen solchen Bastard mit.” „Aber ...”, begann Mark Denniston verblüfft. Die ERROR war bereits ihren Augen entschwunden. Trotzdem blieb der Präsident am Fenster stehen. „Wie war sein Start, Mark?” fragte er leise. „Na ja”, erwiderte Denniston. Unverhofft kam wieder Leben in den Präsidenten. Er wandte sich von seinem Beobachtungsplatz ab und sah Mark an. „Ich habe eine andere Aufgabe für Sie”, verkündete er. „So”, sagte Denniston vorsichtig. „Welche denn?” Pincer erwiderte nichts, aber er senkte seinen Blick auf den ockergelben Hund, dessen Augen Denniston wütend anfunkelten.
    Pincer lächelte boshaft. Der Kapitän wurde blaß. „Nein, Chef!” sagte er erschüttert. „Doch!” befahl Pincer. Da wußte Mark Denniston, daß er bis zur Rückkehr von John Edgar Pincer mit diesem bösartigen, häßlichen Wesen herumlaufen würde, das wie die Inkarnation von Zerberus persönlich aussah.
    Das Funkgerät knackte. Weisungsgemäß hatte John Edgar Pincer die Regeln für den Start eines Schiffes, das nicht zum Verband der Flotte gehörte, befolgt. „Kontrollschiff NEPTUN an Diskusschiff”, kam die Stimme des Wachoffiziers aus dem Lautsprecher. „Wir bitten um Kodespruch und Identifizierung.” Pincer stolperte über seine Beine und gelangte so schneller an die Sprechanlage, als er vermutet hatte. Er nestelte nervös an dem Gerät herum. „Privatraumschiff ERROR”, meldete er sich. „Gestartet vom Raumflughafen der IFC in Denver. Starterlaubnis unter III/B-41, gelber Schein!” Er lächelte seiner Frau zu und sagte: „Pilot ist John Edgar Pincer.” Entweder hatte der Flottenoffizier an Bord des Wachschiffes NEPTUN noch nie etwas von Pincer gehört, oder er hatte schlechte Laune. „Führen Sie eine angemeldete Fracht an Bord mit?” erkundigte er sich mit eisiger Stimme. Pincer nickte eifrig. „Ja, Sir. Drei Zentner Gigant- Superzart.” In der Funkkabine der NEPTUN schien eine Bombe explodiert zu sein, nach den Geräuschen zu schließen, die das Ehepaar Pincer vernahm. Pincer sah wie gelähmt auf den Lautsprecher. „Können Sie das noch einmal wiederholen?” fragte der Funker von dem anderen Schiff aus. Pincer tat ihm den Gefallen. „Es handelt sich um eine besondere Sorte von Spinatsamen. Er wurde in unseren
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